Ich glaub das hier ist etwas, das sich viele Hater mal zu Gemüte führen sollten. Das einzige, wo ich nicht zustimme, ist das Gelaber am Anfang über die Prophezeiung, da ich persönlich es schon so verstanden habe, dass Anakin als Auserwählter das Gleichgewicht gebracht hat - auf eine ziemlich makabre WeiseAnsonsten stehen da aber viele ausgezeichnete Punkte drin, die im Zusammenhang mit den Prequels viel zu oft vergessen werden. Von offensichtlichen Dingen wie John Williams fantastischem Score und den tausendmal dynamischeren Schwertkämpfen abgesehen, würde ich vor allem die Sache mit der Moral Ambiguity und dem eindeutig intelligenteren und vielschichtigeren Plot sowie die Erweiterung der Mythologie hervorheben.
Wo die Original Trilogy noch simple Schwarz-Weißmalerei mit einem sehr linearen Handlungsverlauf war, geht in den Prequels viel mehr hinter den Kulissen ab, die ganze gigantische Verschwörung usw. Klar, dass es einfacher war, hat einen wesentlichen Teil des Spaßes aus- und die alten Filme auch zugänglicher gemacht, es kam dem Abenteuer-Feeling zugute. Aber speziell die notwendige Geschichte der Prequels mit dem Aufstieg und Fall von Anakin/Darth Vader sowie Palpatines Machtergreifung, der Untergang jener alten Welt, erforderten eine andere Herangehensweise. Deshalb habe ich die politischen Debatten, deren Umfang im Netz ständig übertrieben dargestellt und deren Bedeutung verkannt wird, immer als integralen Bestandteil dieser Handlung empfunden und dadurch auch gemocht. Ohne hätte das nicht funktioniert.
Vor allem aber haben die Prequels die Mythologie massiv erweitert. Und nein, da rede ich nicht von den dämlichen Medichlorianern, sondern von Welten, Organisationen, Bräuchen, Kriegen, abstrakten Konzepten... Es ist faszinierend, wenn man sich mal klar macht, wie viel heute als selbstverständlicher Bestandteil vom Star Wars Universum angesehen wird, aber in der Original Trilogie nie erwähnt wurde oder sonstwie vorkam (zum Beispiel alles mögliche zum Jedi-Orden). Vielleicht gab es manches davon schon im alten Expanded Universe, aber erst die Prequels haben es als Kanon festgeschrieben.
Die Umsetzung ist natürlich eine andere Frage und da habe ich auch jede Menge an den Filmen auszusetzen. Ich denke die wenigsten werden bezweifeln, dass die Original Trilogy besser ist als die Prequels. Ganz besonders die Dialoge waren in Episode I bis III bisweilen, ähm, schmerzvoll. Von schauspielerischen Leistungen, Casting und JarJar Binks in Die Dunkle Bedrohung ganz zu schweigen. Aber in all dem Nostalgie-Wahn und Popkultur-Hype wird zu oft unterschlagen, dass IV bis VI auch nicht perfekt waren (Sakrileg!). Alleine schon was für ein Wind andauernd um Boba Fett gemacht wird, der im Grunde nur rumsteht, minimale Screentime und vielleicht drei Zeilen Text hat und am Ende auch noch einen erbärmlichen Abgang bekommt. Nicht gerade der Stoff, aus dem Classic Characters gemacht sind. Manche Leute sollten also mal versuchen das, was sie selbst auf die Figuren projizieren von dem zu trennen, was tatsächlich da ist. Oder man erinnere sich an das holprig offensichtliche Retconning a la "Von einem gewissen Standpunkt aus", weil erst nach A New Hope entschieden wurde, dass Vader Lukes Vater sein sollte, was noch einige weitere kleine Plotholes entstehen lässt. Luke selbst kann als Protagonist auch erstaunlich nervig und uncool sein, hat eher die Funktion eines Platzhalters, durch dessen Augen das Publikum die Geschichte erlebt. Aber als Charakter? Lahm. Bei den Lichtschwert-Duellen wäre ebenfalls damals schon sehr viel mehr drin gewesen - Fuck, ich kenne Stummfilme, die in der Hinsicht epischer sind!
Ich wünschte hier würde ein Umdenken stattfinden, das Star Wars nicht länger auf 70er/80er Jahre Sci-Fi-Fantasy reduziert. Die sogenannten Fans machen es sich zu leicht, die Prequels zu hassen. Entsprechend bevorzuge und erwarte ich auch einen deutlicheren Schnitt und spürbare stilistische und erzählerische Neuerungen in den Sequels, die nicht bloß More-of-the-Same von einst sein, sondern sich ein Stück weit sowohl von den Prequels, als auch von der Original Trilogy abgrenzen und weiterentwickeln sollten.



Ansonsten stehen da aber viele ausgezeichnete Punkte drin, die im Zusammenhang mit den Prequels viel zu oft vergessen werden. Von offensichtlichen Dingen wie John Williams fantastischem Score und den tausendmal dynamischeren Schwertkämpfen abgesehen, würde ich vor allem die Sache mit der Moral Ambiguity und dem eindeutig intelligenteren und vielschichtigeren Plot sowie die Erweiterung der Mythologie hervorheben.
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Das las sich zwar echt spannend, aber da es kein visuelles Material dazu gibt, verliert es Relevanz, zumal man ja in den Filmen nicht mal davon hört. An sowas keulen sich dann nur Die-Hard-Fans der ersten Stunde, für alle anderen ist der Typ ein besserer Statist. Und wird das auch bleiben.
), hat halt häufig nichts mehr mit Sachlichkeit zu tun. Ich würde auch nicht sagen, dass die Prequels schlechte Filme sind. Gut vielleicht auch nicht, aber da wurden immerhin Unmengen an Aufwand reingesteckt, die man auch sehen und hören kann. Unterhaltsam allemal, und mir fallen schon einige Teilbereiche ein, in denen ich Episode I bis III den Vorzug geben würde.









