Find ich nicht. Zumindest wird für mich nicht der Charme reproduziert, indem sie ganz simpel 90% des Designs und Settingskopierenübernehmen. Die Anziehungskraft von und Begeisterung für Star Wars ging imho immer in erster Linie von den sympathischen Charakteren und dem Swashbuckling-/Abenteuerfaktor aus. Ob das auch Abrams Version bietet, wird sich erst noch zeigen müssen, der superkurze Trailer verrät so ziemlich gar nix. Rein vom kreativen und designtechnischen Standpunkt, fand ich den/die ersten Teaser zu Episode I damals jedoch um einiges beeindruckender und aufregender.
Ich denke nicht, dass Lucas mit den Prequels pauschal "gescheitert" ist. Erfolgreich waren sie ja. Mich nerven noch immer die Leute, die so tun, als wären das die schlechtesten Filme aller Zeiten, weil sie nicht mit ihrer eigenen Erwartungshaltung und Enttäuschung klarkommen. Was storymäßig imho auch viel zu oft vergessen wird ist, wie wenig Spielraum die Handlung der Prequels hatte. Wohin die Reise geht, war längst festgelegt, und die Leute hatten schon ihre eigenen Vorstellungen von der Vergangenheit dieser Galaxie im Kopf. Das hat den Filmen eine Menge von ihrer Attraktivität geraubt. Man darf nicht davon ausgehen, dass es bei einer Sequel-Trilogie genauso gelaufen wäre.Zitat
Btw., vertut euch nicht, George Lucas war nicht nur für den ersten Star Wars Film zuständig. Er mag in Episode V und VI nicht mehr als Regisseur aufgeführt werden, aber übernahm zum Teil (besonders in Rückkehr der Jedi-Ritter) die Second Unit, wobei sein Einfluss durch Storykonzept, Drehbuch-Mitwirkung und als ausführender Produzent generell gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Star Wars ist unterm Strich wirklich erstmal sein Werk, seine Erfindung, auch wenn gewaltige Scharen an Künstlern dazu beigetragen haben. Deshalb stört es mich, weil es so respektlos von Abrams bzw. Disney wirkt, wenn sie nichtmal mit den gröbsten Vorgaben des Schöpfers dieser Welten arbeiten, sondern sich lieber drüber hinwegsetzen und meinen, es besser zu können. In Sachen Erfahrung ist Abrams verglichen mit Lucas ein blutiger Anfänger. Ihr kennt ja meine Meinung über Abrams bisherige Filmographie. Da hätte ich Lucas sogar alleine wesentlich mehr Vertrauen entgegen gebracht, und das will in Anbetracht der Prequels schon was heißen.
Der Punkt ist für mich aber letztenendes der... George Lucas Vision ist in den Augen der Mehrheit erst aus dem Ruder gelaufen, als er alles alleine machen wollte. Als er sich den kreativen Input mit anderen talentierten Leuten geteilt hat, sind dagegen die Filme herausgekommen, die gemeinhin als die besten der Reihe betrachtet werden (vor allem Empire Strikes Back). Da wurden Synergien frei, die auf seine Konzepte und Vorstellungen aufbauten. Warum nicht wieder diese Richtung verfolgen, die damals so klasse funktioniert hat, wo sie doch ohnehin alles andere von der klassischen Trilogie abschauen und sich daran orientieren? Gerne auch mit deutlich geringerem Einfluss von Lucas. Nur was die grundlegenden Basics angeht, da sollte denke ich sein Wort noch Gewicht haben, er die zukünftige Richtung für sein Werk noch vorgeben dürfen, und nicht nur "creative consultant" sein, der ansonsten völlig außen vor bleibt.
Andererseits kann ich es auch verstehen, dass er da lieber einen klaren Schnitt machen wollte und die Filme jetzt lieber als Teil des Publikums sehen möchte. Speziell nach den ganzen Shitstorms, die ihm wegen der Prequels um die Ohren geflogen sind. Außerdem ist er ja auch nicht mehr der jüngste und ich gönne ihm die Zeit mit seiner Family. Der Druck bei den Sequels ist zwar wesentlich geringer als damals, aber bei dieser Franchise nach wie vor hoch. Wenn diesmal etwas vergeigt wird, liegt es ganz einfach nicht mehr in Lucas Verantwortung (wobei ich glaube, dass die neuen Filme schon aus niederen Fanservice-Gründen super ankommen werden und die Prequels ohnehin in vielerlei Hinsicht leicht zu übertreffen sind). Ändert aber nichts daran, dass Abrams und sein Arbeitgeber bedachter mit schon vorhandenem Material hätten umgehen können.
Und dann? Erzählt sein eigener Machtgeist ihm dann von seinen früheren Leben ^^ ? Ich weiß nicht. Ein Klon klingt zwar schon minimal besser als ein Palpatine, der auf wundersame Weise überlebt hat, aber ich würde dennoch mit Abstand einen völlig neuen großen Bösewicht und Mastermind bevorzugen. Aus den schon genannten Gründen. Würde die Verdienste der Protagonisten aus den alten Filmen schmälern und von einem erzählerischen Standpunkt auch irgendwie sehr billig wirken, wenn der Imperator noch immer nicht hinüber wäre. Wobei ich ihn als reine Machterscheinung schon eher akzeptieren könnte, zumal das ja auch ein Thema in den neuen Filmen zu sein scheint.
@Cipolla: Mir war bis zu den letzten paar Meldungen gar nicht so bewusst, dass mit den Spin-Offs ja auch noch diverse interessante Casting-Möglichkeiten offenstehen, und die für das Star Wars Universum noch nicht mit der Sequel Trilogie erschöpft sind. Sehr schön.