Stephanie Zacharek of Time wrote that "somewhere along the way, Abrams begins delivering everything we expect, as opposed to those nebulous wonders we didn't know we wanted."
Das fasst es denke ich ganz gut zusammen. Sehe ein, dass das für manche reicht. Denke allerdings, Star Wars ist zu weit mehr fähig und sollte das auch zeigen. Die erwähnten Wunder sind etwas, das die ursprüngliche Trilogie geboten hat (zum Teil irgendwie auch die Prequels, obgleich sie oft fehlgeleitet waren), was die Filmemacher heute aber nunmal nicht durch bloßes Kopieren, Anlehnen oder einen Overkill an Hommagen und Fan-Service nachbilden können. Dazu müssen sie sich schon was halbwegs Eigenes und Neues ausdenken.
Ja, ich fand auch es war insgesamt zu viel, aber nicht so sehr, dass es mich wirklich gestört hätte. Bei den kleineren Jägern der Republik sind die Ähnlichkeiten zu später schon überaus deutlich, genau die gleichen Designelemente tauchen hier wieder auf und wurden bewusst eingebaut. Und hey, wenn ich mich nicht irre, hießen die großen Schlachtschiffe sogar bereits "Sternenzerstörer". Kann auch verstehen, dass Lucas in den Filmen eher dick auftragen wollte, das lag nicht nur oder vorrangig am Merchandise, würde ich vermuten. Ebenfalls nachvollziehen kann ich sowas wie bei den Wookies auf Kashyyyk, denn wie schon gesagt - unterschiedliche Kulturen mit eigenständigen Verteidigungsmaßnahmen, ergo variierende Ansätze in Aussehen und Funktionen (wie früher schon bei Naboo). Vor den Klonen hatte die Republik ja gar keine eigene Armee, sondern nur die Jedi als zahlenmäßig schwache Friedenswächter. Zwischen Episode II und III mag sich da was getan haben, aber nicht so viel, dass die Klontruppen in jeden Winkel der Galaxis vordringen und den Krieg alleine führen können. Dass sich die Einheimischen auch mit ihren Mitteln zur Wehr setzen wollen, leuchtet ein. Den Knackpunkt sehe ich hier viel mehr in den Separatisten. Es hätte total gereicht, wenn die Handelsföderation alleine für den kompletten Nachschub an Waffen (Droiden, Schiffe) gesorgt hätte und die Prequels bei den Entwürfen aus Episode I geblieben wären. Aber ab der Schlacht von Geonosis und in Revenge of the Sith ist echt viel komisches und im Grunde überflüssiges Gerät hinzugekommen. Doch die Neuerungen bei der Republik hätte man da gerne ebenfalls etwas reduzieren dürfen (Jedi-Starfighter und Jedi-Interceptor, eines von beiden hätte auch gereicht).
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Schwierige Frage. Ist halt alles eine Sache von Definitionen und Vorlieben. Mögen wir nicht alle Darth Vader für das, was er ist, obwohl er im Grunde eine recht simpel gestrickte Figur war, die nach Episode IV noch ein wenig an Hintergrund gewann, aber sich im Prinzip nie großartig entwickelte? Oder nimm Darth Maul - kaum eine Zeile Text im Film, null Entwicklung, kaum Hintergrund, aber OMG was für ein Design und Konzept, was für eine Einführung und Leinwandpräsenz! Da spürt man das Adrenalin und das Herz schlägt höher, wenn er nur die Bildfläche betritt. Ich höre noch heute oft Leute darüber diskutieren, dass er einer der wenigen guten Elemente von The Phantom Menace gewesen sei, und das trotz seinem brutal minimalistischen Ansatz und obwohl er als Charakter so hauchdünn ist. Man könnte den Titel des Films sogar so verstehen, dass er sich auf Maul bezieht -_^ Das muss man sich mal bewusst machen.
Kylo Ren mag ein interessanter Charakter werden, wofür in VII gute Grundlagen geliefert wurden, aber gerade in Filmen von der Machart eines Star Wars (i. e. Fun Adventure Romp) würde ich halt schon gerne einen Schurken sehen. Jemanden, der Eindruck macht und bedrohlich wirkt (ohne eine Schattenfigur im Hintergrund zu bleiben). Charakterentwicklung und ein guter Bösewicht müssen sich natürlich nicht gegenseitig ausschließen, aber man will ja nicht zu viel verlangen. Wenn ich nur eines haben kann, dann würde Star Wars imho eher von letzterem profitieren. Oder warum nicht beides haben, indem man es in unterschiedliche Figuren aufteilt? Mit Kylo Ren hätte ich kein Problem gehabt, wenn Hux auch nur ansatzweise an sein offensichtliches geistiges Vorbild Tarkin aus Episode IV rangekommen wäre. Ein Peter Cushing lässt sich so leicht nicht ersetzen.
Die Geschichte von VII funktioniert auch ohne so etwas, aber das Fehlen macht sie für mich weniger spannend und dramatisch. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir mit Episode VIII viel eher das bekommen, was ich in der Hinsicht in VII vergeblich gesucht habe (Hint! Hint!) ...
Abrams meinte mal in einem Interview sinngemäß, dass man Kylo Ren nur so anlegen könnte wie geschehen, weil es zwecklos wäre, einer Ikone wie Darth Vader nachzueifern. Einerseits finde ich die Methode gut, seinen Werdegang auf alle drei Filme zu verteilen und glaube, dass da am Ende eine der komplexeren Star Wars Figuren bei herauskommen wird, selbst wenn ich sie nicht leiden kann. Andererseits erscheint mir die Begründung in der Aussage als feige und kurzsichtig-phantasielos. Es gibt so viele verschiedene Typen von Fieslingen, wovon die meisten noch nie in einem Star Wars Film aufgetaucht sind. Um etwas Bleibendes und Bemerkenswertes zu schaffen, waren Abrams & Co definitiv nicht auf eine lahmere Kopie von Vader beschränkt! Die ist Kylo Ren glücklicherweise auch nicht geworden, ich will damit nur sagen: Das war keine Entscheidung von entweder-oder.
Nur um mal drei ganz simple Beispiele zu nennen: Was ist mit einer Welle der Anarchie wie sie der Joker für The Dark Knight war, der als eine Art Naturgewalt die Handlung heimsuchte? Oder, da das wohl noch in zu frischer Erinnerung der Popkultur ist, wie wäre es stattdessen mit einer Gentleman-Figur, die einen Ehrenkodex besitzt und die Helden am liebsten schonen würde und vielleicht sogar mal ein Auge zudrücken kann, wenn es die Umstände zulassen (etwa den Helden durch Unterlassen eines Eingreifens eine Möglichkeit zur Flucht lassen), aber ihren Job nichtsdestotrotz kompromisslos gut ausführt und zu außerordentlicher Härte fähig ist, weil sie an die Richtigkeit der Sache glaubt? Dann ließe sich auch leicht ein schönes Ende von so jemandem vorstellen - egal ob er dabei draufgeht, das Falsche zu tun oder doch unseren Protagonisten unter die Arme griff, das Publikum würde es bedauern. Ooooder sie nehmen einen, der ein wenig Poe Dameron ähnelt, ich meine einen lässigen, charismatischen Typen, aber eben mit unverschämtem Glück und einer dezent-unterschwelligen Arroganz und Überheblichkeit, die aber im Gegensatz zu Anakin in den Prequels irgendwie berechtigt und verdient wäre, weil er immer zwei Schritte voraus plant. Es gäbe noch unendlich viele weitere Varianten. Paart man die oben gemachten Vorschläge mit einem ausgefallenen und durchdachten Design inklusive Alleinstellungsmerkmal (denn Kylo Ren fand ich in der Beziehung wirklich blass, obgleich sein Outfit seinen Zweck erfüllt) sowie einem talentierten und halbwegs erfahrenen Schauspieler, dann - so bin ich überzeugt - hat man einen erstklassigen Villain right there, und Platz genug, die persönlichkeitstechnisch auszubauen und sie im Laufe der Zeit noch zu verändern bliebe auch.