Was ich mir irgendwie nie erklären kann, ist, dass selbst innerhalb der klassischen Trilogie Return of the Jedi bei vielen gar nicht sonderlich gut wegkommt. Dafür wird Empire Strikes Back aber regelmäßig in den Himmel gelobt. Bin mir nicht ganz sicher, weil das auch bei meiner Sichtweise Schwankungen unterliegt, aber oft finde ich Return of the Jedi von allen Star Wars Filmen am besten. Denn das Ende (Vaders Abgang) war schon verdammt intensiv, dramatisch, emotional und spannend. In jedem Fall zumindest wesentlich besser als A New Hope imho, niedliche Ewoks auf nem Waldmond hin oder her. Es schließt zum Teil bombastisch und dennoch zufriedenstellend so viele Storyfäden ab... Episode V ist zwar auch klasse, aber hat dann doch dieses klassische "Mittelstück-Syndrom" ohne richtigen Anfang oder Ende.
Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
Ich muss zu diesem Thema einfach nochmal diese Videos posten, die ich sicherlich schonmal irgendwo gezeigt habe:
Naja, da sind schon einige sinnvolle Verbesserungen drin. Würde aber auch nicht allem zustimmen. Ein paar Sachen sind nette Alternativen, die ich im eigentlichen Film aber auch schon okay fand und die in meinen Augen keinen so gewaltigen Unterschied gemacht hätten.

@Episode I: Was die zentrale Hauptfigur angeht, stimme ich Cipo zu - es muss nicht immer um den Helden gehen, es darf auch mal ein Ensemble sein ...und von Jarjar mal abgesehen, hat das hier sogar einigermaßen funktioniert imho. Wo ich nicht so zustimme, wären die Punkte, wo der Typ seine Star Wars Hausaufgaben nicht gemacht hat ^^ Anakin muss bei der ersten Begegnung mit Obi-Wan schon ein fähiger Pilot gewesen sein (ergo Podrace-Erfahrung haben), weil das so bereits irgendwo in der Original-Trilogie gesagt wurde (weiß nicht mehr genau welcher Teil). Und ich würde auch nicht auf C3PO komplett verzichten wollen, weil er und R2 zusammen doch bekanntermaßen die "Führer" durch die gesamte Saga sind und in jedem Film vorkommen müssen :P Mich hat da nur dieser Fanservice-Aspekt gestört, dass ausgerechnet Anakin ihn zusammenbaut. Dass er ein mechanisches Talent hat fand ich nicht schlimm, sondern gut, spielt ja auch später noch eine Rolle mit ein paar der etwas besser gelungenen Themen von Episode II zum Beispiel (er kann so einfach Maschinen reparieren, aber bei Lebewesen ist das nunmal was anderes - macht das Gesäusel von Palpatine später umso attraktiver für ihn). Absolutes Dito allerdings zum Alter. Der hätte ein junger Teen sein sollen, vielleicht 14 oder so, aber nicht 9. Und dann entsprechend auch in Episode II und III älter.
Wo ich gar nicht konform gehe ist das Finale. Ab dem ineinander geschnittenen Four-Way-Battle (Laserschwert-Duel of the Fates mit Maul, Amidala und ihre Polizei-Dingens-Leute dringen in den Palast ein, die Gungans gegen die Droiden-Armee auf der grünen Wiese und nicht zuletzt die bombastische Weltraum-Schlacht über Naboo mit Anakin und dem Droiden-Kontrollschiff) beginnt Episode I für mich wirklich zu scheinen. Das zu streamlinen und auch nur einen Teil davon rauszustreichen hätte den Film imho völlig zerstört (und lässt mich an das total linear ablaufende letzte Drittel aus Episode II denken, welches ich nicht leiden kann). Egal wie lahm die Handlung bis dahin vorwärts ging, das rettet Die dunkle Bedrohung für mich und daran würde ich kein bisschen ändern wollen (wie gesagt abgesehen von einem etwas älteren Anakin). Gerade die Schlacht im All, die der Video-Guy offenbar für überflüssig hält, hat mich damals wie heute visuell am meisten beeindruckt (Kamerafahrten!) und der Geschichte würde ohne wirklich was fehlen.
Bei Darth Maul hingegen stimme ich wieder zu. Da haben sie sich die Chance entgehen lassen, einen richtig schön-fiesen Bösewicht längerfristig aufzubauen, der eine super Motivation für Obi-Wan gewesen wäre. Wenigstens bis Episode II hätte er überleben können, dafür hätte ich ggf. auch auf Christopher Lees Figur verzichtet. Aber bitte nur in einem Stück - was die da in Clone Wars oder wo-auch-immer gemacht haben mit diesem spinnenartigen Robo-Unterteil find ich schon schwachsinnig und zu weit hergeholt. Einen Arm abzuhauen und einen künstlichen wieder dran zu machen ist eine Sache, aber wenn man in der Mitte durchgesäbelt wird, dann ist man kaputt. Auch als Alien mit weitgehend menschlicher Anatomie, davon muss man ausgehen. Also was auch immer die in den Ablegern aus dem Hut zaubern, für mich ist Darth Maul in Episode I definitiv verreckt. Doch so vielversprechend der Charakter auch war, es hat seine Vorzüge, dass er den Film nicht überlebt. Wenn man von dem vorgeschlagenen Verlauf ausgeht, dann hätte echt ein Gefühl von Accomplishment gefehlt, da viel von den Anstrengungen umsonst gewesen wäre.

@Episode II: Fände es nicht so gut, wenn man aus Naboo einfach Alderaan gemacht hätte. Auch ganz davon abgesehen, dass Alderaan schon im Expanded Universe genauer etabliert war (das damals noch als Kanon galt) und als solches vom Setting her meiner Meinung nach nicht halb so interessant und abwechslungsreich wie Naboo ist (Klima, Architektur, Topographie usw.). Denn die Sache ist die - Episode IV war längst gedreht, und das Ende des Planeten ist zwar wichtig für die Story, aber fällt dann doch erstaunlich unspektakulär aus und bleibt eine Randnotiz. Das hätte nur unnötig weh getan oder - schlimmer noch - das emotionale Investment der Prequels geschmälert, denn an einer Welt, von der ich weiß, dass sie sowieso plattgemacht wird, möchte ich mich nicht zu lange aufhalten. Wenn Star Wars in chronologischer Reihenfolge gedreht worden wäre (was natürlich insofern Unsinn ist, weil der Inhalt der Prequels zu Zeiten der Original-Trilogie höchstens in den aller gröbsten Grundzügen stand), hätte so etwas vielleicht eher geklappt.
Dito zur Freundschaft zwischen Obi-Wan und Anakin. Davon hätte man mehr sehen sollen, was Episode III später automatisch so viel epischer und tragischer gemacht hätte. Aber dafür hätte man die Lovestory zu Padme nicht aufgeben oder kleinhalten müssen, wie er vorschlägt, zumal auch das später noch wichtig wird (kommt mir an der Stelle ehrlich gesagt etwas oberflächlich vor, wie ein Junge, der lieber obercoole Bro-Action sehen will und in seinem Star Wars keine "Gefühlsduselei" braucht). Problem ist nur, dass die ganze Liebesgeschichte in Episode II und III grottenschlecht geschrieben wurde mit Dialogen aus dem neunten Kreis der Hölle. Da hat Lucas schlichtweg auf ganzer Linie versagt. Spielt hier auch mit rein, dass Anakin einfach nicht sympathisch ist, sondern ein arroganter, vorlauter Sack (weiß noch, wie das damals im Kino ein Facepalm für mich wert war, als wir zum ersten Mal den "neuen" gealterten Anakin kennenlernen). Nichtsdestotrotz - eine funktionierende, süße, gefühlvolle Coming-of-Age-Liebesgeschichte hätte ich wahnsinnig gerne in Attack of the Clones gesehen und die hätte da auch absolut reingepasst. Dazu braucht es nichtmal allzu viele Dialoge oder Exposition (ich verweise auf Han und Leia), da sagt der richtige Blick oft mehr als tausend Worte. Aber dazu braucht man selbstverständlich Schauspieler, die das rüberbringen können, und zu denen gehört Christensen einfach nicht #Fehlcasting.
Den Storyfaden mit Owen Lars find ich so wie er ist ehrlich gesagt gar nicht so strange oder weit hergeholt ^^ Ausnahmsweise. Und wenn er und Anakin zu viel miteinander zu tun gehabt hätten und es eine nenneswerte Beziehung zwischen denen gäbe, dann bestünde später die Gefahr, dass Vader dort vorbeischaut. Es würde keinen Sinn machen, Luke dann ausgerechnet dort zu lassen. Das macht die ganze Handlung, die er mit dieser Nebenfigur hinzudichtet imho hinfällig und unpraktikabel.
Wo ich wieder vollends beipflichten kann, ist Yoda. Ob er nun schon in Episode I auftaucht oder nicht find ich jetzt nicht so wichtig, wobei ich zugeben muss, dass man durch sein Fehlen und die Erwähnungen später einen richtig beeindruckenden Auftritt hätte hinlegen können. Aber das mit dem Laserschwert-Kampf ging gar nicht. Wie gesagt, wenn man es schon machen muss, dann bitte wie ich hier bereits erwähnte nicht als grüner CGI-Flummi-Berserker. Aber ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie das ganz weggelassen hätten. Yoda hätte alternativ auch einfach mit Machtstößen usw. kämpfen können (was gegen Dooku ja zum Teil auch passiert, aber afair nur kurz vor und nach der unsagbaren Lächerlichkeit).
Oh, und Palpatine sollte schon Senator sein und sich dann als Kanzler an die Spitze mogeln. Da sehe ich keinen Grund, etwas dran zu ändern und ihn zu irgendeinem Jedi-Mittelsmann zu machen. Sein ganzes Puppentheater mit den angezettelten Klonkriegen und wie er beide Seiten gegeneinander ausspielt, das ist einer der (wenigen) Punkte, die so wie ich das sehe durch alle Prequels hindurch mal wunderbar funktioniert hat.

Was der Belated Media Typ sich sonst so ausdenkt an abweichendem Handlungsverlauf klingt teilweise ganz gut, teilweise kommt da aber auch für mich die Frage auf, ob das als echter Film überhaupt gehn würde. Auch das ist nur eine grobe Umreißung, bei der man noch diverse Lücken zu füllen hätte und die selbst so schon nicht ohne eigene Probleme ist (wie Owen Lars, den man als Figur niemals ausbauen sollte). Wenn man dann tatsächlich ranginge, das umzusetzen, wäre es auf jeden Fall mehr als holprig. Deshalb bin ich auch kein so großer Freund von solchen Was-wäre-wenn-Geschichten, wenn sie nicht sowieso in eine grundsätzlich andere Richtung gehen. Da bevorzuge ich es, mir den jeweiligen tatsächlichen Film anzuschauen und davon ausgehend eher diverse kleine Verbesserungsvorschläge zu machen, die eine große Wirkung haben könnten, denn das erscheint mir um einiges realistischer und vorstellbarer. Ein paar Dialogzeilen ändern geht zum Beispiel immer, während die Umsetzbarkeit zunehmend fraglicher wird, sobald man versucht, den gesamten Handlungsverlauf auseinanderzunehmen und abzuändern. Wie ich schon schrieb, haben die Prequels auch einige Vorzüge, und ich bezweifle, dass sich die alle noch in der in den Videos vorgeschlagenen Fassung wiederfinden würden, sodass ich vielleicht sogar in den sauren Apfel beißen und trotz schwachen Drehbüchern lieber mit Lucas realen Filmen gehen würde, als das, was sich die Leute im Netz zusammengedichtet haben. Denn so grundsätzlich schlecht fand ich die Prequels ohnehin nicht - der Soheil steckt wie so oft im Detail. Fände es in diesem Zusammenhang aber ebenfalls interessant, seine Vorstellung von Episode III zu sehen, alleine um zu schauen, ob er das auch zufriedenstellend zu einem Ende führen kann, oder ob da nicht doch schon die Probleme deutlicher zu Tage treten würden.
Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
Hier und da ein paar Nebenhandlungen sind auch gar nicht das Problem. Es wird eher problematisch, wenn wir das FF XII-Syndrom haben, wo es praktisch gar keinen Protagonisten gibt. Und das ist schon etwas, dass ich bei konventionelleren Geschichten, (Gut vs Böse, so Zeug) für sehr wichtig halte. Wenn es Teil der Handlung ist, dass es keinen "Held" gibt und die Charaktere bis zu einem gewissen Grad als bedeutungslos im großen Ganzen sein sollen: Total in Ordnung. Aber wenn es dann eigentlich eine konventielle Geschichte sein soll, sollte man sich auch an Konventionen halten.
Schonmal Final Fantasy VI gespielt ^^ ? Zugegeben, als Film würde das nicht funktionieren (besonders die zweite Hälfte, die sich episodenhaft einzelnen Charakteren widmet), aber das gilt auch für die meisten anderen umfangreichen RPGs. Jedenfalls wollte ich darauf hinaus, dass der Fokus durchaus auch bei konventionellen Gut vs. Böse Geschichten auf einem Team, einer Gruppe, einer Reihe von unterschiedlichen Figuren liegen kann, die alle für sich genommen etwas Wesentliches zur Handlung beitragen. Vielleicht sticht der ein oder andere mehr hervor, aber es wäre schwierig, einen einzigen Protagonisten auszumachen. Wenn wir uns genug anstrengen, würden uns dazu bestimmt auch einige Filmbeispiele einfallen *g*
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VIelleicht ist das Probelm aber auch einfach Lucas. Der Mann ist kein Genie in puncto Drehbuch und vorallem Charaktersisierung. Da sind Konventionen dein bester Freund.
Amen.
Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
(Und jetzt Finn als Nachfahren von Lando oder gar Windu zu positionieren, würde sich Disney wegen Rassismus - "hey, wir haben zwei Schwarze, also müssen sie verwandt sein" nicht leisten, aber auch, weil Lando nicht zu den gecasteten Figuren gehört, was in diesem Fall ja schon angebracht wäre, wenn man seinen Sohn/Enkel/Neffen/Protegé einführen würde).
Da wär ich mir wirklich nicht so sicher ^^ Bei den Fan-Spekulationen ist das zumindest an der Tagesordnung und im Falle von Lando (oder gar Mace Windu, sollte er irgendwie überlebt haben, was ich nicht hoffe - siehe unten) könnte er ja auch noch in Episode VIII oder IX auftauchen.
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Eventuell wird der neue Sith auch mit den alten in Verbindung stehen, aber das wars dann auch schon mit Verbindungen.
Hab echt Angst, dass die wieder Palpatine rauskramen, und sei es nur als böser Machtgeist oder so. Ich hab nichts gegen sinnvolle Verbindungen, aber was ich gar nicht leiden kann ist, wenn sie Leute wieder lebendig machen, deren Abgang völlig eindeutig so gemeint war, dass sie tot sind (siehe zum Beispiel auch Darth Maul). Da dreht man nur nachträglich retroactive an der Story herum und zerrt sich das Bild zusammen, das man gerne hätte, oft nur, weil ein Charakter besonders beliebt war oder eine übermäßig wichtige Rolle gespielt hat. Cause nobody ever dies in science fiction /fantasy? Come on. Speziell bei Bösewichtern nimmt das oft grausame Züge an, die mich eher an Fanfiction erinnern. Der Hauptgrund, warum ich den Film Advent Children hasse ist der, dass Sephiroth darin wieder vorkommt. Da geht es das ganze Originalspiel darum, ihn aufzuhalten und zu erledigen, und der Payoff am Ende ist sooo epic... Und dann, zig Jahre später, stopfen sie einem grinsend im Friss-oder-stirb-Modus ein "Ätschibätsch, doch nicht!" in den durch Entsetzen weit offenstehenden Mund. Die meisten Fanboys feiern es, aber weder sie, noch die verantwortlichen Autoren merken, was für ein Armutszeugnis an Kreativität es ist, wenn man nichtmal versucht, etwas Neues zu machen, das qualitativ an das Alte heranreicht oder es sogar übertrifft, ohne bloß zu kopieren.
Sowas untergräbt irgendwie das, was man ursprünglich mit diesen Charakteren durchgemacht hat. Bei Star Wars wäre es nicht ganz unähnlich. Jedenfalls für mich. Wobei ich natürlich etwas übertreibe. Wichtig wäre, dass sie es gut und logisch nachvollziehbar mit Exposition erklären und das nicht irgendwie aus dem Nichts kommt, weil ist so. Das kann klappen, aber geht in vier von fünf Fällen eher daneben.
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Star Wars ist eine Saga. Es geht per Definition des Begriffs dabei darum, dass eine Geschichte über mehrere Generationen erzählt wird UND dabei verwandschaftliche Verflechtungen eine Rolle spielen. Gerade DAS finde ich so spannend und unterscheidet die Reihe von anderen Franchises. Harry Potter ist episch, dreht sich aber nur um 7 Jahre. In Star Wars hingegen werden komplette Lebensläufe von Rise and Fall miterzählt und ich kann kaum erwarten, dass die neue Trilogie die Geschichte endlich weiterspinnt.
Das find ich ja auch super und mag ich auch anderswo immer gerne (umso mehr mit den entsprechenden Enthüllungsszenen). An der Stelle also nicht falsch verstehn. Aber dann reicht es imho, wenn es sich um die Skywalker-Familie dreht und nicht nebenher noch mit jeder Nebenfigur genauso verfahren wird, sodass zum Beispiel alle Kopfgeldjäger miteinander verwandt sein müssen usw.