Mir fällt es halt äußerst schwer, ihm zu verzeihen, dass er für meine Begriffe Star Trek getötet hat, wobei daran ja auch die verhassten Orci & Kurtzman eine große und vermutlich größere Mitschuld tragen. Vielleicht werde ich das niemals können, aber eine Space-Opera von Abrams, die mir zur Abwechslung mal zusagt, wäre wenigstens ein Anfang
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Episode 1 mag ich übrigens auch. Den mochte ich schon immer und resultiert nicht aus einer Gegenbewegung gegen die vermeintlich gängige Meinung zur Prequel-Trilogie die für jeden Teil der zweiten Trilogie eine gewisse Allgemeingültigkeit zu haben scheint. Teil 1 hat den besten Laserschwertkampf, das beste Verhältnis zwischen Bluescreen und Kulisse und die wenigsten neue Charaktere, die sich antiklimatisch ins Gesamtbild Star Wars einfügen. Vieles aus Teil 2 und 3 fühlte sich einfach recht fremd oder zumindest ungewohnt an.
Ja. Auch wenn Episode I jetzt für mich kein filmisches Meisterwerk ist oder so, kann ich dem einiges abgewinnen und bin immer wieder erstaunt über die negativen Reaktionen, die der hervorruft. Das resultiert auch bei mir nicht aus einer "Gegenbewegung", nur um mich von dem einheitlichen Gebashe abzuheben, wobei ich aber zugeben muss, dass eventuell ein kleinwenig die altbekannte Nostalgiebrille eine Rolle spielen könnte: Ich bin '86 geboren und habe daher keinen der alten Trilogie bei Release im Kino gesehen, nur später die Special Editions - mein erster Kontakt mit Star Wars war auf dem heimischen Sofa vorm Fernseher. Episode I war da Jahre später natürlich eine ganz andere Geschichte. Da hat ja quasi die halbe Welt das Star Wars Fieber gepackt und ich erinnere mich noch lebhaft an den ganzen Hype (der solche Höhenflüge hinlegte, dass er manche Leute später sowieso nur enttäuschen konnte). Und in mancher Hinsicht war das also irgendwie auch der "erste" Star Wars Film für mich. Da war ich 13 oder so, in dem Alter hat man noch nicht die große Ahnung und lässt sich leicht von vermeintlicher Coolness blenden, ohne zum Beispiel die Qualität von Dialogen usw. vernünftig einschätzen zu können. Aber visuell fand ichs schon äußerst beeindruckend, und auch wenn der CGI-Kram schlechter altert als Live Action mit Modellen und Puppen, trifft das auf manche Szenen auch heute noch zu (die Weltraum-Schlacht am Ende war Wahnsinn, aber wie schon geschrieben mochte ich das komplette Finale).
Was mir Episode II und III zum Teil versauert hat, war das imho offenkundige Fehlcasting von Hayden Christensen, dem ich die Rolle bis auf ein paar Lichtblicke in Revenge of the Sith einfach nicht abnehme. Viele haben sich über das Kind in The Phantom Menace beschwert, aber hey, der ganze Film war tendenziell stärker auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, das passte irgendwie noch und da kann man drüber hinwegsehen. Aber Anakin benimmt sich auch in seinen späteren Jugendjahren zu oft wie ein quängelndes Kleinkind. Es hätten tragische Wendungen des Schicksals sein sollen, die eine Sympathiefigur auf die dunkle Seite zieht, und keine ...ähm, Mommie-Issues und Dummheit einen arroganten Hänfling. Ursprünglich sollte Anakin in Episode I afair schon ein paar Jahre älter sein als im fertigen Film. Das hätte ich sehr begrüßt, da man dann auch in den Fortsetzungen gleich ein wenig später hätte ansetzen und ggf. nochmal den Schauspieler wechseln können (jemand erwachseneres für Episode III, der mehr an Sebastian Shaw erinnert, wäre großartig gewesen).
An Episode II hat mich wirklich der CGI-Overkill gestört, denn da gibt es ganze lange, zusammenhängende Szenen, an denen so gut wie gar nix mehr echt ist (der ganze Part mit der Droidenfabrik kurz vor dem Finale zum Beispiel wurde erst kurz vor Fertigstellung des Films konzipiert und mit Nachdrehs vor Bluescreen eingefügt, das war ursprünglich gar nicht Bestandteil der Handlung). Sogar die Clone-Trooper in der Schlacht sind alle fake. Und während das Finale von Episode I so abwechslungsreich und intensiv war, zog sich das in Episode II ewig hin und blieb permanent beim selben Setting. Schlimmer noch, wir bekamen einen peinlich hüpfenden Flummi-Yoda präsentiert, der das halbe Kino zum Lachen brachte, anstatt zu beeindrucken. Ich kann ja verstehn, dass sie sich was einfallen lassen mussten, um den Charakter in Aktion zu zeigen, aber einen Kampfstil mit etwas mehr Würde hätte ich mir schon gewünscht. Dass er danach wieder den Krückstock in die Hand nimmt macht es nicht gerade besser.
Mit Episode III ging es für mich dann wieder etwas bergauf, aber auch nicht gerade steil. Der ganze Anfangspart war cool und der Kampf am Ende auch nicht übel (obwohl ich auf etwas gehofft hatte, das mehr in Richtung Duel of the Fates geht), hier erinnerte schon vieles mehr an die Original-Trilogie, was ja auch passt und so sein sollte, weil der Film die Verbindung dazu ist. Das war aber irgendwie auch ein zweischneidiges Schwert, da man wusste wie es ausgeht und alles zur Ausgangssituation passen musste, wie man sie aus Episode IV kennt. Alles musste düster und tragisch sein mit nur einem kleinen Hoffnungsschimmer. Das hatte was, aber war irgendwie auch ungewohnt und einfach antiklimaktisch. Vor allem bin ich ein Fan von umfassenden Raumschlachten zum großen Finale (wie bisher in Episode I, IV und VI). Darauf freue ich mich übrigens auch in den kommenden Sequels mit am meisten, aber bitte nicht wieder nur mit X-Wings und Tie-Fightern, denn das hatten wir schon. Das es so etwas überhaupt in Episode III geben würde, schuldeten die Macher dem Publikum noch, da es zuvor in Episode II in der Form gefehlt hatte. Aber das gleich zu Beginn schon vorweg zu nehmen, so sehr es auch zur Handlung passte und so sehr ich es verstehen kann, fühlte sich komisch an. Erinnerte mich etwas an Star Trek: First Contact. Der visuelle Höhepunkt war damit für mich schon außergewöhnlich früh abgehakt. Am schlimmsten sind an Revenge of the Sith aber ein paar Totalausfälle bei den Dialogen - so einen Facepalm-Moment wie bei Anakin, der über Padme in ihrem Zimmer redet, gab es nichtmal in den anderen Prequels. Das hätte selbst ich oder sogar irgendein Zwölfjähriger besser schreiben können. Insgesamt also auch eher durchwachsen, der Film.
Ich muss aber auch sagen, dass es diverse Bereiche gibt, wo ich das Gebashe völlig übertrieben und unangebracht finde. Zum Beispiel beschweren sich immer wieder Leute über die politisch geprägten Einflüsse der Prequels. Ja, da wird dann auch mal von Handelsrouten als Vorwand geredet, aber genau diese Dinge fand ich sehr interessant und auch passend, denn es war vielleicht nicht so romantisch-abenteuerlich oder westernmäßig wie die alten Filme, aber gehörte in diese Welt in den letzten Tagen der noch funktionierenden Republik. Einige der stärksten Szenen aus den Prequels haben imho damit zu tun. Sei es nun direkt, wenn etwa Obi-Wan verzweifelt eine aus drei Sätzen bestehende aber nichtsdestotrotz glühende Rede auf die Demokratie hält (hat mich echt überrascht und kalt erwischt, dass das vor dem letzten Schwertkampf so klar und deutlich und nicht verdeckt gesagt wurde), ein System und eine Idee, die es zu verteidigen lohnt, oder aber indirekt, wenn der Plenarsaal des galaktischen Senats, der in Episode I und II so oft gezeigt wurde plötzlich zum Schlachtfeld und "entweiht" wird. Auch schon lange davor war es als Setup einfach raffiniert, was für ausgefeilte Machtspielchen der spätere Imperator spielt und wie genau er diesen Krieg anzettelt, obwohl er auf beiden Seiten die Fäden in der Hand hält. Das war anders als in IV bis VI, aber das musste so sein und hat mir weitgehend auch gefallen. Ohne wäre der Fall und Untergang der Republik niemals nachvollziehbar gewesen, faszinierende Parallelen zur deutschen Geschichte eingeschlossen btw.

Das trägt aber auch alles dazu bei, dass ich mit den Sequels was Neues sehen möchte, und nicht nur Aufgewärmtes aus alten Tagen. So wie die Prequels dieses Universum stark erweitert und vertieft haben, sollten das auch die neuen Filme tun.

Ach ja, und auch meine Meinung über die Special Editions unterscheidet sich vom allgemeinen Tenor. Während ich ungefähr zwei Drittel der Änderungen ebenfalls für unnötig, überflüssig oder gar schädlich-schlecht halte (Han shot first, bad in-your-face CGI, Hayden Christensens Machtgeist in Return of the Jedi oder die Band in Jabbas Unterschlupf) gibt es mindestens ein Drittel, das ich als sinnvoll empfinde und das die Filme imho klar verbessert (etwa die Explosion des Todessterns, die in der Originalversion mit dem Stand damaliger Effekte einfach unglaubwürdig aussah, diverse visuelle Kleinigkeiten, und insbesondere das neue Lied am Ende von Episode VI zur Feier). Lucas scheint die richtige Idee gehabt zu haben, ist nur irgendwie meilenweit über das Ziel hinausgeschossen. Da wäre (viel) weniger mehr gewesen, und es ist auch nervig, dass bei gefühlt jeder neuen Veröffentlichung weitere Änderungen hinzukommen und nicht mal irgendwann Schluss ist; aber ich würde nicht sagen, dass die alten Versionen perfekt waren, zumindest aus moderner Perspektive betrachtet. Da gibt es schon einige sehr billige Stellen, die ein wenig ausgebessert worden sind, sodass die Originale heute echt derbe veraltet wirken. Was ja filmhistorisch gesehen völlig okay ist und ich die Versionen in der Form auch erhaltenswert finde. Mir würde es nur stellenweise schwer fallen, mich zu entscheiden, welche Fassung ich zum Angucken bevorzugen würde. Jedenfalls wäre es echt wünschenswert, wenn es eine Veröffentlichung gäbe, auf der jeweils beide enthalten sind, also auch die unveränderten Originale, falls sie überhaupt noch existieren. Zum Kotzen, dass sich Lucas nach wie vor dagegen sperrt, da schließe ich mich den anderen an.
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Jesses, wie mir viele Teaser auf die Nerven gehen, die wirklich nichts außer Titelschriftzug samt bedeutungsschwangerer Stimme aus dem Off bieten.
Wobei es einen einsamen Fall gab, wo ich sowas toll und spannend fand - und das war der erste Teaser zu The Dark Knight, wo man Heath Ledgers Joker reden und lachen hört (während sich im Hintergrund das Bat-Symbol auflöst) ^^' Aber ansonsten denke ich auch, dass sich die Studios diesen nichtssagenden Kram lieber gleich ganz sparen und warten sollten, bis sie etwas handfestes vorzeigen können.
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Apropro: Die Ankündigung scheint ordentlich was gerissen zu haben. Zwei Tage später war ich beim Weihnachtseinkauf und wurde prompt von Eltern überrascht, die Wagenladungen von Lego-Star Wars Spielzeug am Start hatten. Da gingen locker ein paar hunderter für den Sohnemann über den Tresen Hach, was hätte ich dafür gegeben, wenn es das damals schon gab. Aber gut, dafür hatte Lego damals noch reichlich Eigenproduktionen.Jetzt gibt es immerhin einen coolen Film, den ich unbedingt mal nachholen muss. ^^
Ist Lego Star Wars nicht sowieso super beliebt *g* ? Ich glaub eigentlich eher weniger, dass das unmittelbar was mit dem Teaser zu tun hatte. Davon mal abgesehen dito. Was hätt ich drum gegeben, wenn es das ganze coole Zeug schon damals gegeben hätte (wir haben uns noch selbst Star Wars Sachen zusammengebaut ). Auch die Lizenzsachen, aber nicht nur. Ich meine alles, was es seither im Bereich Fantasy von Lego gegeben hat, ist der Wahnsinn. Alleine fucking Skelett-Pferde! Oder Oger/Goblins. Und zig verschiedene Schwerter usw. Tja, noch einmal jung sein müsste man... Trotzdem find ichs etwas schade, dass sie für Star Wars (bis auf eine kleine Unterbrechung afair) ihr eigenes reguläres Space Line-Up eingemottet haben. Eine Neuauflage von Blacktron & Co würde ich zumindest sehr aufmerksam am Laptop verfolgen und so die einzelnen Sets abchecken, hehe.

@Edge of Tomorrow: "All you need is kill" find ich auch nicht so gelungen, aber besser als "Live. Die. Repeat". Der Titel "Edge of Tomorrow" war allerdings perfekt und bedurfte keiner Änderung oder Herunterspielung (auf manchen DVD-Hüllen steht es noch ganz winzig unter Live. Die. Repeat. drunter, also weiß ich jetzt auch nicht wie die offizielle Haltung vom Studio ist; diverse Händler hatten den Film jedenfalls nicht mehr als Edge of Tomorrow gelistet).