Ich hab mir gerade "You" gegeben, die wohl am schwierigsten zu googlende Serie der Welt und hat mich dann doch um einiges mehr gefesselt als ich gedacht habe.
Es geht um einen Stalker im Instagram-Zeitalter, der sich "verliebt" (das ist kein Spoiler, in der ersten Szene ist bereits alles angelegt).
Funktioniert durchweg als hochspannender Thriller mit einigen guten Drehbucheinfällen. Nebenbei muss man feststellen, dass das ganze auch noch als Gesellschaftskritik (Umgang mit neuen Medien) und auch als Satire auf Twenty-Something-New-York-Romcoms funktionert. Das Ganze dekonstruiert sehr viele moderne Romantik-Tropoi, trifft dabei genau ins Herz von dem was mich interessiert und erzählt dabei auch noch ein paar Takte darüber, inwiefern Gefühle durch unser Umfeld im Guten wie im Schlechten manipuliert werden.
Der Großteil der Spannung erwächst - ähnlich Breaking Bad -, dass man Joe dabei zusieht, wie er durchs temporäre Lösen der Problemen einfach nur noch mehr Probleme verursacht, um die er sich dann kümmern muss. Allerdings ist er dabei deutlich ungeschickter, wodurch sich kein "ich weiß zwar noch nicht wie, aber irgendwie finden die Autoren schon noch nen originellen Weg, wie er aus der Situation wieder rauskommt"-Modus beim Zuschauen einstellt und alle Krisen unberechenbar dargestellt werden.