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Deus

Habe mir in letzter Zeit Buck Rogers angeschaut, die Serie von Ende der 70er /Anfang der 80er. Derzeit die erste Hälfte der ersten Staffel durch, also quasi ein Drittel vom Ganzen. Sind ja insgesamt nur 37 Folgen. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut
Kannte das vorher nur von Ausschnitten (den Roboter Twiki vergisst man nicht so leicht, vor allem als Kind ^^), also wirds jetzt endlich mal nachgeholt, weil total relevant to my interests. Qualität schrammt natürlich immer mal wieder haarscharf am Camp vorbei, aber es sind auch sehr unterhaltsame und schön inszenierte Geschichten dabei. Die Serie wirkt wie eine wilde Mischung aus Flash Gordon (aber etwas weniger crazy und übertrieben), Star Trek (aber um einiges weniger schlau und gesellschaftlich relevant), Star Wars (aber mit weniger epischer Größe, Kreativität und Mystik) ...allerdings mit heftigem Disco-Feeling-Einschlag, entsprechend der Zeit
Budget war natürlich trotzdem immer eher knapp, sodass sich die Luftkämpfe immer wieder aus Teilen der selben Szenen zusammensetzen und die Kulissen und Kostüme nicht immer die überzeugendsten sind. Trägt aber irgendwie alles nur zum Charme bei. Durch den lighthearted Mix entsteht letztenendes doch was Eigenständiges mit ein paar interessanten Vibes, die Buck Rogers von anderen Franchises abgrenzt. Finde es zum Beispiel interessant und gelungen, dass es, zumindest in der ersten Staffel noch, erdgebunden ist, mit unserem Planeten und dessen Gegebenheiten als ein zentraler Ausgangspunkt für die Abenteuer im All. Buck Rogers kommt aus der nahen Zukunft des Jahres 1987 (hehe), wo er in seinem Space Shuttle tiefgefroren wird und ca. 500 Jahre später wieder auftaut, woraufhin er dem Earth Defense Directorate mit seinen unkonventionellen Fähigkeiten (unter anderem als Pilot) unterstützend zur Seite steht. Schade, dass nur in den Pilotfolgen kurz näher auf die Erde nach der Katastrophe eingegangen und die radioaktiv verseuchte Zone außerhalb der Hauptstadt New Chicago (inklusive Mutanten) gezeigt wird, daraus hätte man noch einiges mehr machen können, zumal Rogers dort herkam. In der allgemein als schwächer angesehenen zweiten Staffel wurde die ganze Serie sowieso retooled und ins Weltall versetzt, aber da bin ich noch nicht, also mal gucken.
Die Charaktere sind auch alle recht sympathisch. Titelheld Buck hat immer einen locker-flockigen Spruch auf den Lippen, wobei es ein Running Gag der Serie ist, dass die Leute der Zukunft seine Redewendungen nicht kapieren. Wilma Deering ist ein Hottie (in den immer wieder schicken, engen Klamotten erst recht) und übernimmt nicht selten auch eine aktivere Rolle beim Aufhalten feindlicher Aggressoren ^^ Irgendwie süß dabei dieses ständige Will They or Won't They? zwischen ihr und Buck. Dr. Huer ist der leicht väterliche, vernünftig-verlässliche Boss und die Drohne Twiki zusammen mit dem von ihr getragenen "Computerkopf" Dr. Theopolis ein quirlig-seltsamer aber hilfreicher Sidekick.
Noch vor der TV-Serie wurde ein auf den ersten beiden Folgen basierender Film im Kino veröffentlicht. Der Pilot-Zweiteiler der Serie unterscheidet sich in einigen Punkten ein wenig davon - vor allem erweiterte, andere oder auch geschnittene Szenen und Dialoge. Auf deutsch sticht besonders die veränderte Synchronisation hervor. Die Kino-Synchro ist um so vieles cooler als die der Serie, alleine schon weil Buck Rogers in ersterer von Wolfgang Pampel gesprochen wird, dem Standardsprecher von Harrison Ford, sodass man beim Schauen hier ständig angenehm-passende Assoziationen zu Han Solo bekam ^^ Schade, dass es den Film noch nicht auf Blu-ray zu haben gibt. Die Serie wurde zwar auf BD veröffentlicht, aber nur in SD-Qualität mit höchstens minimal verbessertem DVD-Bild, das hier an vielen Stellen auffällige Verunreinigungen usw. aufweist. Da es soweit ich weiß aber sonst bisher noch nirgends ein verwendbares Master als bessere Alternative gibt, geht das wohl in Ordnung.
Entwickelt wurde die Serie übrigens von Glen A. Larson, dem Typen, der auch schon für Battlestar Galactica (uvm.) verantwortlich war. Und das Design der "Earth Defense Directorate Starfighter" find ich immer noch stylish
Was war sonst noch? Ach ja, South Park hat Buck Rogers mit einer ziemlich amüsanten Doppelfolge eine Parodie gewidmet (sogar mit dem gleichen Vorspann), in der Cartman in der Zukunft landet.
Hier der original deutsche Kinotrailer von damals (stellts euch nur etwas bunter vor, ganz so mies ist die Bildqualität dann doch nicht, das liegt an der Aufnahme
). Und hier demgegenüber ein modernerer, etwas lahm startender aber danach rockig gemachter Fan-Trailer.
Mann, ich hätte echt nichts dagegen, wenn sie davon mal ein Reboot machen würden, vorzugsweise als Kinofilm. Universal könnte doch so ne eigene Sci-Fi-Franchise ganz gut gebrauchen, die haben (vielleicht abgesehen von Riddick, aber wer weiß wie sich das entwickelt) sonst nix Vergleichbares. So cheesy Buck Rogers auch sein mag, was ich daran wirklich liebe ist der Fun-Faktor, der Fokus auf Action-Adventure. Das gibts heute kaum noch. Entweder alles wird zerdacht, möglichst realistisch gestaltet, dark & gritty gemacht oder alles zusammen.
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