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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Gone Girl ist echt geiler Scheiß. Absolutes dito an Schattenläufer. Fincher ist ein Meister des Dialogfilms, so dass das bisschen Aktion auch so richtig knallt. In der Szene stand glaube ich dem ganzen Kinosaal der Mund offen. Freue mich jetzt schon darauf den Film ein zweites Mal zu sehen. Ist das Buch denn auch so gut wie alle sagen?

    Der Trailer ist übrigens Mist und muss es auch sein, weil er alles was den Film interessant macht aussparen muss.

  2. #2
    Zuletzt gab es folgende Filme zu bestaunen:

    Jack the Giant Slayer

    "Jack the Giant Slayer" ist die nächste Verfilmung des Märchens, bei dem Hans an magische Bohnen kommt, die ihm ein Portal ins Reich der Riesen eröffnen, wo er eine Prizessin retten muss.
    In dieser Version von 2013 heißt Hans Jack, wird gespielt von Nicholas Hoult (unter anderem Beast in den neueren X-Men Filmen) und das Reich der Riesen ist nicht nur eine Legende, sondern haben schon einmal mit den Menschen Krieg geführt. Doch durch dunkle Magie und das Herz eines getöteten Riesen wurde eine Krone erschaffen, mit deren Hilfe man den Riesen seinen eigenen Willen aufzwingen kann. Und diese Macht will der skrupellose Lord Roderick (der großartige Stanley Tucci) nutzen, um das gesamte Königreich zu unterwerfen. Gut, eigentlich würde er eh früher oder später herrschen können, da er die Tochter des Königs, die junge Isabelle (Eleanor Tomlinson) heiraten soll (die das übrigens weniger toll findet und eher Augen für den jungen Jack hat).
    Wie es die Geschichte vorsieht kommt Jack an die Bohnen, eine große Ranke wächst, die Prinzessin landet bei den Riesen und Jack meldet sich freiwillig, sich der Gruppe um Leibwächter Elmont (Ewan McGregor) anzuschließen und die Prinzessin zu retten (in die er sich auch verguckt hat).
    Dass Roderick natürlich seine eigenen Pläne hat, ist da natürlich klar.

    X-Men-Produzent Bryan Singer schafft es, mit "Jack the Giant Slayer" einen kurzweiligen Fantasy-Film mit vielen netten Effekten zu schaffen, der seiner Rolle als Märchenverfilmung in allen Punkten gerecht wird. So ist von Anfang an klar, wer der Gute und wer der Böse ist, welcher Charakter cool und welcher doof zu sein hat. Wenn man sich darauf einlässt hat man für gut 2 Stunden eine schöne Unterhaltung mit einigen netten Witzen zwischendurch.

    8/10

    Unknown
    Ein grandioser Thriller mit Liam Neeson und Diane Kruger in den Hauptrollen.
    Grob geht es um den Biologen Martin Harris, der mit seiner Frau zu einem Biologenkongress nach Berlin reist. Da der dusselige Doktor jedoch seinen Koffer am Flughafen vergisst, muss er vom Hotel erneut zurück fahren. Für die Fahrt steigt er ins Taxi von Gina (Diane Kruger), die dann auch promt einen Unfall baut und mit ihrem Taxi in der Spree landet. Dank einer Kopfverletzung hat Harris eine partielle Amnesie und als er nach 4 Tagen aus dem Koma erwacht, will er natürlich sofort zu seiner Frau. Die erkennt ihn jedoch nicht und ein anderer Mann gibt sich als er selbst aus.
    Damit beginnt für Harris die Jagdt nach seiner eigenen Identität - und die Flucht vor Auftragskillern, die ihm und Gina ans Leder wollen.

    Mehr kann und will ich zu der Handlung nicht verraten, um nicht versehentlich die eine oder andere Wendung zu verraten.
    Fakt ist zumindest, dass dieser Thriller die Spannung konstant hoch hält und die eingestreuten Action-Einlagen stimmig ins Bild passen. Liam Neeson brilliert in dieser Rolle abermals und spielt den verwirrten, aufgebrachten Doktor Harris mit der ihm eigenen Art und Brillianz.
    Und sogar Diane Kruger, die der eine oder andere gern mal als nervig empfinden mag, fällt positiv in ihrer Rolle als Gina auf. Abgerundet wird der Film - neben den größeren und kleineren Nebenrollen für deutsche Schauspieler - durch Bruno Ganz als Privatermittler.

    10/10

  3. #3
    Viel geguckt in letzter Zeit! :3

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    Dedektiv Dee und das Geheimnis der Phantomflamme war ein echt guter Wuxia-Schinken. Hatte wirklich was Sherlock-Holmes-esques, und sogar die (komplexe) Story war für einen chinesischen Film verdammt verständlich und spannend aufgezogen. Dazu ein lebendiger Hintergrund, eine wahnsinnige Optik und sichtbares Geld an allen Ecken und Enden. Wundert mich ernsthaft, dass man nichts Großes von dem Film gehört hat. Wer was mit Wire Fu anfangen kann ... angucken! (Wer nicht ... lieber nicht.)

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    500 Days of Summer, endlich mal gesehen. Der Film trollt schon so ein bisschen.
    1. Den Großteil der Laufzeit über hab ich mit den Zähnen geknirscht, weil er alle Liebesgeschichtenklischees mitgenommen hat, vor allem was die Rollenbilder angeht ... 2. Aber er war echt gut gemacht! ^^'' Die Zeitebenen sind schon irgendwo stumpft, haben aber total erfolgreich verhindert, dass sich der Film wie die nächste generische Romanze anfühlt. 3. Moment, was? Ihr macht 500 Tage lang Standard und haut dann so ein wunderbares Ende raus? Cool. Wenn ich was kritisieren müsste, dann wären es gewisse Dissonanzen in der Glaubwürdigkeit; ich meine, die beiden haben eine Wahnsinnschemie, aber ich nehme IHR diese Berührungsängste wirklich null ab, und auch die Auflösung mit ihrem Macker, so schön und stilvoll ich sie auch fand, kam ziemlich dann doch ziemlich plötzlich. Was aber vielleicht auch ein Teil des Reizes ist. Hat mir jedenfalls wahnsinnig gut gefallen, toller Film. Trotz Trollerei. ^^

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    R.I.P.D. war genau das, was der Trailer verspricht, und das war wirklich unterhaltsam. Keine Ahnung, warum der so gefloppt ist. Zu wenig Werbung? Zu beliebig? (Spielt das eine Rolle?) Er wird zwar etwas langsamer, wenn er versucht, episch zu sein (weshalb die nicht-epischen Momente die bei weitem besseren waren), und ich hätte gern noch mehr von Old Asian + Hot Blonde gesehen, aber am Ende hat er einfach Spaß gemacht. Und Mary-Louise Parker ist einfach nur wahnsinnig gut. R.I.P.D. hat mich in vielerlei Hinsicht an Jonah Hex erinnert, und damit meine Befürchtung bestätigt, dass man Film-Reviews wirklich nicht trauen kann.

  4. #4
    @Cipo: Ich fand nicht nur das Ende von 500 Days of Summer erfrischend, sondern generell die ganze Idee. Ich weiß echt nicht, warum der Film von vielen Leuten so gehasst wird, ich finde ihn einfach sehr ehrlich. Gerade, dass die Charaktere als quirky und klischeehaft vorgestellt werden, aber nach und nach immer mehr Dimensionen erhalten. Sie ist eben nicht nur der gute Fang, der ihm hilft sein Leben auf die Reihe zu kriegen und so. Der Film hat meiner Meinung nach all diese Klischees mitgenommen, um sie dann eben zu dekonstruieren.

    Was ich gerade gesehen habe: Captain America - The First Avenger.
    Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich den Film damals nur mit "America, fuck yeah" assoziiert habe. Der Film war überraschend gut! Und ich stelle wieder fest, dass Nazis mit Artefakten und Superwaffen für mich einfach immer als Plot Device ziehen, ob nun bei Wolfenstein oder bei Indiana Jones oder eben bei Captain America. ^^
    Ich fand die Handlung im Großen und Ganzen ziemlich hervorragend und vollkommen ausreichend für einen guten Blockbuster. Leider haben sie es im Detail ziemlich versemmelt, aber man konnte die Elemente erkennen, und sie waren gut. Das Abarbeiten der Geschichte des Captains (inklusive einer cleveren Umsetzung des ikonischen Bildes, in dem er Hitler eine reinhaut), das vom-Hänfling-zum-Superhelden-Ding, den Grund warum er am Ende in der Neuzeit landet... das hat alles gestimmt, und zwischendurch gab's Nazis mit blau schießenden Energiewaffen und das war großartig.
    Aber dann versaut der Film einfach ein paar wesentliche Dinge...


    Geändert von Schattenläufer (29.10.2014 um 02:03 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Ich weiß echt nicht, warum der Film von vielen Leuten so gehasst wird, ich finde ihn einfach sehr ehrlich.
    Hmm. Habe den Film nicht gesehen, aber ehrlich gesagt habe ich bis jetzt von allen ständig eher schwärmend-positives darüber gehört oder gelesen.
    Zitat Zitat
    Was ich gerade gesehen habe: Captain America - The First Avenger.
    Schau dir Captain America: The Winter Soldier an. Der erste Film lässt ja gleich diverse Storyfäden im Nirgendwo hängen, und obwohl das Sequel stilistisch in fast jeder Beziehung total anders ist, greift es die wichtigsten davon imho gekonnt wieder auf. Mehr darf ich leider nicht dazu sagen

  6. #6
    500 Days of Summer hatte halt den üblichen Durchlauf, dass ihn viele Leute fanatisch großartig fanden (durchaus mit guten Gründen) und dementsprechend viele Kritiker fanatisch dagegen gehalten haben (durchaus mit guten Argumenten, manchmal). Man kann also durchaus beide Eindrücke kriegen, ist nicht verwunderlich. ^^

    Zitat Zitat
    Der Film hat meiner Meinung nach all diese Klischees mitgenommen, um sie dann eben zu dekonstruieren.
    Einige ja, und das fand ich auch toll, speziell das Ende, die Auflösung der Romanze. Aber er hatte viel zu viele Klischees, um die alle zu demontieren. Was okay ist, in meinen Augen, Romanzen gehen klar, vor allem wenn sie so liebevoll gemacht sind. Wenn du bspw. das deutlichste Klischee willst: Der Film findet aus der männlichen Perspektive statt, die Romanze hängt vollständig auf seinen Schultern, glaubt man der Inszenierung, nicht der Handlung. Wenn die Frau etwas von sich aus tut (etwa ihre "andere" Romanze), werden die Details bewusst ausgeblendet, während wir bei ihm jeden Gedankenfurz sehen.
    Aber wie gesagt, finde ich nicht problematisch. Er hat genügend Sachen anders gemacht, um nicht ins inhaltliche Einerlei abzurutschen (ins Stilistische ja sowieso nicht).

    Cap habe ich auch ungefähr so wahrgenommen. Der zweite Film macht ein paar Sachen besser, ein paar anders, und ein paar Möglichkeiten lässt er leider weiterhin so gut wie unberührt. Aber er baut auf jeden Fall gut auf Nummer 1 auf.

  7. #7
    Captain America - The Winter Soldier gesehen. Der Film hat alles richtig gemacht.
    Also, ich bin mir sicher, dass er Dinge hätte besser machen können und alles. Aber der Film war so direkt nach dem ersten Anschauen richtig, richtig gut. Wirklich alles was mich am ersten Film gestört hat wurde hier besser gemacht. Um meine Liste vom vorvorletzten Post grob abzuarbeiten: der Anfang macht total Sinn und gibt dem Captain Charakter, die Beziehungen zu seinen Freunden/Sidekicks werden viel viel besser ausgearbeitet, alle Action-Szenen waren notwendig und haben tatsächlich den Charakter des Helden durchblicken lassen, und das Finale war zufriedenstellend und hat alle Fäden wieder zusammengebracht. Die Story war richtig gut, der Typ den ich jetzt einfach mal Ikarus nenne war ein passender und cooler Charakter (und hat mich verwirrt weil ich dachte dass das der Winter Soldier wäre), es waren viele wirklich berührende Szenen dabei... doch, so kann sich Popcornkino sehen lassen.

  8. #8
    Dann kann ichs ja jetzt schreiben *g*
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Das hast du richtig geschlussfolgert. Du musstest nur viel länger bis in den nächsten Film hinein warten, hehe. Kam mir auch etwas zu schnell und banal vor damals, aber ist im Sequel dafür eine umso coolere (wenn auch sehr vorhersehbare) Wendung. Nicht nur für die Action, sondern wird ja wenigstens ansatzweise auch emotional abgehandelt (die Rückblende vor dem Bunker und so). Schöne kleine Post-Credits-Szene für diese Figur, btw.
    Zitat Zitat
    Sie ist ja (noch) nicht tot, aber steinalt und leidet unter Demenz. Der Besuch im Krankenhaus (Seniorenheim?) war imho wirklich einer der stärksten und berührendsten/traurigsten Momente im zweiten Teil

  9. #9


    The Strange Color of your Body's Tears | L'étrange couleur des larmes de ton corps

    Wow, die Optik. Wunder-, wunderschön. Art nouveau überall. Die Architektur, die Malerei. Auch die Möbel (gemischt mit den 70ern) und alles was dazu gehört. Die Splitscreens sind z.B. wunderbar, die Verkantungen effektiv eingesetzt, die Farben in den rechten Momenten da (und satt!) oder weg. Sonst ist's eine Giallo-Liebeserklärung. Die übermäßige Künstlichkeit droht manchmal zu sehr auf die Nerven zu gehen. Zum Glück kratzt der Film im letzten Moment immer noch die Kurve. Die vielen Großaufnahmen sind fieß und effektiv zusammengeschnitten, aber ich bin ja auch leicht zu erschrecken. Sonst war schön, dass es wenig Dialoge gab und man sich voll und ganz der schönen Optik hingeben konnte. Was der Film jetzt von mir wollte war mir bis zu letzt nicht wirklich klar, die paar Hinweise kratzen auch leicht an der Grenze des Erträglichen bzw. zur Platitüde. Wenigstens macht er da nicht so ein großes Ding draus und als Erfahrung ist's schon ganz nett. Glaube aber man muss sich darauf einstellen können und vor allem wollen um Gefallen am Film zu finden.


    Geändert von MrBamboo (23.11.2014 um 01:43 Uhr)

  10. #10
    Hab nun endlich die Top 250 der IMDB durchgeguckt. xD (hab vor 6 Jahren mal damit angefangen und lange aufgehört, hab in den letzten paar Wochen 50+ Filme geguckt).

  11. #11
    Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
    Hab nun endlich die Top 250 der IMDB durchgeguckt. xD (hab vor 6 Jahren mal damit angefangen und lange aufgehört, hab in den letzten paar Wochen 50+ Filme geguckt).
    Ein bisschen mehr Erfahrungsbericht bitte. Habe ja ein gespaltenes Verhältnis zur imdb, weil einerseits super nützlich und es gibt ein recht gutes Stimmungsbild insb. von amerikanischen Großproduktionen. Andererseits gruselt mich der Absolutheitsanspruch und v.a. der Verweis als Qualitätsreferenz (Shawshank hatte afair mal mit 'nem Sticker auf der DVD mit seinem Rankingsplatz geworben). Und natürlich die ganzen Filme die nicht ins Wertungsschema passen oder nicht unbedingt gut, aber absolut sehenswert sind (GFP Bunny wäre so ein Ding). Ein bisschen lustig ist es ja, wenn Filme wie Mario Banana auf imdb geratet werden.

    Da kommst du gerade recht mit deinem Sichtungsprojekt.

    Nee im Ernst, erzählt mal. Wie fandest du die Mischung aus Filmhistorischen und neuem Kram, konntest du die Wertungen immer nachvollziehen, deine Einschätzungen zu den nicht anglophonen Filmen, wovon hattest du noch nie gehört wurdest aber positiv überrascht, wie würdest du die Filme neu sortieren (eine neue Top Ten wäre doch mal ein Anfang), warst du gut unterhalten, hast du Lust auf eine bestimmte Art von Kino bekommen, etc. pp.

  12. #12
    Okay, ich geb mal einen vorläufigen Abschlussbericht in Stichpunkten:

    - wenn mir ein Film zu langweilig war, hab ich mir auch erlaubt, nebenbei etwas anderes zu machen, z.B. zu chatten, Nachrichten zu lesen oder in besonders schweren Fällen dabei sogar Computer zu spielen
    - 6 Bollywoodfilme waren in der Liste drin und ich muss sagen, dass ich die auch ganz schön lange vor mir hingeschoben habe (der kürzste waren glaub ich 2 1/2 Stunden, der längste fast 4!). die meisten davon fand ich ziemlich ziemlich schlecht, zumindest im Vergleich mit den anderen Filmen. nach neutralen Gesichtspünkten würde ich sagen: gut gemachte Chick Flicks, aber auch nicht mehr und auf keinen Fall Top 250 würdig. also ich denke, an diesen Filmen merkt man am deutlichsten, dass die Top 250 Liste eine User-generierte Liste ist: und wenn nun nach und nach die 1+ Milliarde Inder das Internet entdecken werden irgendwann auch deren Lieblingsfilme mit zahlreichen 10/10-Ratings in Richtung Spitze stürmen. zwei der Filme fand ich dann doch gar nicht so schlimm und sogar ein bisschen gut: Taare Zamen Par und Swades. Zwei Filme, die sich mal nicht um Kriegt der Frau das Mädchen drehen, sondern die Nationalidentität Indiens thematisieren
    - ein paar Filme waren dabei, die ich großartig fand und auf die ich sonst vermutlich nie in meinem Leben gestoßen wäre und auch anderen Leuten ans Herz lege: Sunrise (ein Stummfilm, der irgendwie erstaunlich viel vermittelt, obwohl er auch schon auf die 100 Jahre zugeht), Wilde Erdbeeren, vielleicht das erste Feel-Good-Movie und Die besten Jahre unseres Lebens. Alles ungewöhnliche Filme mit ganz viel Ernst und (zumindest in den letzten beiden Fällen) ohne Melodram
    - manchmal bin ich auch auch extrem gute Schauspieler gestoßen: Maximilian Schell in Jugdgement at Nuremberg
    - Kubrick geht mir gehörig auf die Nerven. Ich weiß, es grenzt unter Filmkennern an Gotteslästerung, aber bisher hat mir noch keiner seiner Filme wirklich gefallen (am ehesten vielleicht noch Uhrwerk Orange) und ich denke ich habe jetzt alle Klassiker gesehen
    - es gab noch viele andere Filme, die mir eine Qual waren. meist lag es daran, dass sie einfach zu alt sind, um angenehm konsumiert zu werden (Persona? Ran? omg) oder weil ich das Genre öde finde (die Faust im Nacken, wie ein wilder Stier, im allgemeinen die "coolen" Mafiafilme)
    - natürlich viel Heiligenverehrung: Kubrick (overrated), Tarantino (Pulp Fiction, guter Film, aber in meinen Augen auch overrated), Nolan (zu Recht), Fincher (ebenfalls), Hitchock

    Eine persönliche Top 10 würde ich nicht erstellen, weil ich mich schwer damit tue, meine Lieblingsfilme in eine Hierarchie zu zwängen, da ich mal den einen, mal den anderen vorne sehe. Also in Reihenfolge, wie sie mir in den Sinn kommen: Und täglich grüßt das Murmeltier, Big Fish, Prinzessin Mononoke, Wo die wilden Kerle wohnen, Zurück in die Zukunft, 12 Monkeys, Up in the Air, Garden State, Pan's Labyrinth, City of God. (die meisten davon auch in den Top 250, auf mehr wollt ich mich grad nicht einigen ) Ich würde aber nie sagen, dass das die besten Filme aller Zeiten sind und gefälligst von anderen Leuten auch so angesehen werden sollen, sondern einfach die sind, die ich am liebsten mag und meinen Ansprüchen an einen gefälligen Film am meisten entsprechen.

    Also mein Fazit: hat keinen Absolutheitsanspruch, bestimmte Filme, die nicht wirklich hervorragend sind, aber einfach gute + populäre Filme (wie z.B. Dark Knight Rises) sind recht oben anzutreffen. Dazu natürlich ne Menge Filme, bei denen anscheinend nur "Gottesanbeter" abgestimmt haben, erstaunlich, wie ein so sperriger Film wie Persona dann noch so hohe Wertungen bekommen kann. Eine "Sehempfehlung" sind diese 250 Filme daher nicht. Aber auf ca. 200 spricht das schon zu. Nicht unbedingt die besten Filme aller Zeiten, aber durchaus solide, unterhaltsame oder zumindest kulturell wertvolle Filme.


    Im Übrigen ist die Liste ständig in Bewegung. Aktuell bin ich wieder nur bei 249 Filmen. aber ich kann immerhin behaupten einmal alle, die gleichzeitig in der Top 250 waren, gesehen zu haben. Und irgendwie bin ich auch froh, dass es keine Top 500 sind. Jetzt kann ich endlich wieder Filme gucken, die ich möchte.


    Nur zu, wenn du noch genauere Fragen hast

  13. #13
    Oh ja, ich habe eine tiefe Bollywood-Abneigung entwickelt. In meinen Augen zu 95% purer und extrem überladener Kitsch, vor Schmalz triefend, so krass, dass es weh tut. Ich halte das inzwischen nicht mehr länger als fünf Minuten aus. Dass gewisse Menschen, die ich hasse, ein Faible dafür hatten, macht es auch nicht besser. Hängt aber natürlich ebensosehr mit kulturellen Unterschieden zusammen. Zumindest muss ich anerkennen, dass es Bollywood-Filme gibt, die ziemlich gut gemacht sind und erstaunlich hohe Production Values bieten. Bei dem gigantischen Filmoutput des Landes (das ja afaik noch weit über das hinausgeht, was man allgemein unter dem Bollywood-Begriff versteht) ist vielleicht eines Tages auch mal irgendwas dabei, das mir gefällt.

    Und jo, Big Fish ist ein wunderschöner Film.

    @IMDb: Find ich für die Hintergrundinfos (wie zum Beispiel umfassendere Auflistungen zu Cast & Crew oder wissenswerte Trivia) auch immer recht hilfreich und nutze das öfters zum Abgleichen. Auch für ein grobes Stimmungsbild taugt es was, aber wie ihr schon sagtet, merkt man eben doch ziemlich deutlich, dass es auf Userwertungen basiert. Da lese ich oft alternativ oder lieber die englische Wikipedia, die zwar nur bei den etwas größeren/bekannteren Produktionen brauchbar ist und viele kleinere/internationalere noch gar nicht eingetragen wurden (dafür aber auch nicht so viel unnötiger Kleinkram), doch dafür empfinde ich es als viel übersichtlicher mit dem Infoblock am rechten Rand und der kurzen Zusammenstellung professioneller Kritikermeinungen unter der Rubrik "Critical Response". Nur wenns mich wirklich interessiert oder wenn ich ganze Filmreihen vergleichen möchte, lande ich darüber hinaus auf Rottentomatoes und Metacritic, wobei ich ersteres ein wenig lieber mag als letzteres. Obwohl man tendenziell einige Zustimmungen und Übereinstimmungen mit der Masse immer erkennen kann, ist es wohl normal, dass man an manchen Ecken die spezielleren eigenen Vorlieben identifiziert, die in Einzelfällen auch stark davon abweichen können.

    So ein Vorhaben wie deines, Itaju, könnte ich wahrscheinlich nicht durchziehen, weil es mir zu schnell wie verschwendete Zeit vorkommen würde ^^ Von daher irgendwie mutig. Ich behaupte zwar schon, relativ offen auch für Filme zu sein, die normalerweise nicht in meinen Interessenbereich fallen, aber eben auch nur wenn jemand dabei ist, der mir das ans Herz legt und der mir darüber erzählen kann. Ganz alleine von mir aus wird das schon schwieriger. Deshalb erscheinen mir 250 Filme von denen vermutlich ein großer Teil nichtmal "meinen" Genres entsprechen (das sind nämlich vor allem Fantasy, Sci-Fi und Abenteuer) irgendwie erdrückend. Erst recht wenn manche Werke nur wegen des Klassiker-Status in der Liste stehen, aber manchmal eben auch unheimlich schlecht gealtert sind. Bei spezialisierteren Listen wie eben solchen zu bestimmten Genres hätte ich da schon eher Interesse, aber andererseits sind mir dann auch meistens schon zwischen 75 und 90% davon bestens bekannt, sodass ich am Ende nur einzelne für mich neue Filme zum Angucken raussuche ^^

    Und dito, Kubrick finde ich ebenfalls überbewertet. Seine Filme sind durchweg handwerklich super gut und bis ins Detail durchdacht. Aber irgendwie fehlt mir da oft die, hmm, ich nenn es mal "Leichtigkeit". Es hat immer so einen negativen artsy-fartsy Beigeschmack und nimmt sich selbst so stur und trocken ernst, direkt oder indirekt, dass es dem Gesamtwerk imho manchmal eher schadet (das gilt irgendwie sogar dann, wenn er sich an einer Satire versucht). Irgendwo ists auch schon bezeichnend, wenn mehr Interpretationen geschrieben werden und darüber diskutiert wird, als über die eigentlichen Inhalte der jeweiligen Geschichte und Handlung bzw. deren Umsetzung, wenn es eine Vorlage gab. Mir persönlich geht bei Filmen, in die man im Prinzip fast alles hineinlesen kann, was man möchte, meistens ein wesentliches Stück vom eigentlichen Unterhaltungswert verloren.

  14. #14
    Naja, ein bisschen Schwermut und Interpretationsfreudigkeit abseits vom Popcorn-Kino und leichten Filmen ist nicht verkehrt. Wäre für mich zumindest eine langweilige Kinolandschaft, wenn nicht einmal ein paar Filme dabei sind, bei denen man unbequem aufgehoben ist. Meistens sind das sogar die Filme, die nachhaltiger wirken und stärker im Kopf bleiben als die zwölfte Jugendbuchverfilmung oder Superheldenstreifen. Die Top 250 als Projekt find ich zwar interessant, aber beim schnellen drüberschauen (und dem vorschnellen Gedanken, dass ich doch sicherlich die meisten davon gesehen hab) ist mir aufgefallen, dass ich viele von den ganz alten Klassikern nicht kenn und auch keinerlei Interesse daran hab, diese nachzuholen. Daher versteif ich mich aktuell eher auf kleinere Projekte (Genrefilme, Thematik, Regisseur) und pflege diese in den persönlichen Fundus ein. Ändert sich aber immer wieder oder wird durch weitere Themenschwerpunkte ergänzt.

    PS. Die Kubrick-Box steht bei mir recht zentral in meiner Mediensammlung. Von daher sei euch eure Frevel verziehen. Kann ja nicht jeder Geschmack haben.

    Aber Spass beiseite: Ich mag Kubrick, seine Filme haben in meinen Augen eine unverkennbare Note, sind super gealtert und wissen gerade durch ihr „anderssein“ zu gefallen. Und auch Kubrick weiß ein ums andere Mal Leichtigkeit zu transportieren – auch wenn er dir Minuten später wieder mit der Brechstange zwischen die Beine schlägt. Lolita (Humbert Humbert und Peter Sellers), Full Metal Jacket (Der Film, der für viele nur aus einer Hälfte besteht) oder Uhrwerk Orange haben schon den ein oder anderen herrlich beknackten Moment. Kurz, aber sie sind da und lockern das Geschehen auf. Wie das bei den anderen ist, speziell bei Peter Sellers zweitem Ausflug in Dr. Seltsam, muss ich erst noch verifizieren. Aber gerade der Film dürfte etwas leichter sein. Das die Filme in ihrer Gänze dann aber teilweise so ausgelegt sind, dass ich Uhrwerk Orange z.B. nur in der richtigen Stimmung gucken kann ist halt ein Ding, das nicht jeder Regisseur vermag. Aber überbewertet? Ich bitte euch. Er mag polarisieren, klar, aber das er keine gute, anerkennenswerte Arbeit geleistet hat, die heute noch in diverse Filme einfließt, ist ja wohl unbestreitbar. Unterm Strich schaue ich aber auch lieber seichtere Kost und Filme die etwas spassiger sind. Ich lass mich dann doch lieber berieseln, als das mir irgendeine harte, in die Länge gezogene Szene vor den Latz geballert wird.

    City of God würde ich übrigens auch zum Besten zählen, was ich je gesehen hab. Ein sehr gutes Ding.

  15. #15
    Sagt ja auch keiner, dass die Werke schlecht oder nicht anerkennenswert wären. Ich finde es vor allem faszinierend, mit was für einem Hang zur Perfektion Kubrick an seine Filme gegangen ist. Mir - und ich denke auch Itaju - ging es eher darum, dass er von nicht wenigen geradezu vergöttert und als bester Regisseur aller Zeiten, oder wenigstens als einer davon, gefeiert wird, und so weit würde ich ehrlich gesagt niemals gehen.

    Und ich habe natürlich auch nichts gegen nachdenklich stimmende Filme, ganz im Gegenteil. Nur kann man es damit eben auch übertreiben. Ich hab das lieber als Zusatz und Unterton, der die bloße Unterhaltung auf eine neue, tiefere Ebene hievt. Unterhalten werden möchte ich aber trotzdem. Bei Kubrick scheint das mit der tieferen Ebene aber immer im Vordergrund zu stehen, und jede einzelne Szene hat oder scheint zumindest noch eine weitere Bedeutung zu haben, sodass die eigentliche Handlung darin manchmal förmlich untergeht.
    Das mit dem Spaß und der Auflockerung ist auch so eine Sache. Die Filme sind vielleicht nicht völlig frei davon, aber das wird doch stark relativiert, wenn kurz auf etwas "Durchgeknalltes" (Sgt. Hartman *g*) plötzlich wieder richtig harter Tobak serviert wird, der direkt Bezug darauf nimmt. Oder schon davor, sodass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Manchmal werden die Sachverhalte zwar überzogen dargestellt, aber sind dadurch noch nicht amüsant, da sie oft ernste oder existenzielle Themen ansprechen. Ich will auch nicht nur berieselt werden, aber Kubrick ist mir wie gesagt ein bisschen zu trocken (was du meintest, vonwegen dass man in der Richtigen Stimmung für ihn sein muss, trifft es irgendwie ganz gut ^^). Die besten Regisseure schaffen es hier imho, einen Mittelweg zu finden. Seine Interpretation von Lolita habe ich allerdings noch nicht gesehen.

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