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Ritter
Ich empfand 2012 musikalisch als ein sehr schönes Jahr, wobei das schwer in Relation zu anderen Jahren zu setzen ist. Da mein Musikgeschmack recht breit gefächert ist und ich nahezu immer Musik höre, ist auch automatisch viel Gutes dabei. Oft kann man dann eben auch vorzeitig schnell aus- und einsortieren.
Album-Highlights:
6. Secondhand Serenade - A Naked Twist in my Story:
Hierbei handelt es sich eigentlich nur um ein Acoustic-Album des 2008er-Albums "A Twist in my Story", das für mich eines der großartigsten Alben der jüngeren Geschichte ist. Musik mit sanften Klängen, einer angenehmen Stimme von John Vesely, der alleine stemmt, was nach einer mehrköpfigen Band klingt. Auch die Acoustic-Version von "A Twist in my Story" hat mich verzaubert. *.*
5. Parkway Drive - Atlas:
Ja, was soll ich da groß sagen? Parkway Drive hat mich nicht enttäuscht. Auch wenn das Album nicht ganz die Klasse von "Deep Blue" oder "Horizons" hat, reiht es sich doch in eine Diskografie toller Musik ein, die diese Band produziert.
4. Papa Roach - The Connection:
Nach dem ersten Anhören war ich enttäuscht, doch als großer Papa Roach - Fanboiiii gab ich dem ganzen noch mehrere Chancen und - siehe da: Ich bin wirklich angetan von "The Connection". Das Album kann mit keinem der Vorgänger-Alben mithalten, rockt aber immer noch hart. Und spätestens Live hat sich die anfängliche Skepsis gewandelt.
3. Owl City - Midsummer Station:
Owl City produziert von Beginn an Musik, die mir gute Laune bereitet. Einzigartig kreative Texte, die irgendwie kitschig sind, irgendwie aber auch so bildhafte Geschichten erzählen, dass der Kitsch nicht erstickend wirkt. "Midsummer Station" ist genau das, was "Ocean Eyes" auch schon war. Auch wenn es - zugegebenermaßen - nicht ganz so reich an Highlights ist, wie sein Vorvorgänger, bleibt das Gesamtbild mehr als stimmig.
2. Trailerpark - Crackstreet Boys 2:
Ich fasse einfach nicht, wie geil dieses Album ist. Dass ich hin und wieder etwas zum Lachen haben werde, war mir ja schon vor dem Anhören bewusst. Doch dann wurde ich noch von einer extrem hohen musikalischen Qualität überrascht. Aber wo ein Alligatoah ist, kann sowas nicht weit sein. Die Hooks sind durchgehend überragend gesungen, bleiben im Ohr. Überraschend ist, dass mir nicht nur die Alligatoah-Parts super gefallen. Gerade Sudden hat mich gewaltig beeindruckt. Am besten beschreiben lässt sich das Album natürlich mit dem Begriff "extrem". Extrem politisch inkorrekt, extrem witzig, extrem hochwertig, extrem extrem. Und das alles so extrem übertrieben, dass man es sowieso nicht ernst nehmen kann. Ich hatte im Jahr 2012 mit keinem Album mehr Spaß und habe vermutlich auch nichts anderes (neues) öfter gehört.
1. Between the Buried and Me - The Parallax II: Future Sequence:
Ich bin gestresst, komme nach Hause, habe keine Lust auf Nichts. Auf der einen Seite würde ich mich am liebsten schon hinlegen, auf der anderen Seite will ich den Rest des Tages ja auch nicht verpassen. Irgendwas bräuchte ich, das meine Lebensgeister weckt und mich so entspannt, dass ich den Nachmittag und Abend gar nicht noch mehr genießen könnte. Eine Frau? Ja. Aber wenn die nicht da ist, gibt es ja noch das neue BtBaM-Album. Die Fortsetzung der grandiosen EP "The Parallax: Hypersleep Dialogues" ist für mich mit weitem Abstand das beste Album des Jahres. Einfach auf das Bett gelegt, sämtliche Lichtquellen ausgeschaltet und diese Musik genossen, die hochwertiger und motivierender nicht sein könnte. Das Album hat eine innere konzeptionelle Dramaturgie, die ich so schon Ewigkeiten nicht mehr gehört habe, wenn überhaupt (vergleichbar wären frühe King Crimson-Alben). Außerdem bekommt man hier für sein Geld nicht nur diese überragende Qualität geboten, sondern auch überdurchschnittlich viel Laufzeit. Danke, BtBaM!
Album-Lowlights / Enttäuschungen:
Es gab glücklicherweise in diesem Jahr nicht zu viele Enttäuschungen, auch, weil ich natürlich bewusst einen Bogen um diverse Dinge mache. So lohnt es sich für mich gar nicht mehr, Leaks oder Demos vom 2012er-Linkin Park-Album anzuhören, weil es mich ja sowieso aufregen dürfte, wie diese Band es schafft, mit jedem Album kontinuierlich schlechter zu werden. Aber was soll's... hier meine Enttäuschungen des Jahres:
3. 257ers - HRNSHN:
Okay. Die 257ers hatten es extrem schwer, meine Erwartungen zu übertreffen, weil diese schon extrem hoch waren. Die Enttäuschung ist auch nicht riesengroß, man kann sich "HRNSHN" durchaus anhören. Vielleicht habe ich das auch einfach noch nicht oft genug getan. Mal sehen. Bislang finde ich das aber eher schwach, insbesondere in Relation zu fast allem sonst so verfügbaren 257ers-Gedöhns.
2. Blumio - Drei:
Fällt in eine ähnliche Sparte. Erwartungen waren groß, die Enttäuschung dann noch größer. Ich weiß nicht, was ich an "Drei" so schlecht finde. Ich hab das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. "Bla, ich bin der einzige Coole!", "Nur meine Texte haben Verstand", etc. Auf solche Phrasen habe ich inzwischen keine große Lust mehr. Zwei bis drei Songs sind absolut geil, dafür stinkt der Rest enorm ab. Schade.
1. Kate Nash - Death Proof EP:
Ich bin wirklich bedrückt, sagen zu müssen, dass ausgerechnet Kate Nash mich enttäuscht hat. Die EP "Death Proof" ist austauschbar, überladen, unoriginell und berechenbar. Das sind alles Adjektive, die ich nienienienieniemals mit Kate Nash in Verbindung gebracht hätte, aber in diesem Fall einfach nicht daran vorbeikomme. Während "Made of Bricks" und "My Best Friend is You" treibend waren, frech und immer ein unterschwelliges Grinsen herüberbrachten, bremsen schon die immergleichen Melodien "Death Proof" aus. Das klingt alles mehr nach "Ich mach mal wieder 'ne EP, um überhaupt irgendwas zu machen." Naja - bald kommt das neue Album. Ich hoffe, dass mich das für die Enttäuschung entschädigt.
Geändert von MeTa (20.01.2013 um 07:01 Uhr)
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