Diese Bedenken habe ich zum Teil auch. Auf der anderen Seite gehört der Reiz vom Spiel für mich eben auch dazu, die Herausforderung anzunehmen, als Spieler mehr über die einzelnen Rollen zu wissen, dieses Wissen aber nicht seinem Char zu übermitteln. So kennt der ja auch von Beginn an nicht die Wünsche und Vorhaben von Clover, auch wenn sie mit ihrem Auftreten (und der Ukulele) ziemlich eindeutig darauf hinweisen dürfte, wo die Reise mit ihr hingeht. Und auch ein Dob hat ja nicht auf der Stirn stehen: Ich war im Knast und hab' mit der Tochter meines Chefs gerämmst! Trotzdem gefällt es mir, dies zu wissen und eine imaginäre Mauer zwischen mir und dem Char hochzuziehen, die im Laufe des Spiels langsam bröckelt.
Meine Charvorstellung besteht (um mal etwas deutlicher zu werden) aus kleinen Teilen, in denen eine bestimmte Zeitspanne etwas umrissen wird und aus (einem) kleinen Teil(en), in denen als Stilmittel sehr instantan und direkt ein bestimmter Vorfall aus seinem Leben geschildert wird, um darzustellen, wie sehr dieser Vorfall eingebrannt ist. Außerdem gibt es Faktoren, die unmissverständlich darauf hinweisen, warum er da ist, wo er ist und wie wichtig ihm dies ist. Dabei ist die Präsentation auch nicht ewig lang, aber der Hintergrund-Teil sieht (beim groben Draufschauen) in etwa drei mal so lang aus, wie der von Léo (übrigens ein ganz ganz ganz ganz ganz ganz toller und himmlisch vorgesteller Char).
Wo ihr gerade bei passender Musik seid. Wenn ich an den Charakter von Lynx denke, habe ich die ganze Zeit diese Melodie im Kopf: