Was mir hilft, wenn die Immersion sich einfach nicht einstellen will (hilft auch wenn man gewohnt ist mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen und plötzlich feststellt das man der Story nicht mehr folgen kann, weil man Fakten vergessen hat):
1. Es einfach sein lassen verschiedene (gerade genregleiche!) Spiele gleichzeitig zu spielen. Ich denke das beantwortet auch Kelvens Frage bezüglich der Rollenspiele - sie sind imho nicht kompliziert, auch nicht vom Spielmechanismus her, aber die Story verlangt es das man sich konzentriert um sich Namen/Setting zu merken. Und Spiele wie Skyrim, die extrem lange Spielzeit bieten erschweren es überhaupt sich in die Story reinzufinden, eben weil die Spielzeit durch die Länge erzwungen gesplittet werden muss. Mir geht das bei Romanen so, in denen viele Personen vorkommen (gerade wenn sie keine deutschen Namen tragen) - gleichzeitig Anna Karenina und Vatikan AG zu lesen ist in etwa wie Pudding mit gesalzenen Erdnüssen zu mixen. Am Ende behält man gar nichts mehr.
2. Lange Spielzeiten einplanen, sich Zeit nehmen für das Spiel und bewusst spielen nicht zum Zeit tot schlagen. Wobei das Spieleabhängig ist - Tetris kann man mal 5 Minuten anmachen, einen Zeitschriftenartikel beim Arzt kann ich auch 5 Minuten lesen, aber zu versuchen nach dem ersten Möglichen Speicherpunkt ein Adventure abzudrehen oder im 5-Minutentakt Shakespeare zu lesen kann meiner Erfahrung nach nicht funktionieren. (Soviel zu den NES/SNES Spielen, die gar keine Speicherpunkte hatten und die man immer von vorne anfangen "durfte")
3. Bei Point&Click Adventures wie Whispered World ist es ja oft notwendig das man sich erinnert was man mit was bereits kombiniert hat (abgesehen davon, das man ein Ziel vor Augen hat, das man durch kombinieren erreichen will). Ich nehme mir bei solchen Rätselspielen auch immer mehr Zeit als bei kurzweiligeren Spielen, gerade weil manche Rätsel komplexer sein könnten; wenn ich an einer Stelle hängen bleibe begleitet mich das Rätsel auch ausserhalb des Spieles weiter - so gesehen entkomme ich der Immersion gar nicht erst.Whispered World ist aber auch linear, ich denke das fällt auch nicht bei der Frage nach Reimmersion ins Gewicht für dich (oder doch?)
Zur Frage "Wie kann man Spielern von RPGs, die massig Nebenquests und eine offene Spielewelt haben, die Reimmersion erleichtern ohne das Spiel zu vereinfachen":
-Was Entwickler machen können sieht man ja bei Satinavs Ketten - hier wurden Hilfstellungen wie farbig markierte Mauszeiger eingeführt, damit der Spieler dem Try&Error entgeht und man sich gar nicht mehr daran erinnern muss, was man kombiniert hat. Aber eben da ist ja das Problem das das Spiel dadurch zu leicht wird. Auch das Questtagebuch bei Skyrim (mit den markierten Zielorten etc.) ist so ein Problem, da der Spieler sogar beim spielen selbst absolut nicht mehr aktiv nachdenken muss sondern nur vor sich in klickt.
Ehrlich gesagt finde ich das jede Reimmersionshilfe, die du aufgeführt hast, eine Erleichterung ist.
Insofern gebe ich die Verantwortung zurück an dich als Spieler, auch wenn das heißt das du Skyrim nie spielen wirst.