Zitat Zitat von thickstone
Schildere bitte dann deine Reaktion, wenn du herausfindest, warum das Ding in Sunleth so riesig wurde. Mein lieblings-Schwachsinnmoment <3
Hihi, das war ein schöner Moment. Ein typisches Phänomen von "Wir erklären jetzt einfach mal irgendetwas und tun so als ob es logisch wäre". Aber hey, ein dicker Pudding, der die Welt zerstören will – das hat doch was!

Zitat Zitat von Enkidu
Dafür, dass ich Zeitreisen als Plot-Device absolut nicht leiden kann, hat mir das Spiel insgesamt eigentlich auch einigermaßen gefallen. Die Story war großer Murks, hatte aber ein paar gelungene Momente (Noel alleine in der Zukunft zum Beispiel). Caius und Yeul erschienen mir erst sehr vielversprechend, aber ihre Hintergrundstory ist so schwammig erzählt und scher durchschaubar (was auch an der Story insgesamt liegt), dass es denen irgendwie nicht gut getan hat. Und dann ist da ja noch das Ende, das ich dir natürlich nicht vorweg nehmen möchte, aber ich als enorm unbefriedigend empfand.
Da ich das jetzt alles selbst gesehen habe, kann ich dir zu 100% zustimmen. Das Ende war unbefriedigend, und das geheime Ende noch viel unbefriedigender. Und ebenso unbefriedigend war es, wie bei solch einer Situation im Ending generische Popmusik läuft, die das Geschehene auf emotionaler Ebene ziemlich entwertet. Ich hätte ja nichts dagegen gehabt, wenn die Musik wenigstens zur Situation angemessen gewesen wäre...

Zitat Zitat
Das mit den Puddingen im Wald war für mich ganz großes Kino und zeigt mit einem kurzen Aufblitzen die verpeilte Art von Humor, die ich in der Serie eigentlich seit Langem vermisse *g*
Aye, das war auch mein Lieblings-Endparadox. Ein paar andere waren auch ganz nett, aber das hier hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Hat mich ein bisschen vom Humor an V, VI oder IX erinnert,


So, da ich nun fertig mit Final Fantasy XIII-2 bin, alle Fragmente erspielt und das geheime Ende gesehen habe (was letztlich doch mehr Zeit in Anspruch genommen hat als gedacht), schildere ich hier nochmal ein paar Eindrücke.

Story & Charaktere
  • Die Prämisse mit den Zeitreisen ist ja schon ein bisschen komisch, aber was ich schlimmer fand, war die Tatsache, dass ich von Anfang bis Ende kein Gefühl dafür bekommen habe, was jetzt die "Regeln" dieser Zeitreisen und Paradoxa sind und was logisch oder nicht logisch ist. Das war alles sehr schwammig und oft auch sehr bequem erklärt, möglicherweise sogar inkonsistent.
  • Dadurch, dass es so viel optionalen Content gibt, ist die Hauptgeschichte recht kurz geraten. Sie fühlt sich gar nicht mal so kurz an, aber in manchen relevanten Gebieten besteht die Story wirklich nur aus einer oder zwei Cutscenes, und selbst dann wird oft nicht einmal viel gesagt, das die Geschichte voranbringt.
  • Obwohl ich Serah und Noel einigermaßen mochte, waren sie keine sonderlich interessanten Charaktere. Beide haben sich im Verlauf der Handlung wenig verändert und es gab auch keine nennenswerte Dynamik in der Interaktion zwischen den beiden. Abgesehen davon fand ich Noel manchmal etwas zu dramatisch oder auf cool getrimmt, was sich hauptsächlich in seiner Sprechweise wiederfinden lässt. Von allen Charakteren mochte ich vermutlich Hope am liebsten, der auch die größte Wandlung durchgemacht hat.
  • Die Paradox-Enden sind nette Ideen gewesen und haben zum Teil auch sehr interessante Sachen gezeigt. Zum Glück musste man für die meisten nicht allzu viel Content wiederholen (bzw. es ging i.d.R. sehr schnell)
  • Caius und Yul gehörten für mich zu den interessantesten Elementen der Geschichte. Caius hätte ein wirklich guter Antagonist werden können, wenn die Erzählweise etwas besser gewesen wäre, und wenn seine Persönlichkeit mehr vertieft worden wäre. Prinzipiell fand ich seine Motivation aber besser als die der meisten JRPG-Antagonisten.
  • Das Ending war ziemlich unbefriedigend. Ein "Fortsetzung folgt" dranzuhängen ist ja okay, aber nicht, wenn das Ending quasi gar nichts zufriedenstellend beendet. Ich kriege durch ein halbherziges Ende nicht gerade mehr Lust auf eine Fortsetzung, zumal die Geschichte von Final Fantasy XIII-2 eh nicht so interessant war.
  • Dass die NPCs in den Gebieten recht vielfältig agiert haben, fand ich recht gelungen. Es ist schön mal NPCs zu sehen, die nicht nur rumstehen. Irgendwie konnte ich aber trotzdem keine Bindung zu ihnen aufbauen, und die Mehrheit der NPC-Nebenaufgaben fand ich (storymäßig) reichlich uninteressant.
  • Highlight für mich war der Anfang der Sterbenden Welt. Dort haben Musik, Grafik und Story richtig gut zusammengespielt und eine echt dichte Atmosphäre ergeben.
  • Lighning hatte derart wenig Präsenz – das Spiel mit ihr zu bewerben finde ich schon recht dreist. Zumindest gegen Ende hätte ich noch mehr von ihr erwartet.
  • Einige Sätze, vor Allem "We can change/save the future" konnte ich am Ende echt nicht mehr hören. Die wurden extrem overused – durch so etwas zeichnet sich gutes Writing definitiv nicht aus.


Gameplay
  • Final Fantasy XIII-2 ist größtenteils ein sehr motivierendes Spiel
  • Auch wenn ich weiteren Partymitgliedern hinterhertrauere, fand ich das Monster-System letztlich doch gar nicht schlecht. Allerdings hatte ich nie Lust, mich näher mit der Monsterzucht zu beschäftigen. Ein bisschen blöd auch, dass die Charaktere manche Skills gar nicht erst lernen – und das es kein "Hast" mehr im Spiel gibt. Nur in den Hermesstiefeln (+), die fast unmöglich zu kriegen sind.
  • Die Art und Weise, wie man Gegner konfrontiert, hat mir wesentlich besser gefallen als im Vorgänger. Die Gegner auf der Karte zu sehen ist zwar praktisch, verdirbt aber die Überraschung bei z.B. seltenen Gegnern, von denen es in XIII-2 ja viele gab. Die Mog Clock war eine gelungene Mischung zwischen Zufallskämpfen und sichtbaren Gegnern auf der Karte.
  • Die meiste Zeit über fand ich Final Fantasy XIII-2 ziemlich einfach. Einige Gegner hatten es aber in sich, darunter die stärksten optionalen Gegner.
  • Das Kristarium erfüllt seinen Zweck und ist mir lieber als klassische Level-Ups, ist aber leider doch ziemlich langweilig und hätte viel interessanter sein können.
  • Serendipity empfand ich als sehr enttäuschend. Wer zum Teufel kommt auf die Idee, Spieltautomaten in ein Videospiel zu integrieren, bei der man effektiv einen Verlust erleidet, wenn man normal spielt, und selbst mit den besten Chancen nach sehr langer Zeit nur einen minimalen Gewinn erwirtschaftet!? Die Chocobo-Rennen haben mir mehr Spaß gemacht, auch wenn sie bei Weitem nicht so schön wie in Final Fantasy VII sind.
  • Die verschiedenen Wetterlagen auf der Archylte-Steppe waren eine coole Idee.
  • Wer kommt heutzutage noch auf die Idee, ein Gebiet mit derart vielen Kämpfen zu spicken? Academia JS400 hatte zwar coole Musik und sah mit dem Regen und den Lichtern toll aus, war aber zugleich unheimlich nervig.
  • Die Mogry-Fähigkeiten waren eine nette Ergänzung zum Standardgameplay und haben mich dazu bewegt, mich genauer umzuschauen.
  • Alles in Allem hatte ich wirklich viel Spaß an Final Fantasy XIII-2 – sonst hätte ich mir auch nicht alle Fragmente geholt. Zwar ist es kein absolutes Highlight, aber trotzdem ein sehr spaßiges Spiel. Spaßiger als der Vorgänger und auch spaßiger als viele andere RPGs der Generation und überhaupt.


Sonstiges
  • Einige Orte haben mir ziemlich gut gefallen. Die verschneiten Brescha-Ruinen, Oerba, die Sterbende Welt – die hatten schon alle viel Atmosphäre.
  • Schade, dass es keine komplett freie Kamera gab – ich hätte einige Orte gerne aus der Ego-Perspektive begutachtet,
  • Grafisch ist Final Fantasy XIII-2 im Durchschnitt nicht ganz so gut wie der Vorgänger, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Viele Orte sehen richtig toll aus und auch in diesem Spiel sieht man wieder viel Liebe zum Detail.
  • Auch musikalisch ist das Spiel toll. Mir hat der Soundtrack besser als beim Vorgänger gefallen, und an manchen Stellen war die Untermalung richtig klasse. Die vielen vokalen Stücke begrüße ich sehr. Ein bisschen schade ist es aber, dass die Musik ein bisschen unspezifisch ist – viele Stücke wurden in einigen Situationen wiederverwendet, weshalb ich sie nicht unbedingt mit einer bestimmten Stimmung oder Situation verbinde.
  • Schön, dass Kaktoren, Tomberys, Chocobos und andere klassische FF-Elemente so stark aufgegriffen wurden. Das allgemeine Gegnerdesign in Final Fantasy XIII gefällt mir trotzdem nach wie vor nicht so gut wie bei den meisten anderen Titeln der Serie.
  • Lightning Returns kann kommen! Ich freue mich drauf, aber ich freue mich auch, dass danach endlich Schluss mit der XIII-Saga ist.


Ich wollte bestimmt noch viel mehr sagen, aber mehr will mir im Moment nicht einfallen.

Fazit: Final Fantasy XIII-2 spielt sich locker, ist motivierend und macht Spaß. Es macht viele Sachen richtig, die mir in Final Fantasy XIII gefehlt haben. Die Geschichte taugt leider nicht so viel, aber als Gesamtpaket hat mir das Spiel trotzdem ziemlich gut gefallen.

Story 4.0 Charaktere 6.0
Gameplay 8.0 Kämpfe 8.0
Musik 8.0 Atmosphäre 7.5
Spielzeit 61:45h Wertung 7.5