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Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Children of Mana


    Ganz unerwartet, weil ein Freund es zufällig mitgenommen hatte, habe ich im Urlaub ein bisschen Children of Mana gespielt. Genau: Innerhalb von zwei Tagen habe ich 11 Stunden und 20 Minuten gespielt und war danach auch fertig mit dem Spiel. Eine kurze Reise.

    Sword of Mana war eines meiner ersten RPGs. Als ich vor fünf Jahren oder so dann auch mal Children of Mana ausprobierte war ich ganz schön enttäuscht. Denn Children of Mana setzt eigentlich nur einen Schwerpunkt, nämlich das Monsterschnetzeln in Dungeons. Und es sind viele Monster, die man besiegen muss. Mit verschiedenen Waffen (Schwert, Bogen, Kette, Hammer) stellt man sich den Monsterhorden und darf am Ende des jeweiligen Dungeons noch einen Boss bezwingen. Vieles davon ist auch im Multiplayer-Modus möglich, den ich allerdings nicht ausprobiert habe.

    Am Anfang des Spiel hat man die Wahl zwischen vier Charakteren: Ferrick, Tamber, Pop (?) und Wanderer. Mir fiel die Wahl nicht schwer und schnell begann mein Abenteuer mit Tamber.


    Das gute an Children of Mana ist, dass es nicht versucht, mehr zu sein als es ist. Das Spiel hat eine schöne und sehr oberflächliche Geschichte, eine nette Mythologie, flache aber sympathische Charaktere, stumpfe aber doch recht spaßige Kämpfe und einen wundervollen Grafikstil mit teils sehr netter, teils generischer Musikuntermalung. Ich habe damals nach Sword of Mana ein weiteres klassisches RPG mit einer Welt, die man bereisen kann, erwartet. In Children of Mana lebt man in einem kleinen Dorf und verlässt dieses nur, um durch Dungeons zu laufen. Freiheit gibt es nicht.


    Und dieses mal hat mir das Spiel doch recht gut gefallen. Meine Erwartungen waren nicht hoch, und sie wurden erfüllt. Ein schönes Spiel zum Zwischendurchspielen: Leichte Kost mit schöner Atmosphäre.
    Geändert von Narcissu (18.08.2012 um 19:10 Uhr)


  2. #2
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Meine Erwartungen waren nicht hoch, und sie wurden erfüllt.
    Ich bin auch immer zufrieden, wenn ich ein schlechtes Spiel erwarte und es dann auch bekomme. >.<

  3. #3

    The Legend of Dragoon


    Ich habe mit etwa 37 Stunden Spielzeit soeben The Legend of Dragoon beendet. Das Spiel erscheint mir (und nicht nur mir) wie eine Art Antwort von Sony auf den Erfolg von Final Fantasy VII und Final Fantasy VIII. „Das können wir auch“, hat sich Direktor Yasuyuki Hasebe gedacht, und mal eben über hundert Leute zusammengetrommelt, um auch ein klassisches RPG mit CGI-Videos, Renderhintergründen und einer epischen Geschichte auf 4 CDs zu entwickeln. Um es kurz zu machen: Dieses Unterfangen ist gescheitert.

    Weniges an The Legend of Dragoon ist wirklich gut, und das Spiel macht einige schwer verzeihliche Fehler, die damals zum Teil allerdings noch Standard waren. Loben muss man die wundervollen Renderhintergründe, die tollen CGI-Sequenzen, die realistischen 3D-Modelle und die Abwechslungsreiche Gestaltung der Dörfer und Städte. Das, und nur das, kann ich wirklich an dem Spiel loben. Was die anderen Belange angeht, so läuft hier viel verkehrt. Ich gehe mal die einzelnen Punkte durch:

    Story
    The Legend of Dragoon erzählt eine ziemlich ausufernde und potentiell interessante Geschichte, die sich 11.000 Jahre in die Vergangenheit erstreckt. Die Mythologie mit dem Baum des Lebens und den 108 Rassen gefällt mir ganz gut und die Geschichte bietet nette Grundlagen. Aber sie nutzt diese Grundlagen nicht. Sie ufert aus, wird extrem komplex, führt viele Namen und Charaktere ein und erklärt am Ende vieles gar nicht mehr. Zumindest nicht im Detail. Das ist schade, denn es scheitert nicht an den Ideen, sondern an der Präsentation.

    Charaktere
    Es kommt ein bunter Haufen an Charakteren zusammen, unter denen sich viele langweilige Charaktere neben einigen wenigen interessanten Charakteren einfinden. Wieder einmal sorgt die Präsentation dafür, dass die ganze Rechnung irgendwie nicht so aufgeht. Positiv ist, dass jeder Charakter wirklich ein wenig Spotlight bekommt (wenn auch Kongol zum Beispiel sehr underused ist) und auch der Eindruck erweckt wird, dass den Entwicklern etwas an den Charakteren liegt. Durch die schwachen Dialoge (und die grausame Übersetzung) und generische We-can-do-it!-Momente sind aber bis auf evtl. Haschel und Rose alle Charaktere ziemlich schlecht präsentiert.

    Gameplay
    Hier wird so vieles falsch gemacht. Das Kampfsystem ist potentiell interessant, aber da hört es auf. Ich zähle mal einige Schwächen des Gameplays auf:
    – recht langsame Kämpfe, einigermaßen viele Zufallskämpfe
    – kaum EXP für normale Kämpfe (= lohnen sich gar nicht), in Bosskämpfen sehr unverhältnismäßig viel
    – Inventar kann nur 32 Items beinhalten
    – Backtracking ist ständig notwendig
    – die schönen Maps sind teils nicht darauf ausgelegt, perfekt begehbar zu sein; teils sieht man manche wichtigen Übergänge/Passagen nur schwer im Gewirr
    – Heilung ist im Kampf fast nur und außerhalb nur per Items möglich (abgesehen von Inns etc.)
    – die Weltkarte ist nur über gestrichelte Linien (mit vielen Kämpfen in bestimmten Abständen) begehbar
    – gibt noch einige andere Sachen, dir mir jetzt gerade nicht einfallen


    An meinem Nervenkostüm hat das Spiel ab und zu arg gerüttelt. Irgendwann habe ich meinen Frieden mit den Kämpfen gemacht. Da die einzelnen Gebiete meistens recht klein waren, haben die Zufallskämpfe manchmal gar nicht so sehr genervt, aber sobald mal wieder Backtracking involviert war, wurde es schnell frustrierend. Positiv sind die Additions, die die Kämpfe etwas aktiver gestalten und neben den erhaltenen EXP und Items (die nicht der Rede wert sind) noch einen zusätzlichen (meiner Meinung nach notwendigen) Anreiz bzw. eine Belohnung bieten, da man sie durch Benutzen aufleveln kann.

    Spaß hatte ich meistens in den Städten, da hat mir das Spiel am besten gefallen. Wenn gerade keine dramatischen Momente herrschten, waren die Charakter-Interaktionen sogar oft ziemlich toll. In dem Spiel steckt schon sehr viel Liebe, nur leider ist die Umsetzung oft schlecht.


    Musik
    Es gibt eine Handvoll schöner Stücke, aber... ugh... die Battle Themes. Sie sind grausam. Wirklich, wirklich schlecht, besonders zusammen mit der Siegesmusik. Und das ist die Musik, die man meistens hört. In vielen Dungeons wird außerdem sehr generische, melodielose Ambientemusik gespielt und der Soundtrack für 40 CDs Spielinhalt setzt sich aus 50 Tracks zusammen. Nicht die gesamte Musik ist schlecht, ganz und gar nicht. Aber es sind doch einige wirklich schlechte Stücke dabei. Und umgekehrt zu zum Beispiel Wild ARMs 4 hört man die schlechten Stücke viel häufiger als die guten.

    Fazit
    Trotz all dem war es für mich kein Spielerlebnis, das ich als „schlecht“ abstempeln würde. Ja, es war manchmal frustrierend. Ja, irgendwie fehlt dem ganzen Spiel die Innovation. Aber trotzdem habe ich hinter all den Fehlern teilweise schöne Ansätze gesehen, und anders als bei vielen heutigen Spielen wirkt die Umsetzung nicht lieblos, sondern stark fehlerbehaftet. Mir ist es lieber, ein fehlerbehaftetes Spiel mit einer Seele zu spielen, als ein oberflächlich-makelloses Spiel ohne Seele. Ein wenig Nostalgie kam durch die Grafik, insbesondere die Renderhintergründe, auch auf, und abgrundschlecht war die Geschichte nun auch nicht.

    Als ich das Spiel letztes Jahr mit einem Freund zusammen angefangen habe, war ich ziemlich begeistert. Das bin ich nun nicht mehr. Trotzdem hat mir The Legend of Dragoon in gewisser Weise auch gefallen. Es ist ein umfangreiches und vollwertiges RPG, das schlecht gealtert ist und schon damals viele Fehler gemacht hat. Aber ich will es nicht als „schlecht“ abstempeln, insbesondere nicht nach dem doch sehr beschwichtigenden Ende, nach dem ich das Spiel beruhigt und zufrieden zur Seite legen kann.
    Geändert von Narcissu (25.08.2012 um 16:46 Uhr)


  4. #4
    Außerdem sei noch angemerkt, dass das Spiel einen üblen Bug in der Pal Version hat. Wenn man nämlich das Item einsetzt, was die Zufallskämpfe EIGENTLICH verringern soll, hängt sich das Spiel ganz plötzlich auf. Und das ist leider immer so. Also ist dieses Item komplett unnötig. Ich fand das damals sehr schade, da gerade mich die Zufallskämpfe im Spiel am Meisten genervt haben. Trotzdem war das Spiel ganz in Ordnung. Insbesondere die Beziehung zu Haschel und Dart war ganz großes Kino und die Auflösung dessen einfach nur toll inszeniert. Ich wäre einer Fortsetzung definitv nicht abgeneigt.
    Good boy. Sometimes.


  5. #5
    Das mit dem Bug ist natürlich nervig. Aber so viel haben die eh nicht gebracht, und man konnte ja eh nur 32 Items tragen. (Seriously, wieso stehen dann so viele Schatztruhen herum?) Ich habe auch gelesen, dass das Spiel in manchen Kämpfen bei der Dragoon-Verwandlung gerne gefreezt ist.

    Ist der Haschel-Dart-Kram optional oder habe ich den einfach nur verschlafen? Ich kann mich jetzt nicht an eine große Auflösung erinnern.


  6. #6
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen

    Ist der Haschel-Dart-Kram optional oder habe ich den einfach nur verschlafen? Ich kann mich jetzt nicht an eine große Auflösung erinnern.
    Good boy. Sometimes.


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