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  1. #11

    Soundtracks #5 – Kingdom Hearts Birth by Sleep, 358/2 Days, Piano Collections


    Nachdem ich vor zwei Wochen ein wenig zu den Soundtracks von Kingdom Hearts, Kingdom Hearts II und den jeweiligen Final-Mix-Spielen geschrieben habe und dieses „Projekt“ nicht unvollständig lassen will, geht es heute weiter mit der zweiten Hälfte. Die Musik von Chain of Memories bzw. Re:Chain of Memories sowie dem Soundtrack zu dem neusten Spiel, Dream Drop Distance, habe ich weggelassen. Stattdessen werde ich hier den Soundtrack Kingdom Hearts Birth by Sleep & 358/2 Days Original Soundtrack unter die Lupe nehmen, der übrigens auch die Musik von Re:Coded (ohne den ganzen Recycling-Kram) und Birth by Sleep: Final Mix enthält. Anschließend will ich auch noch ein paar Worte zu den beiden Klavier-Alben, Kingdom Hearts Piano Collections und Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle, verlieren.

    Kingdom Hearts Birth by Sleep & 358/2 Days Original Soundtrack


    CDs: 3
    Laufzeit: 3:51:18
    Tracks: 80
    Komponisten: Yoko Shimomura, Takeharu Ishimoto, Tsuyoshi Sekito

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 28
    : 30
    : 19
    : 3
    : 0

    ø = 4,04

    Erstmals erhielt Yoko Shimomura bei den drei Handheld-Titeln Unterstützung, und zwar von Takeharu Ishimoto (Crisis Core, Dissidia, Final Fantasy Type-0) und Tsuyoshi Sekito (The Last Remnant). Die Titelmusik Dearly Beloved erklingt weiterhin auf den Titelbildschirmen der drei Spiele, findet sich aber abgesehen davon nicht mehr so häufig wieder. Die ersten beiden CDs enthalten ausschließlich Musik von Birth by Sleep, auf der dritten folgen 14 Stücke aus 358/2 Days, sieben aus Re:Coded und weitere sieben aus Birth by Sleep: Final Mix.

    Hier haben die Stücke nun auch genug Platz sich zu entfalten: 80 Stücke auf 3 CDs klingen doch besser als 76 Stücke auf 2 CDs wie beim Vorgänger. Auch erfreulich an dem Soundtrack von Birth by Sleep ist, dass die drei Protagonisten alle ihre eigenen Charakterthemen haben. Aqua bleibt ein wenig hinter dem Potential zurück – zwar verbreitet es eine ruhige und traurige Atmosphäre, aber ein Höhepunkt wird schmerzlich vermisst. Rundum gut gelungen sind aber das sehr dramatische Terra sowie das Thema von Ventus. In Terra und Aqua wurden übrigens Melodien von Fate of the Unknown (vgl. Kingdom Hearts II: Final Mix) eingearbeitet, während sich in Ventus ein kurzer Teil von Lazy Afternoons wiederfinden lässt – dass solche Hintergründe sich auch in subtiler Form in der Musik wiederfinden lassen, würde ich gerne in mehr Soundtracks sehen. Auf den geschichtlichen Zusammenhang will ich jetzt mal nicht eingehen.



    Takeharu Ishimoto hat den Soundtrack von Crisis Core -Final Fantasy VII- komponiert – Zack, der in Birth by Sleep auftritt, erhält passend dazu auch ein Arrangement des Hauptthemas The Successor, das nun A Date with Fate heißt. Doch das ist nicht das einzige Beispiel für tolle Themen abseits der storyrelevanten Stellen, die man in den vorherigen Soundtracks etwas vermisst hat. Wunderbar atmosphärisch ist das traurig-schwermütige The Silent Forest, dass mich sehr an die Musik aus Dragon Quest VIII erinnert, die im verfluchten Schloss Trode spielt. Das Stück Hollow Bastion, das es schon seit dem ersten Teil gibt, erhält hier ein weiteres erfolgreiches Arrangement, diesmal als Radiant Garden. Mit Black Powder kommt noch ein passendes Battle Theme dazu (wieder ein Arrangement, aber besser gelungen als das Original Scherzo di Notto) und das schnelle Bosskampfthema Unforgettable zeigt mal wieder, was Shimomura so drauf hat. Natürlich wieder mit Streichern. ;)

    Für gute Laune sorgt Fresh Fruits Balls von Tsuyoshi Sekito, das meiner Meinung nach die Kingdom-Hearts-Nuance gut einfängt, aber trotzdem nicht nach Shimomura klingt. Das beste an der Musik sind und waren aber schon immer die Themen, die große Relevanz für die eigentliche Geschichte haben. Und diesmal ist es nicht anders. Tears of the Light und Eternal Moments sind zwei sehr ruhige Stücke, das eine sehr traurig, das andere eher ein wenig herzerwärmend. Beide sind jedoch hervorragend gelungen.

    Im Finale geht es weiter: Das bereits bekannte Rage Awakened erhält ein leichtes Arrangement namens Rage Awakened -The Origin-, das in der Essenz gleich geblieben ist und somit noch immer großartig ist. Die Drammatik passt allerdings besser zum Spiel als es bei dem optionalen Kampf gegen Terra in Kingdom Hearts II: Final Mix der Fall war. Ein bisschen Destati-Epik gibt es mit Dismiss. Auch Takeharu Ishimoto durfte einige der „wichtigen“ Stücke komponieren: Unbreakable Chains ist durchaus sehr interessant, bei dem man merkt, dass Ishimoto sich ein wenig an Shimomura orientiert hat. Leider fehlt hier ein wirklich guter Teil – etwas runder ist da schon Enter the Void, das gewisse Ähnlichkeiten zu Unbreakable Chains besitzt, aber durch die klarere Struktur und eine schöne Melodie überzeugt, die zugleich die Drammatik eines Kampfes als auch das Gefühl, es gehe bergauf, vermittelt. Bei den Credits gibt es Birth by Sleep -A Link to the Future- zu hören, das leider nicht orchestriert ist, aber dennoch sehr hörenswert ist – schließlich verarbeitet es neben Dearly Beloved die Charakterthemen des Spiels sowie Fate of the Unknown, das irgendwie das Hauptthema des Spiels ist, auch wenn es nicht direkt vorkommt.


    Weiter geht's mit 358/2 Days: Mal wieder ein Arrangement von Dearly Beloved, eine schönes Thema namens At Dusk, I will Think Of You..., das wohl das Gemeinschaftsthema von Roxas, Axel und Xion ist und wunderbar die entsprechenden Momente des Spiels in die Erinnerungen holt; Another Side -Battle Ver,- ist ein Kampfthema, dass Another Side aus Kingdom Hearts: Final Mix arrangiert. Dann gibt es noch ein paar andere Themen, die ganz gut, aber nicht nennenswert sind. Der Soundtrack des Spiels ist also keine besonders tolle Ergänzung zu der Musik der Serie... ... ... wäre da nicht das Charakterthema von Xion und die entsprechende Kampfmusik, die für mich die besten Stücke der Serie sind! Ja, richtig gehört. Musique pour la tristesse de Xion (dt. „Musik für die Traurigkeit Xions“) ist einfach ein wunderbares Stück. Durch die gewohnte Shimomura-Kombination von Streicher und Klavier und einer wundervollen Melodie entsteht hier ein unglaublich Atmosphärisches Lied, das eine ungesagte Tragik ausspricht, aber zugleich auch etwas Beruhigendes hat. Und es werden zwei der schönsten Themen der Serie verarbeitet, nämlich Kairi und Dearly Beloved (eventuell noch ein weiteres, aber da bin ich mir unsicher). Das entsprechende Kampfthema Vector to the Heavens ist wohl die traurigste und emotionalste Kampfmusik, die ich kenne. Shimomura hat hier ein wenig experimentiert: Der Anfang klingt beinahe unharmonisch, aber nach und nach rücken die Streicher in den Vordergrund und spielen Xions Thema ein, werden dann von dem Klavier abgelöst, dass den Hauptteil des Themas wunderbar für den Kampf arrangiert spielt. Insgesamt sind diese beide Stücke wohl meine Favoriten von Shimomura.





    Wirklich nichts Tolles zu bieten haben aber die sieben Stücke aus Re:Coded. Zwar hat die Version von Dearly Beloved von allen Versionen den besten Anfang, aber dennoch hat in dem Spiel ein tolles neues Thema gefehlt. Mit No More Bugs!! gab es zwar ein durchaus gelungenes Kampfthema, dass ein wenig an Megaman erinnert (noch mehr in dem nicht ganz so gelungenen 8-Bit-Arrangement von Tsuyoshi Sekito), aber abgesehen davon findet sich nichts Erwähnenswertes.

    Anders ist es bei Birth by Sleep: Final Mix: Gleich das erste Stück, Dark Impetus, ist ein tolles Kampfthema von Shimomura, dass *mal wieder* von Streichern dominiert wird, diesmal aber mit einer vordergründigen Drammatik, die man in dieser Form von ihr noch nicht kennt. Die drei letzten Stücke, Hunter of the Dark, Master, Tell Me The Truth und Forze dell'Oscurita sind auch alles Kampfthemen, die ebenfalls großartig sind. Forze dell'Oscurita arrangiert auf sehr machtvolle Weise Darkness of the Unknown aus Kingdom Hearts II und ist insgesamt mein Favorit von diesem Teil des Soundtracks.




    Hörenswerte Stücke:

    fett = besonders hörenswert

    Disc 1
    01 - Dearly Beloved
    06 - Tears of the Light
    07 - Terra
    20 - Unforgettable
    21 - The Silent Forest
    24 - Ventus
    26 - Radiant Garden
    27 - Black Garden
    28 - Black Powder

    Disc 2
    01 - Eternal Moments
    07 - Fresh Fruit Balls
    11 - A Date with Fate
    19 - Rage Awakened -The Origin-
    21 - Dismiss
    23 - Enter the Void
    24 - Destiny's Reunion
    25 - Birth by Sleep -A Link to the Future-


    Disc 3
    01 - Dearly Beloved
    06 - Musique pour la tristesse de Xion
    10 - At Dusk, I will Think Of You...
    12 - Vector to the Heavens
    13 - Another Side -Battle Ver.-
    14 - Dearly Beloved
    17 - No More Bugs!!
    21 - Dark Impetus
    25 - Hunter of the Dark
    26 - Master, Tell Me The Truth
    27 - Forze dell'Oscurita


    Fazit: Dieser Soundtrack hat mich sehr positiv überrascht. Mit einigen der Stücke war ich natürlich schon vertraut, aber gerade Birth by Sleep, das ich nur sehr oberflächlich gespielt hatte, hat mich mit vielen tollen Themen überrascht. Diese Nichterinnerungswürdigkeit mancher Stücke, die bei Kingdom Hearts I und II oft vorhanden war, gab es hier definitiv seltener. Mit einigen wirklich tollen Themen wie der Xion-Musik, vielen großartigen episch-emotionalen Kampfthemen und einigen der ruhigeren Melodien sind tolle Soundtracks für die Spiele entstanden, die sich nicht hinter denen der Haupttitel zu verstecken brauchen – in mancherlei Hinsicht erkennt man sogar, wie sich Yoko Shimomura verbessert hat.










    Kingdom Hearts Piano Collections


    CDs: 1
    Laufzeit: 0:44:39
    Tracks: 12
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 9
    : 3
    : 0
    : 0
    : 0

    ø = 4,75

    Nicht nur Final Fantasy hat Piano Collections, nein, auch zu den Kingdom-Hearts-Spielen gibt es separat veröffentlichte Klaviermusik. Zu diesem Album gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Es verarbeitet viele der besten Stücke der Serie in durchaus gelungenen Piano-Arrangements, die sich diese und jene Freiheit nehmen und sich nicht in die Struktur der Originale zwängen lassen, zugleich die eigentlichen Themen aber auch niemals in Improvisationspassagen verschlucken, wie es bei einigen solcher Arrangements oft das Fall ist.

    Deshalb ist auch so ziemlich die ganze CD hörenswert. Besonders gelungen finde ich das Arrangement von The Other Promise, ebenso wie die Concert Paraphrase on "Dearly Beloved" und 2nd Mov. : Kairi - Andante sostenuto. Das ist übrigens auch noch erwähnenswert: Die Charakterthemen von Sora (das übrigens auch kurz das Thema von Roxas enthält), Kairi und Riku sowie Working Together wurden in vier Einzelstücken als eine zusammenhängende Sonate arrangiert. Das ebenfalls sehr gelungene The 13th Side verarbeitet das Thema der Organisation XIII und eine weitere Melodie, die sich unter Anderem in den Credits von Kingdom Hearts II hören lässt.



    Hörenswerte Stücke:
    fett = besonders hörenswert

    01 - Dearly Beloved
    02 - Traverse Town
    04 - Missing You ~ Naminé
    06 - 2nd Mov. : Kairi - Andante sostenuto
    07 - 3rd Mov. : Riku - Scherzo e Intermezzo
    09 - The 13th Side
    10 - Roxas
    11 - The Other Promise
    12 - Concert Paraphrase on "Dearly Beloved"

    Fazit: Tolle Piano Collections – nicht nur werden die besten Themen des Spiels verarbeitet, sondern es findet sich auch eine Menge Kreativität in den Arrangements wieder. Hier wurde ein wenig improvisiert, da wurden zwei passende Stücke in einem vereint und aus vier Stücken wurde sogar eine Sonate gezaubert. Insgesamt ein mehr als gelungenes Album. :)










    Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle


    CDs: 1
    Laufzeit: 0:37:06
    Tracks: 9
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 4
    : 4
    : 1
    : 0
    : 0

    ø = 4,33

    Nur neun Stücke mit einer Laufzeit von weniger als vierzig Minuten finden sich auf Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle. Wie der Name schon sagen, stehen hier Hintergrund- und Kampfmusik im Fokus. Davon hat Kingdom Hearts nämlich auch eine Menge zu bieten. Das wirft schon die erste Frage auf: Warum wurden davon nur neun Stücke ausgewählt? Das wäre halb so tragisch, wenn wenigstens die besten ausgewählt worden wären. Dem ist aber leider nicht so: Gerade bei der Kampfmusik vermisse ich das eine oder andere Thema schmerzlich.

    Gleich das erste Stück Scherzo Caprice on a Theme of Never Land weiß nicht so recht zu überzeugen – schon im Spiel gehörte es nicht zu meinen Lieblingstracks. Sinister Sundown überrascht zwar damit, dass es bewusst abgehackt mehrmals Passagen von Roxas einbindet, aber das macht ein gutes Stück leider nicht zu einem großartigen. Wonderland's Surprises und Lazy Afternoons geht es ebenso.

    Besser wird es am Ende: Hollow Bastion klingt für Klavier ziemlich gut, und der Medley of Conflict arrangiert einige gute Kampfthemen erfolgreich neu. Am erfreulichsten war für mich aber das letzte Stücke, Musique pour la tristesse de Xion, das von dem sanften Klavier-Anfang nach und nach schneller, lauter, mächtiger wird und nahtlos in das Xion-Kampfthema Vector of the Heavens übergeht, sich dabei aber zwischendurch immer wieder auf die ruhige und traurige Grundlage der Melodie besinnt.




    Hörenswerte Stücke:
    fett = besonders hörenswert

    05 - Night of Fate
    07 - Hollow Bastion
    08 - Medley of Conflict
    09 - Musique pour la tristesse de Xion


    Fazit: Hörenswert ist dieses Album allemal, aber dennoch muss ich sagen, das die Auswahl der Stücke mir bei Weitem nicht so gut gefallen hat wie bei den ersten Piano Collections. Sicher, der Titel Field & Battle war schon etwas einschränkend, aber auch da hätte sich noch Vieles an wundervollen Stücken gefunden. An den Vorgänger kommt dieses Album keinesfalls heran, enthält aber dennoch ein paar wirklich tolle Titel und ist natürlich trotzdem empfehlenswert.












    Gesamtfazit: Ich zähle die Soundtracks der Kingdom-Hearts-Serie nach wie vor zu den tollsten Sachen, die es für mich in der Videospiele-Musik gibt. Erst dadurch bin ich auf Yoko Shimomura aufmerksam geworden. Ein ganz eigener Stil prägt die Musik der Spiele: Am meisten sind es die bewegenden, traurigen, von Klavieren und Streichern geprägten emotionalen Story- und Charakterthemen und die dazugehörige Kampfmusik, die diese Musik besonders macht. Viel mehr anfangen kann man noch damit, wenn man auch die Spiele genießen konnte. Ich bin froh, mich in den vergangenen Tagen das erste Mal seit langer Zeit wieder sehr ausführlich mit der Musik auseinandergesetzt zu haben. :)
    Geändert von Narcissu (21.06.2012 um 09:04 Uhr)


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