Oho, Threads of Fate hab ich wirklich sehr gemocht damals Kann mich deinem Fazit da anschließen. Nicht sehr schwierig oder anspruchsvoll, aber super sympathisch, süß und kurzweilig. Perfekt für Zwischendurch.

Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Die Prämisse ist großartig: Mint ist eine Prinzessin, die abgesetzt wird, weil sie dreist, faul und verantwortungslos ist. Stattdessen wird ihre jüngere Schwester Thronfolgerin. Daraufhin schwört Mint Rache und sucht nach einem der legendären "Relics", um die Weltherrschaft an sich zu reißen.

(...) Man spielt tatsächlich eine Protagonistin, die rachsüchtig, egoistisch, gemein und äußerst gewaltätig ist. In Kombination mit den herrlich geschriebenen Dialogen und der Knuddel-Optik ist das sehr, sehr unterhaltsam!

(...) Zumindest in der Mint-Route nimmt die Handlung selten ernste Züge an. Gegen Ende ein bisschen mehr, aber ich glaube, die ernsteren und vielleicht auch leicht emotionalen Momente gibt es eher in der Route des männlichen Protagonisten.
Das war grade das Geniale daran: Während Mints Geschichte total lustig und verpeilt ist, ist die von Rue viel emotionaler und trauriger. Meine mich zu erinnern, dass er das Dewprism sucht, um seine Freundin wiederzubeleben! Also ein wirklich heftiger und cleverer Kontrast zu Mint, der die Story im Gesamtbild richtig vielseitig erscheinen lässt. Außerdem fand ichs schlau, wie man dem jeweils nicht ausgewählten Charakter ein paar mal über den Weg läuft, weil er ja das selbe Ziel verfolgt.
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Die habe ich nicht gespielt, aber die Handlung scheint sich deutlich zu unterscheiden. Die Kämpfe spielen sich auch etwas anderes und man besucht teilweise andere Dungeons. Ist also definitiv keine Mogelpackung, zwei Durchgänge lohnen sich sicher, zumal sie nicht so lang sind. Einige Dopplungen gibt es natürlich schon (darunter viele der Dungeons), aber es gibt auch jede Menge Inhalte, die den jeweiligen Routen vorbehalten sind.
Deutlich unterscheiden ist bezogen auf den Ablauf vielleicht ein bisschen viel gesagt, da der afair grundsätzlich ähnlich bleibt. Aber wie du schon erwähnt hast, sind ein oder zwei Orte anders. Was ich aber viel bemerkenswerter finde, und wo ich mir nicht sicher bin, ob dir das grade bewusst ist, ist die Tatsache, dass sich auch beim Gameplay ein wesentliches Element ändert: Mint hat Zaubersprüche, Rue kann die Fähigkeiten von Gegnern annehmen (also ein bisschen wie ein Blaumagier in Action-RPG-Form ^^). Der Durchgang spielt sich also auch ein kleinwenig anders.
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Es gibt durchaus ein paar gelungene Stücke, aber eben nichts, was beeindruckt oder im Kopf bleibt, und eine sehr große Palette eher mittelmäßiger Stücke.
Ja, der Soundtrack zählt nicht zu den Highlights des Spiels, aber war jetzt auch nicht total mies oder so. Nur nix besonderes. Mein Lieblingstrack ist übrigens mit Abstand Passing through the Forest. Dürfte so auch ziemlich das einzige sein, was mir in Erinnerung geblieben ist ^^ Hat sowas entspannend-quirliges, passt aber perfekt zur Location, und dank dem Beat und Tempo auch zum Action-Subgenre.
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Hätte sogar noch Lust auf die andere Route. Habe für den einen Durchgang ca. 9 Stunden gebraucht, ist also auch ein schönes Spiel für zwischendurch.
Würd ich dir empfehlen, das noch hinterherzuschieben. Bei der geringen Spielzeit ist das ja schnell erledigt, und imho lohnt es sich wirklich. Was du oben zu "keine Mogelpackung" geschrieben hast, darf unterstrichen werden. Wie gesagt, beim anderen Charakter gibts eine etwas andere Handlung mit anderem Hintergrund, mindestens einen anderen Dungeon UND einen anderen Gameplay-Kniff. Lässt sich also schon behaupten, dass das Spiel darauf ausgelegt ist, zweimal durchgezockt zu werden (wenn auch nicht zwangsläufig direkt hintereinander). Wenn ich mich nicht irre, ist darüber hinaus das Ending etwas länger mit ner zusätzlichen Szene oder so, wenn man das Abenteuer mit beiden abschließt. Habe auch mit Mint angefangen und danach Rue probiert.
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Threads of Fate ist außerdem wieder mal ein schönes Beispiel, wie extrem vielseitig Square zu PS1-Zeiten war.
Ja Das ist genau die Art von kleinerem, originellen Nebenprojekt, die ich heutzutage von denen vermisse.
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Das Spiel wird übrigens gelegentlich mit Brave Fencer Musashi verglichen. Jetzt hab ich Lust, mir das auch mal anzuschauen.
Hab ich früher auch immer gelesen, aber weiß nicht... Nachdem ich inzwischen beide durch hab, muss ich doch etwas ernüchtert feststellen, dass Threads of Fate das weit überlegene, angenehmere und rundere Spiel ist (wobei ich nicht ganz ausschließen kann, dass mir hierbei der Nostalgiebonus einen Streich spielt). Soll nicht heißen, dass Brave Fencer Musashi es nicht wert wäre. Gerade die Spielwelt wirkt dort etwas umfangreicher und detaillierter. Aber die Geschichte ist komplett albern, nichtmal auf die charmante Art wie bei Mint, der Protagonist nervig und ein paar Gameplay-Elemente eher unausgereift, genau wie die Grafik. Man versteht zwar, woher der Vergleich kommt: Beides Action-RPGs mit einer Hub-Stadt als Kernstück, beides relativ unbeschwerte, knuddelige und kleinere Titel, und dann teilen sich Musashi und Rue auch noch mehr oder weniger die Fähigkeit, was von den Gegnern zu übernehmen. Aber anders als man auf den ersten Blick vielleicht meinen könnte, würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass Threads of Fate der spirituelle Nachfolger von Brave Fencer Musashi ist. Der ganze Spielfluss und die Atmosphäre unterscheiden sich.