Das Problem bei Neptunia ist, dass es einfach viel zu deep für den gewöhnlichen Gamer ist.
Die meisten Leute sehen nur ein Low Budget-Spiel mit vielen niedlichen jungen Mädchen und etwas Fanservice und denken, das wäre das Konzept des Spiels. Vergleichbar mit den vielen generischen Moe-Anime, die ja auch nicht mehr zu bieten haben, wird dem Spiel dann ein ähnlicher Anspruch zugeordnet und das Klientel dann bei den Weeaboos gesehen.
Traurig ist, dass sogar viele Reviewer, die das Spiel sehr positiv bewerten, dann mit so Argumenten wie "moe Charaktere!" und "ecchi Cutscenes!" kommen. Auch der Vergleich mit Mugen Souls hinkt, denn dies ist ein Spiel mit guten Spielmechaniken und grausamen Script, während Neptunia ein Spiel mit großartigem Script und okayishen Mechaniken ist. Wer da ernsthaft Gemeinsamkeiten sieht, der kann sich wahrscheinlich auch Ni no Kuni schönreden.
Neptunia ist eine sehr clever konstruierte Reihe, die sich nicht über simple Parodien oder seelenlose Stereotypen definiert, wie man vielleicht meinen könnte. Das Writing ist durchaus tiefsinnig; man muss nur mal über die offensichtlichen Gags hinweg schauen und zwischen den Zeilen lesen. Oder mal das Setting und die Implikationen daraus betrachten. Oder oder oder ... Es gibt so viel zu entdecken.
Ich fands zum Beispiel sehr ironisch, wie mk2 unterstellt wurde, es würde plumpen Pädoservice liefern, wo doch in den Szenen aber gerade an dieser Art von Fanservice die Kritik geübt wurde.
Ich finde es sehr schade, dass die Serie meistens nicht die Art von Lob erfährt, die sie eigentlich verdient hätte, weil so wenig Gamer es schaffen, mal hinter das Offensichtliche zu schauen um die wahre Genialität zu entdecken, die dahinter steckt.