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Vorneweg:
ich hab nen Passierbarkeitsfehler im Unterwaserlevel gefunden - beim Piratenboot kann man übern Pirat/Mittlere Zeile Boot durchschwimmen
und beim Magierturm im EG bei den Flammen is auch etwas nicht ganz koscher mit der Ebeneneinstellung, Die Flamme links sollte eigentlich unter Alicia gerendert werden.
Ich hab mir das Spiel auch mal gesaugt und natürlich auch gespielt. Ich verzapf hier natürlich rein meine subjektive Meinung, aber vielleicht ist ja das ein oder andere darunter dass dir helfen kann (und habe versucht alles auf den Punkt zu bringen).
Mit einer Spielzeit von ca 8 Stunden war es ungewohnt länger als das was man sonst so von dir gewohnt ist und im Vergleich zur Demo hat sich ja etliches getan, im Prinzip ist es gar nicht mehr damit vergleichbar.
Offensichtlich ist dass in das Spiel eine unendliche Menge an Mühe geflossen ist, ich will garnicht wissen wie lange du daran jeden Tag gewerkelt hast. Aber in Anbetracht dessen dass du so ein Meisterwerk nahezu komplett alleine auf die Füße stellst, zieh ich definitiv meinen Hut. Mein Gesamteindruck ist "sehr gut" dennoch sehr zerfleddert, ich betrachte manche Elemente mit gemischten Gefühlen.
Die musikalische Untermalung war wunderschön, die Lieder waren alle extrem passend und vermittelten auch immer die passende Stimmung. Der Mix zwischen klassicheren Stücken und dann wieder dezent andersklingende stücke, die jedoch nicht aus der Reihe tanzen gefielen mir sehr gut - perfekt.
Ein nettes Gimmick waren definitiv die Zelda Sounds - ob sie jetzt wirklich zu deinem Spiel passen oder nicht, ich musst auf jeden Fall die ersten paar mal lächeln.
Zum Gameplay: Ich denke wenn man Rätselspiele mit Geschicklichkeitseinlagen mag ist man mit deinem Spiel gut bedient. Ich bin kein großer Freund der Rechen- oder Texteingaberätsel, doch mit einem schielenden Blick in die Hilfedatei kam dabei sehr wenig Frust auf. Vielseitig warst du auf jeden Fall unterwegs, doch auf die Länge des Spiels gab es natürlich auch einige Wiederholungen. Zu loben ist die Kreativität. Große Pluspunkte gabs beim Puppenhaus und in der Geistervilla (Schieberätsel) - das Schieberätsel im Magierturm kam dann sehr unerwartet.
Die Kampfeinlagen waren in Ordnung. Sie waren nicht wirklich innovativ oder hätten mich derart vom Hocker gehauen, aber es war ganz ordentlich gemacht und gab kaum Fehler. Den Kamp gegen den Fisch der einen Die Deckung aushebelt wen ner im langen Winkel schießt fand ich sehr erfrischend und auch der Kampf gegen den Kürbis hat mich mehr gefordert als die Verbarrikadierungsschlachten.
Die Kämpfe waren auch solide. Der Ritter in der Geistervilla hat bei mir einen frustigen nachgeschmack hinterlassen. Bis er in die EInzelteile zerfällt ist er zu einfach, da die Muster zu vorhersehbar und zu leicht auszukoppeln sind. Zerfällt er dann, dann kriegt man vom Kopf gleich nen DMG der nicht umgehbar ist und im winzigen Raum ist es sehr schwer seine Lebensenergie wieder durch Laufen aufzufüllen vor allem weil die Kollision teils fragwürdig ist (Makerkrankheit) - ich bin da mehr als 10x verreckt, als ichs dann geschafft hatte ein Teil auszuschalten wurde das ganze um vieles einfacher und ich hab den Kampf dann auch sofort beendet.
sehr gut gefallen hat mir der Kampf in der Feuerhöhle, er war schnell, erforderte ein gewisses Maß an Strategie und fordernd war er auch. Ich fands richtig gut und hatte dabei so manches "Aha" Erlebnis. Hierbei bin ich lediglich 1x Gestorben. Der Unterschied zum Kampf gegen den Ritter war dass man in der Angriffsphase auch immer die TP aufgefüllt hat, was der Schwierigkeit zugute gekommen ist.
Die Kämpfe gegen di eLebkuchenmäänne rund die Dominosteine waren dann sehr Fad, im Prinzip wars 2x genau die gleiche Idee wie beim Ritter, nur wesentlich unkreativer verpackt. In meinen Augen hätts da noch Ideen gebraucht.
Die Aufgabenbewältigung in den Märchenwelten: gab einem trotz dem sehr linearen Verlauf ein großes Gefühl von Freiheit. Die letzte Welt profitierte davon ungemein, wegen der Kanonenkugel Technik die man sich als erstes Holen konnte. Im Grunde seh ich hier noch ungenutztes Potenzial - zum Beispiel das sman für Bonusgegengenstände in bereits besuchte Gebiete noch einmal zurückmuss - ala Metroid, wobei für sowas würden sich ein wenig größere Gebiete besser eignen.
Ein meiner Meinung nach sinnfreies Element waren die (?) Queste im Ortsauswahlmenü, da man lediglich 3 während des Spieles zur Verfügung hatte und die Interaktion in der Umwelt bezüglich solcherQueste gefehlt hat, war das Feature überflüssig. Ich denke ausbauen oder streichen wäre die Devise gewesen.
Die Story: War meiner Meinung nach mit dem Gameplay nicht zu vergleichen. Es gab keine Twists, die Handlungen waren sehr vorhersehbar und im Allgemeinen wirkte die Geschichte auf mich sehr konstruiert. Der Spannungsbogen ist auch relativ flach und hügelig ausgefallen und ich werde das Gefühl nicht los dass das Storykonzept nicht aufging, da das Spiel statt den üblichen 4h auf die doppelte Spielzeit gestreckt wurde. Im großen und ganzen ging der rote Faden zwar nie verloren aber ein richtiges Interesse an den Charakteren oder der Geschichte kam nie auf.
Der wohl bei weitem beste Part war die Erzählung des Prinzen über siene Vergangenheit.
Dennoch gibt es sehr viele aufgedröselte Fasern denen eine Verknüpfung gutgetan hätte. Die Spannungen zwischen den Charakteren waren das Hauptthema, aber es gibt so viel mehr auf das man hätte eingehen können um dem ganzen Farbe zu verleihen.
Alicias Vergangenheit zum Beispiel. Welche Rolle Frau Hase in der ganzen Sache Spielt. Das Buch das Alicia so gerne lesen mag. Wa sist letztendlich mit dem Kater und dem Nussknacker, warum hefen sie ALicia, was sind ihre Motivationen ...
Einige Ansätze die man ausbauen hätte können wäre ein aufkommender Streit zwischen den Zwillingschwestern gewesen (statt dem "sich aus dem Weg gehen").
An Schlagkräftigen Wörtern und Agumenten hat es definitiv nicht gefehlt.
Misst man die Story an den anderen Elementen des Spiels, die durchgängig auf einem sehr hohen Niveau sind, ist es schade das die Geschichte und Charaktere nicht zu überzeugen vermögen.
Zur Grafik (wo ich wesentlich fundiertere Kritik geben kann als beim Rest):
Zum einen hat man bemerkt dass du viel aus deinem Alten selbsterstellten Fundus benützt hast. Was mich allerdings ziemlich angesprochen hat war die Farbgestaltung ab dem See/Sternpassage. Davor bekam man von den Farben das übliche Grau-grün-braun zu sehen , das sich bei den Makerspielen duch M&B ja als Standard etabliert hat. Doch vor allem im späteren Verlauf werden die Farben in einigen Locations enorm ansprechend und man sieht ganz gut was sich dort in der Entwicklungszeit getan hat. Das Ganze trägt unverkennbar diene Handschrift.
Der größte Kritikpunkt sind meiner Meinung nach deine Transparenten und Semitransparenten Gegenstände wie Wasse rund Kristalle. Die Kristalle hab ich dir während des gesamten SPiels nicht als solche abgekauft. Wasser - ist verdammt schwer zu malen und noch n ganzes Eck schwerer zu pixeln, aber die Steinartige Struktur die du hier und dort verwendest ist wohl der übelste Klogriff in der Ganzen Grafik - vor allem muss ich dir aus eigener Erfahrung eingestehen das Wasser das eine derartige Struktur aufweist ohne Animation niemals funktionieren wird und mit Animation bei 3 Frames auch nur sehr bedingt funktioniert. Bei der Dornröschenschlosskarte hast du das Wasser um vieles besser gelöst und hierbei stört es auch nicht wirklich dass es nicht animiert ist, leider sind dort die Farben sehr unglaubwürdig - die strahlend blau funktioniert gut beim Meer, aber ist bei der Wald&Wiesenatmosphäre nicht das gelbe vom Ei.
Der Sternenweg und der Magierturm (vorne Außen) waren farblich ziemlich gut ausbalanciert und sehr atmosphärefördernd - dickes Lob, gefielen mir außerordentlich gut.
Ne Stilistisch tolle Idee waren die klassich Japanisch (vllt. Okami) angehauchten Grafiken, die haben kurzzeitig echt Abwechslung reingebracht und sich sehr schön eingefügt. Ein ganzes Spiel mit denen wär mir zu anstrengend, aber für die Aufgabe 1A
Die Facesets: Sehr schade, es war kein einziges dabei das mir Wirklich gefallen hat. Aus dem Stil ließe sich viel mehr herausholen, auch die Katze und der Nussknacker hätten mehr Feinschliff vertragen können. Leg dir unbedingt mal Referenzen nebenbei hin und klopf die visuell mal gegeneinander ab,
Die Animationen: wie man sieht hast du sehr viel Mühe in Alicia gesteckt. Wie viele Frames hat sie denn genau fprs ganze spiel? (ist jetzt ne nerdige Frage, aber ich bin zu faul zum nachzählen). Ich schätz sowas an die 150.
Die kleinen animationen Nebenbei waren auch nett anzusehen. Teilweise ist es allerdings effektiver auf ein passendes Größenverhältnis zu verzichten und manche sachen 2-3 pxel großer zu basteln. Die weißen Vögel waren nicht gerade ausgereift, zu klein und zu wenig Volumen, gefielen mir partout nicht.
Die Lichteffekte waren auch sehr schön gewählt und eingesetzt. Mein persönliches Highlight darunter war der Arkadengang und das sanfte einstrahlende Licht, gefiel mir auch außerordentlich gut.
Im Ganzen gesehen is das Spiel ein beeindruckendes Zeugnis deiner Fähigkeiten und Erfahrungen. Obwohl ich jetzt viel negatives geschrieben habe ist es, wenn man es mit dem Durchschnitt der Makergames vergleicht natürlich bar jeglicher Kritik. Vergleicht man es mit ambitionierteren Machwerken dann sind definitiv einige Mängel vorhanden, aber ich denke nichts wirklcih schlimmes was du in deinem nächsten Projekt, das mit Sicherheit kommen wird, vermeiden könntest. Du kannst dir auf die Brust klopfen mit dem Spiel hier echt stolz auf dich sein.
Geändert von Cyangmou (17.03.2012 um 01:13 Uhr)
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