Ich bleibe bei einem der schon angesprochenen Spiele, beim einzigen, das ich von den genannten kenne: Lufia.
Für mich ist es ein sehr starkes Stück Unterhaltung. Insbesondere die Höhlengestaltung hat es mir mit ihren vielen Möglichkeiten, mannigfache Spielaktionen zu gestatten und zu fordern, angetan. Heldenfähigkeiten erschöpfen sich nicht in Feuerball I und II, vielmehr erspiele ich mir daneben auch nach und nach neue Talente wie Pfeilschuss oder Hakenwurf und habe dauerhaft etwas davon. Die Entwickler behielten die ganze Palette dieser Fähigkeiten im Auge, manche kam häufiger zum Einsatz, aber dank dieser Umsicht wurde keine vergessen. Dadurch hatte ich in jeder Höhle immer weitere theoretische Optionen, konnte auswählen, selbst entscheiden und verfiel nicht in einen Standardtrott. Die weiteren Rätsel haben den Effekt nur verstärkt. Einige waren sehr pfiffig aufgezogen.
Besonders schön: Weil Lufia mehr als nur Kampf bot, wurde das Spielfeld bedeutend größer. Der Rest der Welt, die nicht im Kampfbildschirm dargestellt wurde, bestand eben nicht nur aus Laufwegen zwischen den Kämpfen und den Händlern.
Die Kämpfe selbst hätten wegen ihrer Häufigkeit schnell dröge werden können, denn allzu viel Abwechslung bot sich selten. Die Zornpunkte, die sich aus den Kämpfen mitnehmen ließen, milderten die Ödnis ab. Über dieses Mittel wurden die einzelnen Kämpfe stärker miteinander verwoben und ich konnte ein wenig übergreifende Taktik betreiben. Wenn ich Monster nicht nur einfach wegklicke, sondern dabei auch Pläne schmieden kann, was ich im Weiteren davon habe, wird es für mich interessanter. Ein richtiger Ersatz für manuelle Wertsteigerungen war das aber nicht, Lufia blieb eben "nur" ein Ost-RPG.
Auch die verschiedenen Haustiere mit ihrem je eigenen Nutzen und ihrer Eigenart, aus der Kampfbeutenmasse mal einen interessanten Funken zu schlagen, machten die vielen, vielen Monstergefechte schon erträglicher. Den Umstand, die Gegner sehen und ihnen ausweichen zu dürfen, fand ich sehr gut, jedoch nur, weil ich vorher Final Fantasy IV (?) gespielt hatte. Ein wirklicher Pluspunkt sind sichtbare Gegner nicht, Lufia holte nur nach, was auf anderen Systemen längst Standard war.
Insgesamt fand ich die Kämpfe ganz nett, nur sind sie eben nichts, was das Spiel zu etwas besonders Unterhaltsamem machte.
Deutliche Schwächen hat Lufia für mich kaum. Die Helden und die Spielwelt sind komplett austauschbar und ziemlich belanglos, allerdings ruht sich das Spiel auch zu keinem Zeitpunkt ausgerechnet auf diesen Bestandteilen aus. Es ist sehr viel mehr Spiel als erzählerische Vorführung, da stimmt der Ressourceneinsatz.
Die Grafik ist betagt und schlicht, ein paar mehr Details waren auch damals schon drin, aber das denke ich die ersten 15 Minuten, danach ist es mir egal. Unangenehmer war mir die Menüsteuerung. Das Konsolengefriemel ersetzt mir kein Inventar mit Maus. Hätte Lufia bei dieser Steuerung noch mehr Sondermenüs aufgeboten, wäre mein Gesamteindruck vermutlich negativer. So ist es nur ein manchmal nerviges Detail.