Ich halte Hybris-Rebirth für ein durchaus überdurchschnittliches Spiel. Allein wenn ich es mit der ersten Version von vor vielen Jahren vergleiche.
Die Story ist gut durchdacht und hat keine größeren Logiklöcher. Es gibt dennoch Stellen, wo ich mich gefragt habe, was das eigentlich soll. Bestes Beispiel ist das erneute auftauchen Luciens in den Ruinen. Jeder vernünftige Mensch hätte sich doch gefragt, warum er die ganze Zeit nicht aufgetaucht ist und was er jetzt dort zu suchen hat.
Ansonsten kann die Story fesseln und über längere Strecken kann dabei sogar die Zeit vergessen werden.
Jedoch hat das Gameplay nicht die Stärke der Story, was sehr schade ist. Auf Dauer ist es sehr enervierend, wenn man als Spieler ständig in Kämpfe verwickelt wird, die letztlich eh genau gleich ablaufen. Es ist allgemein störend, dass ein Großteil des Spieles aus Kämpfen besteht. Weiterhin kommt es durchaus vor, dass patroullierende Monster Zwischensequenzen stören. Aufgefallen ist mir das in einer der vielen Ruinen, als sich Kiro mit Yuri unterhalten und ständig ein Monster ins Bild kam - das hat ziemlich die Atmosphäre gestört.
Zudem kommen die Aufträge des Zentrums: Diese sind auch überall gleichbleibend. Bring dies, bring das, töte das Monster hole uns jene Zusammenstellung an Kristallen. Ich weiß selber, dass es schwierig, sich verändernde, interessante Quests einfallen zulassen, jedoch ist es so nur ein weitere gleichbleibender Faktor, der nicht mehr Spielspaß bringt.
Für die Zukunft würde ich dir empfehlen, weniger Kämpfe einzubauen - oder zumindest die Möglichkeit sie besser zu umgehen. Über Stunden Monster zu töten bringt keinen Spielspaß. Ansonsten ist Hybris wirklich gut gelungen. Ein fantastische Story mit glaubwürdigen Charakteren, ein (wenn auch sehr oft gebrauchtes) innovatives Kampfsystem und eine interessantes Levelaufstiegsprinzip.