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Thema: Recherchieren und dergleichen

  1. #1

    Recherchieren und dergleichen

    Guten Abend, Atelier

    Kein langes Vorwort - gleich zur Frage:
    Inwieweit recherchiert ihr über die Themen, die in euren Spielen Fuß fassen, und wie stark lässt ihr dies euer Spiel beeinflussen? Setzt ihr euer Wissen im Spiel um oder lasst ihr lieber eure Phantasie gegen die Realität gewinnen?

    Beispielsweise im Sozialen: Wie ein Mensch auf etwas reagiert, wenn er bestimmte Eigenschaften hat und was ihn glücklich macht. Schlagt ihr das nach, oder lasst ihr eure Charaktere so handeln und denken, wie ihr selber gerade denkt, das er so reagieren würde?

    In den Technischen und Naturwissenschaftlichen Dingen: zB Was mit DNAtechnologie möglich wäre, wie sie jetzt funktioniert und wie sie in der Zukunft aussehen könnte. In einem meiner Projekte, das in meinem Hirn existiert aber durch diverse Datencrashes, Ressourcenmängeln und so weiter zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Datei existiert, geht es um DNA-Forschung und ums Klonen. Dafür habe ich mir einiges an Lektüre darüber zugelegt, die ich dann aufarbeiten werde, und in der Story einfließen lassen werde, bevor ich das Projekt neu anfange, damit es etwas näher an der Realität geführt werden kann.

    Weitere Technik/Naturwissenschaften: Wie Zeitreisen und Beamen funktionieren könnten; was schwarze Löcher für Auswirkungen haben (Verzerrungen von Zeit und Raum?), was Kometeneinschläge auf dem Planeten bewirken können (Auslöschen einer ganzen Stadt? Geht das überhaupt?), wie ein Portal zu anderen Welten (eine art Stargate) funktionieren würden.
    Ist die Waffe/das Gerät theoretisch technisch umsetzbar? (Diese Frage finde ich insbesondere wichtig, wenn man vom Inhalt der Maschine - sprich: den Einzelteilen - etwas sehen soll.)

    Geschichtliche Themen: Wodurch Kriege entstanden, was sie für Folgen hatten. Evolutionäre Dinge, wie die Entwicklung des Affen zum Menschen (wie könnte sich der Mensch weiter entwickeln? Wie sieht der Mensch in hundert Milliarden Jahren wohl aus? So, wie die Menschen in Wall-E oder ganz anders mit langen Gliedern und 10 Fingern an jeder Hand?), Wie sieht die Menschliche Gesellschaft in 200 Jahren aus? (Wie assozial heruntergekommen wird es dann wohl sein, wenn es jetzt schon so krass ist? ) Wie war sie vor 200 Jahren?

    Geografische Angelegenheiten - Wie ist unser Planet Erde aufgebaut? Wie könnte sich ein anderer bewohnbarer Planet aufbauen? Folgt auch der Planet, auf dem das Spiel seine Handlung trägt, mit dem Klima dem Äquator? Gibt es vereiste Gebiete, Gebirge, Meere, heiße Wüsten? Wo wären sie am sinnvollsten untergebracht? Und wie sieht es mit den Tieren und den Gewächsen aus?

    Diese und viele andere Dinge kann man in seinem Spiel ja durchaus umsetzen und dabei schauen, das es entweder möglichst Realistisch, gänzlich der Realität entrissen, oder ein Mittelding aus purer Fantasie und Realismus ist.

    Also - nun interessieren mich eure Antworten! Wie intensiv recherchiert ihr für euer Spiel? Wie realitätsnah versucht ihr, eure Spiele und Spieldetails umzusetzen?

  2. #2
    Nunja, ich habe schon damit angefangen keine (wirklichen) Tiere als Gegner für mein Spiel zu nehmen, da ich um ehrlich zu sein verwundert darüber wäre, wenn mich tatsächlich im richtigen Leben Pumas, Schwarzbären und so weiter angreifen würden, wenn ich sie nicht provoziere. Am fragwürdigsten ist es, wenn Hasen angreifen. :/
    Auch Naturwissenschaften versuche ich möglichst in Balance zur Metaphysik zu halten. Klappt eigentlich sowieso immer, da Magie Gesetze der Physik und Chemie umgehen kann. Nur sollte man diese auch anwenden, bevor Naturgesetze außer Kraft treten.

    Was Gesellschaftswissenschaften betrifft.... ja, darüber habe ich mir Gedanken gemacht. Sogar hypothetisch für andere Spezies wie Elfen, Dunkelelfen etc. Dabei verzichte ich auf "Always Chaotic Evil" und "Always Lawful Good" im Bezug auf eine einzelne Spezies. Mir persönlich gefällt diese Schwarz/Weiß-Malerei einfach nicht, da Kriege und Konflikte einfach viel mehr Gründe haben als "das sind die Guten, wir sind die Bösen". Es sind eher Machtfragen, Unterdrückung und/oder überschweifender Nationalismus. Diese können teilweise sehr tief in der Kultur und Geschichte verankert sein (bei uns war der Konflikt mit Frankreich ja auch schon ein recht langwieriges Streitthema).

    Geografie ist jedoch das schwierigste Thema. Eigentlich hätte ich genug Ahnung es umzusetzen, aber keine große Lust, da ich bei einer klassischen Weltkarte die Pole mittig und oben und unten platzieren müsste (logischwerweise, weil die obere und untere Fläche verbunden sind und nur einen Pol bilden). Das Thema kann man versuchen möglichst logisch aufzubauen, ist allerdings nur bis zu einem gewissen Grad notwendig.

    Ich persönlich sehe in Fantasy Möglichkeiten, die sich in echt nicht ergeben. Allerdings sollte man dies nicht zwangsläufig überschreiten, da gewisse Dinge auch dort nicht fehlen können. Ein Mittelding zwischen absoluter Fantasie und langweiliger Realität wäre vermutlich optimal.

  3. #3

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Beim Makern selber flüchte ich mich immer soweit ins Fantasygefilde dass mir das zum Glück meistens erspart bleibt. Da ich aber in einem breiten Spektrum an Genres Kurzgeschichten verfasst habe komme ich da gelegentlich nebenbei nicht drum rum.

    Was Reaktionen von Charakteren in meinen Games angeht halte ich mich generell an persönliche Erfahrungen und lasse die Figuren lange "reifen",spiele auch vieles gedanklich nochmal durch. Ist eine zeitintensive Sache, aber dann kann ich mir sicher sein dass ich eine wirklich individuelle und echt handelnde Person "erschaffen" habe. Was man da genau "recherchieren" will, ist mir nicht ganz klar.

    Ich weiß dass ich mich ein, zwei Mal explizit für Makerstorys anderweitig schlau gemacht habe. Einmal ging es dabei um Kannibalismus und ein anderes Mal über den Ablauf/Alltag in einer geschlossenen Anstalt. sowie in einer sehr Doc-House Inspirierten Phase über die Ursachen/Auswirkungen/Behandlungsmethoden des Locked-In-Syndroms, also häufig sehr eng eingegrenzte Themenfelder. Gründliche Analysen von Gesellschaftsstrukturen, Physikalische oder Chemische Auswirkungen sind bei mir kein Thema, solange etwas nicht komplett an den Haaren herbeigezogen scheint, finde ich es völlig okay auch mal von der Norm abzuweichen.

    ABER: Man sollte sich bei Fantasygames absichern und für seine selbsterdachte Welt durchaus Regeln und Gesetzmäßigkeiten aufstellen, die nicht gebrochen werden. Einfach mal lustig alles zusammenzuschmeißen was irgendwie cool ist, wirkt doch meistens recht verwirrend.

  4. #4
    Realität 0:1 Fantasie.

    Realität gibt's in der Realität zur Genüge

  5. #5
    Ich achte mittlerweile stark darauf, dass auch total bekloppte Welten ihren Regeln folgen und dass die Charaktere sich nicht von ihrem ausgeflippten Umwelt mitreißen lassen. Eher kommt dann sowas wie Kritik oder genervt sein. Gameplayelemente werden wie in jedem anderen Spiel allerdings einfach hingenommen, man kann nicht zu jedem Kleinkram einen überflüssigen Kommentar ablassen. Generell lasse ich die Charaktere so reagieren, wie ich auch reagieren würde, nur eben mit mit anderen Launen und teils anderen Charaktereigenschaften.

    Technologische Dinge dagegen biege ich mir so zurecht, wie ich es grade gebrauchen kann. Was die Umwelt allerdings angeht, wie Wüsten, Schneelandschaften und Grünzonen... naja, hier ist die Logik der Boss. Wüsste auch grade nicht wie man diese Landschaften irreal und unglaubwürdig darstellen sollte. Monstertechnisch kommt das rein, was Sinn macht, also kein Feuersalamander in der Eiswüste.

    Storytechnisch: Der böse Buhmann der einfach nur aus purer Bosheit die Welt vernichten will, ist... naja ausgelutscht und in seinen Handlungen und seinem Ende immer vorhersehbar. Final Fantasy hatte sich da mit dem 12ten Teil schließlich auch gebessert. Außerdem mag ich es, wenn mehrere bösartige Viecher gegeneinander agitieren und nicht nur gegen den Helden (der erstmal total irrelevant ist, weil er sich gegenüber seinen Antagonisten nicht unbedingt als den großen Zampano offenbart). Sowas unterstreicht dann auch nochmal, dass es sich hier nicht um seelenlose Todbringer handelt, sondern eben auch um richtige Charaktere.

  6. #6
    Mein Tipp dazu ~ Soviel reale Begebenheit in die Fantasiewelt integrieren, dass ein normaler
    Spieler nichts mehr hinterfragen muss. Welche chemischen Explosionen hervorkommen,
    wenn Zauberer einen Feuerball lenken, interessiert eher niemanden, da wäre es noch etwas
    sinnvoller, schief zu gucken, wenn jemand mit einem Bronzelangschwert einen Roboter mit
    Panzerung aus Diamanten in kleine Stücke zersäbelt.

    Zitat Zitat
    Ist die Waffe/das Gerät theoretisch technisch umsetzbar?
    Ein paar Möglichkeiten gibt es, entweder gar nichts erklären oder wenn es unbedingt genau
    beschrieben werden soll, dann auch genau drüber nachdenken. Wenn irgendwo eine Lücke
    ist und es eigentlich nicht geht, dann erfinde irgendwas, muss sich nur noch einigermaßen
    glaubhaft anhören, dass es ein Spieler hinnimmt.

    Zitat Zitat
    Wüsste auch grade nicht wie man diese Landschaften irreal und unglaubwürdig darstellen sollte.
    Dschungel, Wüste und Schneegebirge direkt aneinander, alles in einen Topf, umrühren und
    fertig ist die Landschaft. Es ist praktisch eher gar nicht möglich, das alles auf einem kleinen
    Kontinent gleichzeitig aufzuweisen. Und wenn schon auf menschlich bekannte Landschaften
    auf dem Fantasieplanet zurückgegriffen wird, sollte es auch bei der erdlichen Logik bleiben.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Dschungel, Wüste und Schneegebirge direkt aneinander, alles in einen Topf, umrühren und
    fertig ist die Landschaft.
    Naja, bei sowas sollte man sich wirklich auf abgespaltene Inseln/Kontinente reduzieren oder zumindest die Übergänge klimatisch anpassen.

    Zitat Zitat
    Bronzelangschwert einen Roboter mit
    Panzerung aus Diamanten in kleine Stücke zersäbelt.
    Solche übermenschlichen Viecher kann ich auch nicht leiden, siehe FF12 und die Adamant-Viecher mit Panzern so hart das "keine bekannte Waffe ihnen etwas anhaben kann". Auch die ganzen anderen Einträge in dessen Monsterfibel finde ich teils entsetzlich peinlich.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Inwieweit recherchiert ihr über die Themen, die in euren Spielen Fuß fassen, und wie stark lässt ihr dies euer Spiel beeinflussen?
    Wenn ich an entsprechenden Spielen arbeite, dann versuche ich durch Recherchen möglichst wenig unbegründete Widersprüche in die Konzepte gelangen zu lassen, damit man sich als Spieler nicht im Geiste über die "Falschheit der Fakten" aufregt - was ich bei ernsten Spielen selbst oftmals tue.
    Zitat Zitat
    Setzt ihr euer Wissen im Spiel um oder lasst ihr lieber eure Phantasie gegen die Realität gewinnen?

    Beides. Ich versuche möglichst viele Tatsachen einzubringen, aber Ungeklärtes oder Unerforschtes schmücke ich oft mit erfundenen Elementen aus.
    Zitat Zitat
    Beispielsweise im Sozialen: Wie ein Mensch auf etwas reagiert, wenn er bestimmte Eigenschaften hat und was ihn glücklich macht. Schlagt ihr das nach, oder lasst ihr eure Charaktere so handeln und denken, wie ihr selber gerade denkt, das er so reagieren würde?
    In solchen Fällen gibt es beispielsweise auch exzentrische Personen, welche doch anders handeln, als es die Biologie oder soziale Normen festlegen. Und da solche Ausnahmefälle der menschlichen Psyche nicht stark erkundet sind, kann ich mir alle Freiheiten lassen, welche ich beim Prägen des Charakters brauche. Normalen Menschen verleihe ich faktische Verhaltensmuster.
    Zitat Zitat
    Weitere Technik/Naturwissenschaften: Wie Zeitreisen und Beamen funktionieren könnten; was schwarze Löcher für Auswirkungen haben (Verzerrungen von Zeit und Raum?), was Kometeneinschläge auf dem Planeten bewirken können (Auslöschen einer ganzen Stadt? Geht das überhaupt?), wie ein Portal zu anderen Welten (eine art Stargate) funktionieren würden. Ist die Waffe/das Gerät theoretisch technisch umsetzbar? (Diese Frage finde ich insbesondere wichtig, wenn man vom Inhalt der Maschine - sprich: den Einzelteilen - etwas sehen soll.)
    Wie oben erwähnt halte ich mich so weit wie nötig an Tatsachen. Aber beim Ausdenken von Technologien, welche bislang noch nicht entwickelt wurden, suche ich Umsetzungsmöglichkeiten, welche sehr sinnvoll klingen und bastle sie auch so zusammen, dass man sich als Spieler denkt: "Hmm, ja, das würde wahrscheinlich so in etwa klappen."


    Ich persönlich finde es wunderbar, wenn jemand unglaubliche oder unmögliche Elemente seiner Spiele weit durchdacht und logisch mit der Realität verknüpft hat. Soetwas finde ich wirklich schwierig, da ich oftmals derartige Spielkonzepte aus allen Perspektiven sinnvoll darstellen möchte, indem ich sie zum Beispiel mit der Magie begründe, welche ich natürlich auch noch logisch an die Physik anbinden will.

    Geändert von relxi (11.02.2012 um 17:25 Uhr)

  9. #9
    Ein Spiel muss in erster Linie Spaß machen, langweilst du den Spieler mit ellenlangen Texten warum etwas so ist wie es ist und der interessiert sich nicht wirklich dafür dann kommt Langeweile auf. Solang das ganze in sich schlüssig wirkt denkt keiner über die Sinnhaftigkeit nach - das gleiche Prinzip wird auch im Film angewandt und egal ob z.B. Avatar, Surrogates oder sonstiger Sci-Fi. Ich wette dass du während dem guggen eines solchen Films weniger damit beschäftigt bist dich zu fragen wie sowas denn funktioniert, sondern dass du viel mehr mit der Story beschäftigt bist.

    DIe Logik sollte dann vorhanden sein wenn sie unabdingbar ist, auch die Charaktere sollten nach ihrem Charakter handeln. Solange du dich nicht zu weit vornüberbeugst kommst du bestens ohne Erklärungen aus, ist etwas wirklich seltsam such dir die kürzeste und treffendste Erklärung die dann auch Sinn macht. Wenn du mehr einbringen willst gib dem Spieler die optionale Möglichkeit mehr über etwas zu erfahren (Dokumente, Computer, NPCs ... in der Spielwelt die dir was verraten können) Mit diesem Prinzip kommst du schnell zu einer Lösung für deine Fragen =)

    Recherche ist nur wichtig an den Punkt zu gelangen wo alles glaubhaft wirken kann.

    Geändert von Cyangmou (12.02.2012 um 12:08 Uhr)

  10. #10
    Ich persönlich finde Recherche sehr wichtig, weil sie oftmals weitere Ideen mit sich bringt und es ohnehin äußerst hilfreich ist, wenn man weiß, wie Dinge funktionieren (mit Dingen meine ich hier jetzt einfach alles, inklusive lebender Organismen), was dazu führt, dass die ganze Welt glaubwürdiger und cooler wirkt. Ich sag bloß "Goldrüstung"; Mystic Quest hatte so ein Unding wenn ich mich richtig erinnere (auch wenn das Spiel selbst toll war). Na ja, wenn man alles so zu verpacken vermag, dass der Spieler es ohne Meckern akzeptiert, ist's natürlich in Ordnung, aber das ist, wie ich glaube, nicht soo leicht. Hm... Auf der anderen Seite gibt es immer irgendwen, der meckert. o.o
    Jedenfalls gibt es in der Realität unglaublich viele unfassbar coole Dinge, auf die man aufbauen kann. Ich deute dabei nur auf Insekten (geniale Designs), Geschichte (nicht die großen Zusammenhänge sondern vielmehr Infos über den Alltag der Menschen in vergangenen Zeiten) oder Wissenschaftszeug. Und Schleimpilze.

    Natürlich sollte man bei Recherche und so aufpassen, dass man sich nicht in Realismus verrennt, wie es mein einer Prof ausdrücken würde (Realität in Spielen ist schließlich langweilig), aber das neu gewonnene Wissen als Grundlage zu verwenden halte ich schon für einen guten Ansatz.
    Für Monsterverhalten und Monsterdesign kann ich zum Beispiel auch nur raten, sich eventuell ein klein wenig mit Evolutionstheorie zu befassen (dass jeder Organismus perfekt an seinen Lebensraum angepasst ist reicht da eigentlich schon zu wissen), für das Verhalten von Figuren wäre ein klein wenig Psychologiegrundlagenwissen ganz hilfreich (was motiviert Menschen, wie lassen sie sich manipulieren usw.). Wenn man sich an wissenschaftlichere/komplexere Themen heranwagt, geht es ohne gründliche Wissensaneignung gar nicht, finde ich. ^^"
    Mit Magie lässt sich zwar alles erklären (betont mein anderer Prof gerne mal xD), aber zumindest mir würde es auf Dauer langweilig werden, so zu arbeiten (hab' auch nicht die besten Erfahrungen damit gemacht).
    Apropos langweilig, der Spieler sollte das ganze durchdachte Zeug nicht mitbekommen (Stichwort ellenlange Texte) und wenn, dann nur in äußerst cooler und interessanter Verpackung. Es ist dabei weitaus wichtiger, dass der/die Entwickler über alles Bescheid weiß/wissen; der Spieler hingegen soll einfach bloß Spaß haben und das Spiel als toll in Erinnerung behalten. <3

    Ich selbst hab' diese Erkenntnis viel zu spät gewonnen und wate nun durch Trümmer einer Patchwork-Welt, in die ich einfach ohne nachzudenken alles mögliche an Ideen und Einfällen reingestopft habe und muss diese erstmal entschlacken, bevor ich sie für ein Spiel benutzen kann. D: Nicht zu Hause nachmachen.

  11. #11
    Ich recherchiere nicht. Ich lese/lerne/studiere unabhängig von meinen Arbeiten.

    Um sich der objektiven Realität zu nähern, halte ich es für den besten Ansatz seine eigene, subjektive Realität so unverfälscht wie möglich darzustellen. Jede Art von Bewusstsein - und Recherche ist ein Inbegriff des Sich-Bewusst-Machens - ist Gift dafür, weil es Gedanken anregt und schlafende Hunde ruhen lässt.
    Mir wäre es lieber, mehr Menschen würden sich mit ihren Träumen auseinandersetzen, statt Wikipedia- Artikel zum "Mittelalter" zu lesen, um die Effektivität eines Erzmagiers mit Feuerskillung gegenüber einem Batallion Bogenschützen besser einschätzen zu können. Oder gedankenlos drauflos schreiben, jeden Tag für ein paar Minuten, nur um zu sehen, wie sich die Sprache mit möglichst wenig Kontrolleinheiten des Bewusstseins macht.

    Es ist gut und richtig den Sinnen ständig neues Futter zu geben, die das Unterbewusstsein dann verarbeiten kann, aber aus gestalterischer Sicht finde ich es besser, wenn man die so gewonnenen Eindrücke zu einer Suppe verkochen lässt, die durch Stimmungen ihre Geschmacksrichtung erhält.

  12. #12

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen

    Mir wäre es lieber, mehr Menschen würden sich mit ihren Träumen auseinandersetzen, statt Wikipedia- Artikel zum "Mittelalter" zu lesen
    Kommt natürlich drauf an ob man jetzt ein total realistisch anmutendes RPG im Sinn hat, Selbsterfinden einem "genügt" bzw. eher liegt, oder einen Mischmasch aus beidem anstrebt.

    Aber ansonsten kann ich dem Post nur zustimmen.

  13. #13
    Für mich wäre in einem Fantasy-Spiel "in sich schlüssig" wichtiger als "der irdischen Realität gleichgesetzt", worauf sich eine Recherche ja nur stützen kann.
    Dass eine Armbrust jedoch Bolzen verschiesst und keine Pfeile, sowas ordne ich weniger unter Recherche sondern mehr unter Allgemeinbildung ein.

  14. #14
    Etwas informieren während man seine ideen kreisen lässt , kann nicht schaden durch die neuen Erkenntnisse kann man sein Spiel ja nur verfeinern.

    Ich selber schaue gerne und oft was mir Googel sagt, sei es die Suche nach einer Weiblichen Nazi Anführerin oder doch nur, wie ein Traumgott heißt, es sind Infos, die der Spieler nicht unbedingt mitbekommt, aber dinge die für mich einfach witzig sind, lernen kann einfach auch spaß machen

    Aber nun ein Spiel nach den echten Gesetzen zu erstellen darauf habe ich dann auch keine Lust.

    Ich mache ja ein Spiel um den Gesetzen zu entfliehen !

  15. #15
    Mir fällt es schwer da wirklich schwer ne einheitliche Meinung dazu zu bilden, es ist ne ziemliche Gratwanderung. Recherche betreibe ich meistens, um Inspiration zu finden. Ich befasse mich genauer mit einem Thema, dass irgendwie auch in meinem Spiel vorkommt und hoffe dadurch auf neue Ideen, oder Möglichkeiten.

    Gibt es allerdings Dinge, die in der Welt des Spiels so funktionieren wie in der Realität (oder zumindest der Spieler erwartet, dass sie so funktionieren), dann kann etwas Hintergrundrecherche durchaus zur Authentizität beitragen und Logik-Patzer vermeiden. Vor allem, wenn man sich selbst nicht wirklich mit dem Thema auskennt.

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