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Thema: RESIDENT EVIL 6 - "This is Racoon City all over again!"

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  1. #21
    Ich hab mir RE6 doch recht spontan zu Release bestellt, da ich kurz zuvor die beiden direkten Vorgänger „wieder“ (RE4) bzw. zum „ersten Mal“ (RE5) beendet habe. Dabei hat mir sogar RE5 besser gefallen, als ich eigentlich gedacht hätte, aber das soll hier nicht das Thema sein.

    Entgegen der allgemeingültigen Meinung über das Spiel, dass es nichts Halbes und nichts ganze sei und dem Punkt, das die negativen Meinungen vermeintlich zu überwiegen scheinen… zumindest schreien die Kritiker am lautesten (siehe metacritic), bin ich vom Spiel mehr als positiv überrascht. Der gesamte atmosphärische/cineastische Ansatz, das sympathische Zusammenspiel der Charaktere, das kreative Monsterdesign und die abwechslungsreichen Umgebungen plus die doch relativ flüssig spielbaren Gameplaymechnaniken machen das Spiel zu einem super unterhaltsamen und spassigem Horror-Action-(Adventure)-Titel mit reichlich motivierenden Elementen und hohem Wiederspielwert.

    Ich hab zwar erst die Leon Kampagne auf Schwer mit Leon durchgespielt, die Chris Kampagne bis zum zweiten Kapitel angespielt und aktuell einen Lauf mit Helena durch Leon’s Szenario auf Profi in Arbeit (Das Szenario war einfach zu geil), aber was ich bis dahin gesehen hab stimmt mich weiterhin positiv was die Franchise angeht. Das Spiel wird über die Dauer der Kampagne nicht ein einziges Mal langweilig. Authentisch-atmosphärische Umgebungen wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab. Von einem vermeintlich verlassenen Campus, einer Kanalisation, einer Stadt „im Umbruch“ (geil umgesetztes Setpiece, tolle Musik), einer „Kirche“ mit allem was dazu gehört, Katakomben, Laboren und und und ist alles dabei, was man sich vorstellen kann. Ein besonderes Schmankerl erwartet einem am Anfang des vierten Kapitels von Leon, welches ich aber gern doch noch etwas „ausgeschmückter“ erlebt hätte. Dabei ist es völlig irrelevant, dass man zum größten Teil in einem Schlauch unterwegs ist, die Umgebung lädt trotzdessen zum erkunden ein, man findet immer mal wieder was. Ob Munition, Fähigkeitspunkte oder Schlangenembleme (die endlich mal human platziert wurden, nicht wie bei RE5 an wirklich unzumutbaren Orten).

    Hinzu kommen noch die zahlreichen Referenzen zum Horrorgenre (Wer hat den 28days later Moment erkannt?) und zur Franchise selbst (z.B. die ein oder andere lockere Bemerkung oder das Emblem im „gefüllten“ Spülbecken).

    Die CoD und Gears of War Vergleiche hinken meiner Meinung nach etwas, da man aufgrund diverser überlegter Einschnitte im Gameplay doch noch weiterhin alles andere als Übermenschlich agiert und man ab und an doch etwas „geschwächt“ durch die Kapitel streifen kann. Autoheal ist zum Glück (noch) kein Thema. Zielen wird durch den Laserpointer mit Eigenleben/die unruhige Hand der Spielfigur etwas „erschwert“ ist aber mit ein klein wenig Übung kein Problem. Der Quickshot von Helena mit der Hydra erleichtert dir am Anfang dahingehend aber erheblich das Leben, alles andere ist eine reine Übungssache. Positiv ist auch die Tatsache, dass auch Einzelspieler voll auf ihre Kosten kommen, da die zweite Person a) zur Atmosphäre beiträgt b) so gut wie keine Hilfe benötigt und c) DER Lebensretter in der Not ist. Einmal kommst du mit Sicherheit aus einer heiklen Situation raus. Das Zusammenspiel wirkt menschlicher als noch in den Vorgängern, die gute deutsche Synchro trägt auch einen erheblichen Teil dazu bei.

    Was die Monster und die Bossgegner angeht ist das Spiel bisher großartig. Es gibt dutzende von verschiedenen Zombies, sowohl optisch als auch vom Verhalten her. Ich hab nicht schlecht gestaunt als ich einem Zombie sein in der Brust steckendes Hackebeil entwendet und prompt gegen ihn angewendet habe. Oder der zombiefizierte Wissenschaftler mit Stickstoffflasche in der Hand. Ein gezielter Schuss und jegliches Gekrösel in der näheren Umgebung war nur noch ein Eiszapfen. Ein gezielter Schuss und sie zerbarsten wie Wesley Snipes in Demolition Man. Zum gemeinen Fussvolk gesellen sich noch allerlei Bossgegner, die sich in ihrer Fleischgewühl-haftigkeit permanent überbieten. Die letzten zwei Kapitel haben es dahingehend in sich!

    Was die Story angeht! Nun ja, ich find sie für ein RE eigentlich ziemlich interessant und atmosphärisch aufgezogen. Viele Handlungsstränge aus den Vorgängern werden aufgegriffen und weiter ausgebaut (Stichwort „Ada“. übrigens tolles Charakterdesign und tolle Synchrostimme, wie eigentlich bei allen) neue kommen hinzu (Jake?). Das die Kampagnen sich teilweise überschneiden und zeitlich versetzt stattfinden gibt dem Spiel noch die nötige Würze weiter interessiert dran zu bleiben. Ich freu mich zumindest schon auf die anderen drei Kampagnen, besonders auf die letzten beiden.

    Der Umfang scheint für ein RE enorm zu sein. Eine Kampagne durch, 9 ½ Stunden auf dem Zähler, 3 Kampagnen noch ausstehend plus Motivation weiter dran zu bleiben, um den höchsten Schwierigkeitsgrad auszuprobieren und weiteres freizuschalten (Akten, Titel, Figuren) oder einfach nur die Statistik weiter auszubauen.

    Bisher hab ich nur zwei kleinere Kritikpunkte, die aber bei meiner Wertung eigentlich nicht ins Gewicht fallen, da ich sowas als vernachlässigbar erachte. Die Schwierigkeit nimmt – zumindest in der Leon Kampagne – rapide nach dem zweiten Kapitel ab. Gab es da noch die ein oder andere heikle Situation, vielleicht auch dem noch nicht vorhandenem Skill geschuldet, wird das Spiel danach fast zum Selbstläufer. So toll das Spiel ab dann auch inszenziert ist (Sogar einer meiner Lieblingsgegnertypen hat es wieder mal in ein RE geschafft, die sogenannten „Unverwundbaren“… und nein, ich mein nicht Ustanak . Übrigens geil, wie der die Leute auch mal gern „einpackt“), ich hab mit jedem größeren Gegner eigentlich kurzen Prozess gemacht. Bis auf den wirklich letzten „Koloss“ musste man auch so gut wie nie eine „richtige“ Taktik erarbeiten. In der Regel alles rein was geht und die Umgebung nach „hilfreichen“ Gadgets oder sonstigen Vorteilen absuchen, der Gegner war dann schnell Geschichte. Vielleicht ändert sich das ja noch in den anderen Kampagnen mal schauen. Zum zweiten wäre da die Sache mit dem Deckungsfeature. Als Leon/Helena greift man darauf eigentlich so gut wie nie zurück, bei Chris könnte ich mir aber schon vorstellen, dass das umständliche „in Deckung gehen“ zu Beginn doch recht umständlich sein kann, wenn ich ihn auf Schwer angehen werde. Aber gut, Rücksetzpunkte sind mehr als fair, man ist schnell wieder im Spiel. Die „Schnellwahl-Tasten“ sind auch etwas unüberlegt. Ich möchte nicht erst 2-3x durchscrollen bis ich die der Situation angemessene Waffe oder Erstversorgung auswählen kann.

    Was noch? Musik ist sehr genial, die Schreibmaschine hat immerhin eine Hommage spendiert bekommen in Form des Speichericons und der Pausenmodus geht ohne Probleme im Offline-Spiel. Achja, die Quicktime Events sind definitiv besser wie in den Vorgängern.

    Meiner Meinung nach ein Sehr gutes Spiel.

    Geändert von Cutter Slade (13.10.2012 um 17:27 Uhr)

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