Ok, ich nehme alles zurück was ich zuvor gesagt habe, das Spiel ist einfach Mist. Ich bin jetzt noch im ersten Kapitel mit Ada und habe wirklich keine Lust mehr auf das Spiel.
Im Grunde genommen ist all das drin was ich in Videospielen hasse.
Die Kamera ist einfach das pure Grauen. Sie ist teilweise zu schnell und zu nah am Körper der Figur, wodurch einem schnell schwindelig werden kann (ja, wirklich) und macht es unmöglich einen Überblick über die Gegner im Raum zu behalten. Dieses Gefühl "Huch, wo kam der Gegner denn plötzlich her?" gehört im Spiel zum Standard.
Dazu kommt die furchtbare Steuerung gepaart mit QTEs. QTEs waren in Resident Evil 4 noch lustig, ja, aber das war irgendwie vor 7 Jahren. Dabei habe ich eigentlich nichts gegen QTEs, aber Resident Evil 6 übertreibt es einfach, weil für jeden Blödsinn ein QTE erforderlich ist (noch nicht so schlimm wie in Ninja Blade, aber fast).
Auch bei den Gegnern lernt das Team von Capcom irgendwie nicht dazu, denn noch immer gibt es Gegner die unsterblich sind und sich entsprechend permanent regenerieren. So gibt es in jeder (!) der 3 Hauptkampagnen eine Stelle wo drei Schlüssel gesucht werden müssen, während man von diesen unsterblichen Nervensägen verfolgt wird. Ehrlich, so was mache ich mit dem RPG Maker wenn mir kein anderes Druckmittel mehr einfällt (und dann auch nur 1x), das ist Game Design aus dem Nekronomikon. Richtig störend fand ich aber die Boss-Gegner. Während einige Auseinandersetzungen echt cool inszeniert sind nervt ein Großteil, weil die Kämpfe sich permanent wiederholen. Man kämpft gegen keinen einzigen Bossgegner nur 1x, einer taucht sogar 5 oder 6 mal wieder auf. Ich war davon teilweise wirklich genervt, weil es einfach langweilig wird und uninspiriert wirkt. Dazu kommt dass die normalen Gegnern in bestimmten Spielabschnitten endlos zu respawnen scheinen - Spaß pur.
Rätsel sind nun wieder etwas mehr enthaten als in Resident Evil 5, aber eigentlich ist nichts dabei bei dem man länger überlegen muss. Ich glaube die meisten lassen sich auch einfach über Try & Error lösen.
Vom Survival Horror ist nicht viel geblieben. Selbst die Leon Kampagne vermittelt keine schaurige Atmosphäre. Die Schockeffekte sind alle 0815 und lassen sich erahnen und die lockeren Sprüche von Helena und Leon lockern die Stimmung sowie permanent auf.
Das einzige was ich durchgehend gut finde sind Story und Grafik. OK, die Texturen sind _teilweise_ ziemlich hässlich, aber insgesamt sieht das Spiel grafisch ganz schick aus, besonders was die vielen Details in den Leveln angeht. Die Story ist durch die 3 Kampagnen schön ineinander verzahnt und gut erzählt. Dabei haben die Charaktere in diesem Teil erstmals etwas Tiefe. Nicht viel, aber für RE-Verhältnisse schon eine ganze Menge.
Summa sumarum kann ich den Hass auf das Spiel irgendwie nachvollziehen. Reviews die dem Spiel eine 4.5 oder 3 geben sind zwar etwas lächerlich, aber besser als eine 6.5 ist es wirklich nicht.
Ich bin sehr stark dafür dass man der Serie einen Reboot verpasst. Mit diesem globalen Bioterrorismus-Zeug _kann_ es von jetzt an nur noch in Richtung Call of Duty gehen. Ich könnte mir locker vorstellen dass in Teil 7 die Russen die USA mit B.O.W.s angreifen und man als Chris Redfield in FPS-Perspektive Washington vor der Vernichtung rettet :ugly: