Wenn ich ein Projekt abbreche, hat mich das Thema nicht mehr sonderlich interessiert ("Captain America II"). Ich bin nicht allzu sprunghaft, werde auch nicht schlagartig älter und weiser und fühle mich deswegen plötzlich älteren Neigungen gegenüber erhaben, aber trotzdem kann es vorkommen, dass mich etwas schlicht nicht mehr packt. Wird mir das Szenario eines Spieles derart reizlos, raffe ich mich auch nicht mehr auf, in monatelangem Gefriemel das Spiel fertig zu stellen, sondern lasse es liegen. Umgekehrt sinkt die Abbruchquote dramatisch, wenn ich bei der Themenwahl ein glücklicheres Händchen habe, mir also etwas wähle, das mein Interesse lange binden kann.

Außerdem kenne ich die Grenzen meiner glühenden Hingabe zur Scripterei ganz gut. Im Einzelfall macht es mir Spaß, ein bockiges Event, das Fehler auf Fehler ausspuckt, zu knacken und zu züchtigen. Auf Dauer wird mir das aber zu nervig. Und ganze Teile des Spiels in dieser Maker-Script-Sprache selbst zu verfassen, wäre mir viel zu monoton. Da vertriebe mich allein schon die Langeweile aus dem Projekt. Daher nutze ich bei der Technik so oft wie möglich die Standardmöglichkeiten. Die voreingestellte Spielbedienung (Tastenabfrage, Menüaufbau, Spieltempo) ist gut, das installierte Standardkampfsystem ist mir auch vielfältig genug für meine Zwecke. Mache ich doch mal etwas Eigenes, achte ich darauf, dass ich nicht unter Variablenbergen verschüttet werde und gehe mit so etwas wie einem eigenen Kampfsystem nur an kleinere Projekte heran - und baue das Ganze von Anfang an komplett Kopieren&Einfügen-kompatibel.

Ich versuche, mir die Arbeit so zu organisieren, dass ich mich möglichst selten selbst anöde und mache mir die Dinge nicht komplizierter als sie sein müssten. Denn die Stärke des Maker ist es ja gerade, mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu einem passablen Spiel zu kommen. Dann bleibt genug Zeit für die Bestandteile, die mir bei der Bastelei wirklich Spaß machen und das fertige Spiel wirkt dadurch weniger hingewürgt. Auf die Art habe ich nun schon einige Spiele hingekriegt.