Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
Nichts gebacken? Mit den Mitteln, die Sakaguchi zur Verfügung hatte, hat er mit Mistwalker meiner Meinung nach eine Menge auf die Beine gestellt. Und so veraltet das Gameplay von Lost Odyssey, Blue Dragon & Co auch war, die Spiele hatten mehr von dem klassischen RPG-Feeling mit der richtigen Balance aus Story und Erkundung, als alles, was sonst so in dieser Generation in dem Genre rausgekommen ist. Die Spielwelten waren ausgearbeitet und detailliert - mit echten Städten und Charakteren. Da lief man nicht nur durch hübsche Schläuche.
Davon abgesehen würde die Mitarbeit dieser alten Hasen nicht automatisch die Richtung fürs Gameplay festlegen - dafür ist Square Enix zu groß und will es allen recht machen, also käme unterm Strich sowieso mindestens was etwas moderneres raus! Der Punkt ist nur - Leute wie Sakaguchi haben eine Vision für ihre RPGs, die das Spielerlebnis komplett durchdringt. Man fühlt die Liebe zum Detail, da muss man schon blind sein und sich einen Dreck um das Genre scheren, um das nicht zu erkennen. Das ist mir sogar bei Blue Dragon aufgefallen, einem Spiel, das ich eigentlich gar nicht sonderlich leiden kann. Und genau das ist es, was jemandem wie Toriyama fehlt. Der hat doch von Anfang an keine Ahnung, wohin es genau gehen soll, und hofft, dass sich das Spiel von selbst aufbaut und am Ende was herauskommt, das man so abliefern kann. Ohne sein eigenes Herzblut in das Projekt zu investieren. Das haben die genannten Sakaguchi, Takahashi und Matsuno immer getan, und im Moment tut das auch Yoshida bei XIV.
also so wie du das jetzt aufplusterst, find ich das auch etwas übertrieben. die detailverliebtheit kann man auch noch in FF XIII finden und die welt wirkt in sich auch nicht unstimmig oder unsinnig.
im übrigen ist mir auch beim spielen von tales of vesperia aufgefallen, dass man nicht einfach 32-bit rpgs mit den mitteln der modernen softwareentwicklung nochmal aufwärmen kann. das hat zwar etwas nostalgisches und funktioniert auch bis zu einem gewissen grad immer noch recht gut, doch die stagnation und altbackenheit verglichen zu moderneren titeln aller genres schmeckt man trotzdem raus.

persönlich kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass es derart schwer ist ein vernünftiges ff herzustellen, da sie ja im grunde schon alles parat haben (und das dürfte dann auch gerne mal recycelt werden). man nehme die spielwelt eines ff12, versehe es mit dem kampfsystem eines ff13, engagiere dann noch ein paar schreiberlinge vom kaliber der traumsequenzen in lost odyssey (welche übrigens die story vor grottigkeit bewahren und das ist nicht wirklich sakaguchis verdienst) und knallt dann noch irgendein ausuferndes minispiel oder zwei in den mix, die auch bis zum erbrechen per dlc erweitert werden können.
da sogar ff12 in HD _erstaunlich_ aussieht, sollten sie halt mal etwas vom high end glitzerwahn ablassen. die summe der teile kann in dem fall wirklich viel mehr sein als ein hochpolierter korridor.

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Wer klebt an den Stühlen fest? Die ganzen genialen Köpfe, die der Firma in aller Konsequenz den Rücken gekehrt haben? Wohl kaum. Nun, Leute wie Toriyama waren vor X-2 auch völlig unbekannt. Das war ein Neuer, den sie rangelassen haben. Ist imho total gescheitert. Und den behalten sie weiter da und drücken ihm immer wichtigere Projekte in die Hand, anstatt neue Leute ranzulassen, trotz seiner zweifelhaften Reputation. Von einem Niemand zum Director steigt man aber nunmal nicht von heute auf morgen auf, da muss man erstmal eine Weile andere Sachen erledigt haben um Erfahrung zu sammeln. Selbst Nomura hat vorher Pixelmonster designed. Nur diverse andere "Nachwuchs-Entwickler", die sie auch mal rangelassen haben, sind mit ihren Projekten gnadenlos gefloppt. Zum Beispiel Itahana Toshiyuki mit seinem ambitionierten Code Age Zeugs, oder auch Crystal Bearers. Und da denk ich mir doch - wenn die Alternative Toriyama Yoshiyuki heißt, dann ist mir ein tried, trusted & true winning Team, das von einem erfahrenen Entwickler geleitet wird, der schon für ein paar Meisterwerke maßgeblich verantwortlich war, deutlich lieber. Deutlich ist gar kein Ausdruck.
ob sie nun bei SE oder in ihren eigenen firmen kleben ist doch absolut unmaßgeblich. wenn man merkt die qualität leidet, sollten die leute einfach ausgetauscht werden. man muss sie und ihr know how ja auch nicht direkt entsorgen, aber könnte zumindest ihre rolle zu einer beratenden oder weniger gewichtigen einschränken.