Jap, klar, aber dann ist es auch eindeutig. Was aber noch schlimmer ist, als zu erkennen, dass man im Unrecht ist, ist, es jemanden zu sagen.
Damit auch @ Icetounge. Es war eigentlich mehr in die Richtung gemeint: Stell dir vor, du machst seit 10 Jahren die gleiche Arbeit. Kartonproduktion. Du faltest die Kartons zusammen und am Tag hast du 1200 Kartons geschafft. Jetzt kommt der Azubi und sagt dir "Wenn man die XXX-mäßig (also anders) zusammenfaltet, ist das viel schneller und man schafft mehr!". Da sagst du "Ja ne, ist klar, lass mich nur machen". Du willst natürlich nicht, dass der dahergelaufene Azubi Recht hat und versuchst, ihn abblitzen zu lassen. Oder du bist so sehr selbstsicher und lässt es darauf ankommen. Am Ende des Abeitstags hast du mit deiner alten Methode immernoch 1200 Kartons gefaltet und der Azubi, der blöde Sack, schafft doch tatsächlich 1500 Kartons zu falten.
Wenn dir viel an dir selbst liegt und du immer überzeugt davon warst, wie effizienz du arbeitest und wie schnell das bei dir doch immer ging, dann wirst du nen Teufel tun, dir einzugestehen, dass der Azubi doch tatsächlich 300 mehr geschafft hat. Du willst ja nicht an dir selbst zweifeln. Da schützt dich dein Gehirn davor. Also wird geschaut, ob die Kartons vom Azubi auch so wunderbar toll wie deine sind. Und dann wird das kreative Zentrum angeregt und man denkt sich bullshit aus, warum deine altbewährte Methode denn trotzdem besser ist. Und sei es nur, weil das nicht den Musculus triceps brachii überlastet. Irgendwas halt.
Und nen doppelten Teufel wirst du tun, dem Azubi auch noch zu sagen, dass er Recht hat. Selbst wenn du dir schon eingestehen konntest, dass du nicht so ein geiler Hengst bist wie er.
Natürlich ist hier die Voraussetzung, dass man von sich und seiner Arbeit auch überzeugt ist. Wenn man sich denkt "Scheiß auf die Kackkartons, ich mach meine 900 am Tag und werd nicht entlassen", dann ist dir das auch Rille, ob der Azubi doppelt so viel schafft. Es sei denn, der rationiert deinen Posten weg.
Das meinte ich eher mit dem Selbstmechanismus des Gehirns.