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Ritter
Ich denke, es fehlt auch ein wenig an der Kommunikation. Das Ansehen der einstmals sehr sympathischen Spieleschmiede lief nach der Fusion kontinuierlich nach unten. Enix ist, wie bereits gesagt, nicht schuld daran, sondern eher die gesamte Umstrukturierung.
Was bei mir letztendlich der Stein des Anstoßes war, in $quare-€nix nur noch einen geldscheffelnden, ver-BWLisierten Wirtschaftskonzern zu sehen, welcher nur produziert, um Gewinnmaximierungen zu erstreben, zeigte sich in dem Verhalten in den letzten Jahren:
1) Der Aufkauf verschiedener Publisher, besonders im Westen: Und jetzt heißt es, Tomb Raider hätte sich zu selten verkauft, weil nur 3.6 Millionen Spiele über die Ladentheke gewandert sind - hallo?
2) Das Recycling fast jedes alten Final Fantasies, auch wenn das Spiel keinen juckt: Da steckt Programmierer-Power dahinter. FF 3 für den DS wurde komplett neu programmiert - ohne jedoch eine kreative Weiterentwicklung, ist also reine Programmierarbeit. Diese Kapazitäten hätte man anderen, neuen Spielen zugute kommen lassen sollen - aber Geld hat's anscheinend gebracht
3) Final Fantasy XIII-2, Lightning Returns und die Orientierung, ein Vollpreispiel durch sog. "optionalen" Download-Content "aufzuwerten".
4) Die Preise für iOS-Apps, insbesondere Final Fantasy Legends (zweiundzwanzig Euro), ein bewusst auf 0815 gemachtes Spiel, welches einige Makerer hier locker interessanter hinbekommen hätten.
5) Pay-To-Win-Spiel Final Fantasy - All the Bravest, welches wohl eher FF - All the Richest heißen sollte
6) Spin-Off-Mania
7) Versus nicht rentabel genug, um es mit mehr als nur Reserveleuten aus dem Boden zu stampfen
8) Ein Remake ist meistens nicht genug - machen wir 5(!)
Selbst ein Automobilkonzern kann sich diese Lieblosigkeit NICHT erlauben, auch wenn es besser funktioniert und bspw. VW den Jetta, den Käfer, etc. neu aufgelegt hat. Der Golf ist bspw. die Final Fantasy-Serie, welche das Unternehmen seit Markteinführung pflegt und immer wieder revidiert. Aber: Ein Spiel ist halt einfach mal KEIN Gebrauchsgegenstand, sondern, wie ein Buch oder ein Film, etwas persönlicheres, mit dem man Zeit verbringt und unterhalten werden soll. Es ist kein Gegenstand, es begleitet einen über eine gewisse Zeit und soll einen dabei erfreuen. Bei vielen solchen Sachen kann man mittlerweile die Zeit zum Fenster herauswerfen. Ein ähnliches gewinnorientiertes Unternehmen ist bspw. auch Di$ney, wobei hier immer noch die Qualität auch meistens von Neuproduktionen stimmt, wie Rapunzel- Neu verhöhnt oder "Ralph reicht's". Die haben auch schon aus ihren Ausrutschern, wie "Himmel und Huhn" gelernt. Dennoch traut sich jetzt auch Pixar aus "wirtschaftlichen Gründen" nur noch an Fortsetzungen. Ich finde zwar die Monster AG 2 mit dem College eine tolle Idee, aber nächstes Jahr möchte ich wieder etwas herzliches neues, wie seinerzeit Ratatouille sehen und kein aufgehübschtes Cars mit Flugzeugen!
EDIT: Beinahe hätte ich's vergessen. Theater-Rhythm-FF bietet auch die Möglichkeit weitere Songs für viel Geld zu kaufen - billige MIDI-Arrangements aus älteren FFs. Das ist auch nur ein Beispiel, es gibt noch mehr solcher Beispiele...
Geändert von Cuzco (15.04.2013 um 09:08 Uhr)
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