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Thema: Studium: Ab welchem Einkommen der Eltern bekommt man kein Bafög mehr?

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  1. #1
    Ersteinmal Danke für die Antworten.

    Zitat Zitat
    Ich tippe darauf, dass er irgendwas studieren will, mit dem seine Eltern nicht einverstanden sind, und ihn deswegen nicht unterstützen wollen. Das sind meist als Brotlos verschriene Fächer, da gibts keine dualen Ausbildungen
    Im Endeffekt.... fast. Meine Eltern sind rein grundsätzlich überhaupt nicht damit einverstanden, dass ich überhaupt studiere. O-Ton von meinem Vater: "ich wollte damals selbst Archäologie studieren und musste diesen Traum auch knicken, weil ich nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu hatte und meine Eltern ebenfalls nichts gezahlt haben."

    Zitat Zitat
    Welches Fach solls denn sein? Paar Leute aus meinem Jahrgang haben so eine Ausbildung+Studium-Kombination gemacht und wurden dabei vom Betrieb gefüttert. Evtl. wär das ja ne Idee.
    Studieren will ich Chemie (erstmal auf Bachelor und evtl. danach noch den Master obendrauf). Ich hab mich mittlerweile an einer Uni immatrikuliert und die Studiengebühren auch überwiesen, ist ein Risiko ohne Netz und doppelten Boden, weil wenn die Studiengebühren zum nächsten Sommersemester nicht tatsächlich abgeschafft werden, so wie es ja gerade diskutiert wird, ich mein Studium wohl wieder aufgeben muss, da ich's dann finanziell nicht mehr packe.

    Zitat Zitat
    Bist du dir sicher, dass deine Eltern dir nichts zahlen wollen? Welche Gründe gibt es dafür?
    Im Endeffekt argumentieren meine Eltern damit, dass sie ihre Altersvorsorge nicht mehr gewährleisten könnten, wenn sie mir für's Studium Geld geben würden und diese Altersvorsorge ihnen wichtiger sei.


    Zitat Zitat
    Ich würde mit meinen Eltern reden, ihnen ordentlich ins Gewissen reden wieso dass denn nicht geht (bei offenbar zumindest durchschnittlichem Einkommen, gibt ja Fälle wo es wirklich nicht geht, Schulden o.ä.) und Fall es "ne, hab kein Bock noch ein paar Jahre kürzer zu treten, sieh mal zu wie du klar kommst, ich finazier dich nimmer!" wäre, den Weg über Amt&Anwalt in erwägung ziehen.

    Vor Gericht gehen wäre ein Weg... den ich allerdings nicht unbedingt gehen will, da meine Eltern mich dann wohl zu 100% verstoßen würden und ich nach dem Studium extrem allein dastehen würde ich hab mir auch das mit Bafög Antrag auf Vorausleistung durchgelesen, was aber ja im Endeffekt auch nichts anderes wäre, als das Geld "einklagen" (soweit ich das verstanden habe)

  2. #2
    Zitat Zitat von Penetranz Beitrag anzeigen
    Im Endeffekt argumentieren meine Eltern damit, dass sie ihre Altersvorsorge nicht mehr gewährleisten könnten, wenn sie mir für's Studium Geld geben würden und diese Altersvorsorge ihnen wichtiger sei.
    Das ist Schwachsinn. Du BIST ihre Altersvorsorge. Und dass sie dir im Monat vielleicht was um die 200 Euro abzwacken, ist echt nicht zu viel verlangt.

    Du bist auch nicht dein Vater, Chemie ist nicht Archäologie und wir leben in den post-2000er-Jahren.

  3. #3
    Wenn deine Eltern meinen dir nicht genug Geld zustecken zu können weil sie sich um ihre Altersvorsorge kümmern müssen, wird deren Einkommen tendenziell wohl weit unter der Bafög Grenze liegen. Abhängig davon wo du studierst solltest du auch ohne den vollen Bafög Satz , bzw ohne den Eltern Anteil, um die Runden kommen. Hab auch von Leuten gehört die nicht wussten was sie mit dem Ganzen Bafög tun sollen und sich erst mal 'ne Playse und nen HDTV gekauft haben.

    Falls aber deine Eltern genug verdienen , und du sie nicht unbedingt verklagen willst, (wovor ich ehrlich gesagt nicht halt machen würde) kannst du ja Cortis Vorschlag mit dem Dualen Studium überlegen. Das sollte in Chemie sicher möglich sein. Problematisch ist da nur, dass man bei einem Dualen Studium afair nur den Bachelor Grad erreicht und es fraglich ist ob man da jetzt noch rein kommt.

  4. #4
    Der Bafög-Rechner war meines Wissens nach nur eine Spielerei auf die man sich in keiner Weise verlassen konnte.

    Bei mir gab es beim Bafög keine Probleme, aber bei späteren BAB-Anträgen schienen die Leistungen nahezu willkürlich ausgewürfelt zu werden. Der BAB-Rechner hat mehrfach Werte ausgespuckt, die sich deutlich von der späteren Leistung unterschieden haben. Und das obwohl jederzeit bereits Cent-genaue Werte vorlagen.
    Wenn man sich informiert stößt man ja sehr schnell auf die Voraussetzungen zum Beantragen von solchen Leistungen. Aber selbst wenn man exakt angeben kann welche davon vorliegen, können die Behörden noch nicht einmal sagen OB man Leistungen erhalten wird. Dies wäre nur durch Antragsstellung möglich, den man natürlich erst stellen kann wenn man das Risiko eingeht z.B. eine eigene Wohnung zu nehmen ohne zu wissen wie groß der finanzielle Spielraum ist.

    Ich bin nicht sicher ob sich alle Erfahrungen 1 zu 1 auf das Bafög übertragen lassen, aber zumindest der Bafög-Rechner hat mir ebenfalls keine realistischen Werte ausgegeben (waren imo 100 - 200 Euro Abweichung trotz genauer Angaben).

  5. #5
    Zitat Zitat von Penetranz Beitrag anzeigen
    Im Endeffekt.... fast. Meine Eltern sind rein grundsätzlich überhaupt nicht damit einverstanden, dass ich überhaupt studiere.
    Das ist, bei der heutigen Situation am Arbeitsmarkt, schlicht und ergreifend bescheuert.
    Zitat Zitat
    O-Ton von meinem Vater: "ich wollte damals selbst Archäologie studieren und musste diesen Traum auch knicken, weil ich nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu hatte und meine Eltern ebenfalls nichts gezahlt haben."
    Ja, weil die Arbeitsmarktchancen a) auch die selben sind und b) auch die Eltern sich aussuchen dürfen, ob sie bezahlen oder nicht. Btw: nein.


    Zitat Zitat
    Studieren will ich Chemie (erstmal auf Bachelor und evtl. danach noch den Master obendrauf).
    Was, soweit ich es überblicke, mit recht guten Arbeits- und Gehaltaussichten einhergeht. Vermutlich wirst du 3-4 Jahre im Job damit mehr verdienen als deine Eltern jetzt und zusammen.


    Zitat Zitat
    Im Endeffekt argumentieren meine Eltern damit, dass sie ihre Altersvorsorge nicht mehr gewährleisten könnten, wenn sie mir für's Studium Geld geben würden und diese Altersvorsorge ihnen wichtiger sei.
    Dann zahlst du denen das Geld halt anschließend (zinslos) zurück, sollte nach erfolgreichem Abschluss kein Problem sein.

    Zitat Zitat
    Vor Gericht gehen wäre ein Weg... den ich allerdings nicht unbedingt gehen will, da meine Eltern mich dann wohl zu 100% verstoßen würden und ich nach dem Studium extrem allein dastehen würde ich hab mir auch das mit Bafög Antrag auf Vorausleistung durchgelesen, was aber ja im Endeffekt auch nichts anderes wäre, als das Geld "einklagen" (soweit ich das verstanden habe)
    Du musst dir überlegen, was es für dich bedeutet.
    Was du jetzt anfängst, bestimmt später dein ganzes Leben. Ist vermutlich eine der wichtigsten Entscheidungen die du treffen kannst, *überhaupt*.
    Hart aber wahr: Was ist dir wichtiger, eine gute Beziehung zu deinen Eltern die an deinem Wohl offenbar nicht interessiert sind, oder deine Zukunft?

    Ich will dich hier nicht überreden das Gerichtlich zu machen. Du solltest dir nur überlegen, was es als Konsequenz hätte. Und wo deine Prioritäten liegen.
    Ansonsten solltest du natürlich zuerst alle Möglichkeiten einer friedlichen Einigung und evt. Studiendarlehens-Möglichkeiten versuchen.

    P.S: Selbst wenn du es nicht wollen solltest, sind deine Eltern einmal in dem Alter, wirst du verpflichtet werden, für ihre Pflege aufzukommen. Selbst wenn sie selbst schon zu dement sein sollten, es selbst einzuklagen.

  6. #6
    Also bei meiner Uni liegen auch immer so Infoflyer von irgend ner Bank rum, bei der sich Studenten zu günstigen Konditionen Geld leihen können, und es wie beim Bafög halt erst nach dem Studium zurückzahlen müssen... wenn du also kein Problem damit hast dich n bisschen (viel) zu verschulden kann ich nächstes mal wenn ich da bin Flyer mitnehmen und dir einscannen oder so ^^ Vielleicht wär das ja brauchbar als BaföG-"Ersatz" ^^
    Und was ist eigentlich mit Kindergeld? Sind ja auch immerhin so 180€, die solltest du ja zumindest von deinen Eltern bekommen, oder?

  7. #7
    wie hoch sind denn um himmels willen eure studiengebühren wenn du dir,wie ich auch,keinen job suchen kannst um die kohle zu verdienen?

    zudem bekommst du ja noch kindergeld in höhe von 182 euro pro monat.wenn du dann für 200 arbeiten gehst,was sich noch verdienen lässt ohne den studienerfolg zu gefährden,müsste doch genug da sein um die gebühren zahlen zu können und vielleicht noch den eltern ein wenig was zum haushalt zuzuschiessen.

    nur nicht zu pessimistisch was sowas angeht.

    Geändert von noRkia (24.08.2011 um 20:12 Uhr)

  8. #8
    Weiß nicht ob dir das was hilft, aber ich hab zur Ausbildungsunterstützung (schulische Ausbildung in Vollzeit) vor zwei jahren (also mit 21) auch
    Bafög beantragt und wurde abgelehnt. Falls du dir nicht sicher bist ob deine Eltern zuviel verdienen, schick ich dir mal auf Wunsch ungefähre Zahlen
    meiner beiden Elternteile per PN, hab die noch im Kopf. Wenn deine da drüber liegen kannst du schon mal ziemlich von ausgehen das es nichts wird,
    denn auch bei mir war es schon gar nicht mehr im Rahmen des Erwägenswerten.

    Ansonsten kann ich dir nur raten auf noRkia zu hören und dir n Job zu suchen. Mein bester Freund hat so die letzten drei Jahre erfolgreich studiert
    und nie einen Mangel gelitten. Bei ihm war es Nachhilfe als Lerntrainer und Spüldienst und beides wirklich gut bezahlt und flexibel für beide Seiten,
    sodass er seine freien Zeiten dennoch hatte.

  9. #9
    Deine Eltern müssen dein Studium bezahlen, wenn du kein Bafög bekommen solltest. Die erhalten einen Bescheid vom Bafög-Amt, der die Summe ausweist. Wenn du das Studium abbrichst oder zu lange brauchst, müssen sie das nicht mehr bezahlen. Also fang an zu studieren.

  10. #10
    Zitat Zitat von Aldinsys Beitrag anzeigen
    Deine Eltern müssen dein Studium bezahlen, wenn du kein Bafög bekommen solltest. Die erhalten einen Bescheid vom Bafög-Amt, der die Summe ausweist. Wenn du das Studium abbrichst oder zu lange brauchst, müssen sie das nicht mehr bezahlen. Also fang an zu studieren.
    Recht haben und Recht bekommen sind aber zwei unterschiedliche Dinge, insbesondere wenn dazwischen der Rechtsweg gegen die eigenen Eltern steht...

  11. #11
    Ich finds irgendwie etwas dreist zu sagen "Sie müssen dein Studium bezahlen". Schön von ihnen wenn sies tun aber man sollte es respektieren wenn sie es nicht tun, egal ob sies nicht tun weil sie nicht können oder wollen.
    Es ist zwar durchaus eine Menge Aufwand aber es kann sich sicher jeder sein Studium mit einem Nebenjob irgendwie finanzieren.

  12. #12
    Zitat Zitat von nudelsalat Beitrag anzeigen
    Ich finds irgendwie etwas dreist zu sagen "Sie müssen dein Studium bezahlen". Schön von ihnen wenn sies tun aber man sollte es respektieren wenn sie es nicht tun, egal ob sies nicht tun weil sie nicht können oder wollen.
    Es ist zwar durchaus eine Menge Aufwand aber es kann sich sicher jeder sein Studium mit einem Nebenjob irgendwie finanzieren.
    Sie sind rechtlich dazu verpflichtet, wenn ihr Einkommen hoch genug liegt. Das Recht auf Bildung ist eines der Grundrechte. Das Recht, das eigene Kind nicht zu unterstützen, ist Stumpfsinn. Ein Studium durch Nebenjobs zu finanzieren, das kann ich dir aus Erfahrung sagen, ist alles andere als gesund, in den meisten Städten ist es nicht möglich (wenn du 350 Euro Miete und Studiengebühren zahlst, ist's mit Nebenjob-Finanzierung allerspätestens vorbei).

    Geändert von Mordechaj (02.09.2011 um 19:25 Uhr)

  13. #13
    Insbesondere da in den ausgewiesenen Studentenstädten die Jobs oftmals knapp sind, gibt halt nur eine begrenzte Anzahl von Kellnerstellen usw. Und zumindest ich hätte neben dem Studium nicht die Zeit noch Arbeiten zu gehen.

    Abgesehen davon: Wie gesagt, wenn die Eltern (bzw. irgend ein Richter) einen dazu zwingen kann, die Altersheimkosten für die Eltern zu übernehmen, können die auch das Studium finazieren. (Sofern finanzielle Kapazitäten vorhanden.)

  14. #14
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    Sie sind rechtlich dazu verpflichtet, wenn ihr Einkommen hoch genug liegt. Das Recht auf Bildung ist eines der Grundrechte. Das Recht, das eigene Kind nicht zu unterstützen, ist Stumpfsinn. Ein Studium durch Nebenjobs zu finanzieren, das kann ich dir aus Erfahrung sagen, ist alles andere als gesund, in den meisten Städten ist es nicht möglich (wenn du 350 Euro Miete und Studiengebühren zahlst, ist's mit Nebenjob-Finanzierung allerspätestens vorbei).
    da muss man halt was schaffen.ich zahl 400 miete und mit strom,telefon,GEZ (arghh) und lebenshaltungskosten brauch ich 740 euro im monat.

    edit: ich schaffe 19 stunden die woche während der vorlesungszeit und rund 48 die woche während der semesterferien. nebenbei mach ich noch ab und an nachhilfe,helfe aufm bauernhof die kürbisse ernten (1 stunde reicht und ihr wisst ihr geschafft habt),lese äpfel im herbst und vor weihnachten rupfe ich gänse und brüh sie.dann bleibt noch genug zeit um hier freche sachen zu posten und zu schlafen.

    Geändert von noRkia (03.09.2011 um 14:44 Uhr)

  15. #15
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    Sie sind rechtlich dazu verpflichtet, wenn ihr Einkommen hoch genug liegt. Das Recht auf Bildung ist eines der Grundrechte. Das Recht, das eigene Kind nicht zu unterstützen, ist Stumpfsinn.
    Ich geh mal davon aus, dass der durchschnittliche studierende kein Kind mehr, sondern ein Erwachsener ist. Und von einem Erwachsenen sollte man verlangen können, dass er langsam auf eigenen Beinen stehen kann. Damit mein ich nicht, dass man alle ab 18 sofort aus dem Haus schmeisst aber ich bin dagegen, dass man Eltern dazu zwingt das Studium ihrer Kinder zu finanzieren. Es ist wunderbar wenn sies tun, aber warum sollten sie es müssen?
    Meine Eltern verdienen jetzt auch nicht gerade wenig aber bei 3 Kindern von denen 2 studieren und mit eigenem netten Familienhaus das noch abbezahlt werden muss wäre es sehr schwierig das Studium zu bezahlen und sich dann auch selbst noch was zu gönnen.

    Zitat Zitat
    Das Recht auf Bildung ist eines der Grundrechte.
    Und für Grundrechte soll man nichts tun müssen? Wir können uns schonmal sehr glücklich schätzen, dass wir nicht wie in anderen Ländern Zigtausend Euro pro Studienjahr zahlen müssen. Keine Ahnung was Studiengebühren in Deutschland momentan ausmachen aber sie sind sicher nicht astronomisch hoch als das man sie nicht irgendwie auftreiben könnte.

    Zitat Zitat
    Ein Studium durch Nebenjobs zu finanzieren, das kann ich dir aus Erfahrung sagen, ist alles andere als gesund, in den meisten Städten ist es nicht möglich (wenn du 350 Euro Miete und Studiengebühren zahlst, ist's mit Nebenjob-Finanzierung allerspätestens vorbei).
    Ích arbeite seit 3.5 Jahren und studiere seit 3 Jahren. Während der Ferien arbeite ich Vollzeit und unter den Semestern halbtags. Seit 9 Monaten bin ich in einer WG und zahle ca. 330 im Monat. Es geht sich aus und das obwohl ich alles andere als sparsam lebe. Im Informatik Bereich hatt mans da vlt etwas einfacher als andere aber ich kenn auch genug Studenten, die sich das Studium mit anderen Jobs finanzieren,

  16. #16
    Studiengebühren sind 500€ + Studienbeitrag von 200-300€. Ist auf einen Monat umgelegt etwa 133€. Das ist schon eine Menge Geld. Ich lebe aktuell noch nur von meinen Eltern und bekomme 480€ im Monat, das sind 120€ weniger als in meinem Bafög Antrag als Gesamtbedarf berechnet wurde, allerdings zahlen meine Eltern den Semesterbeitrag separat , das sind genau 50€/Monat (keine Studiengebühren). Ich kann damit gut leben, da ich nicht monatlich neue Kleider kaufe ,und auch keine Bücher neben den Skripten benötige. Im ersten Semester hab ich einen HiWi Job gemacht, wohnte da aber auch in einer teureren Wohnung. (Aktuell Wohnheim)

    Ich finde jedenfalls, dass die Eltern das Studium, so gut wie möglich, finanzieren sollten. Schließlich kann ich mich vermutlich auch nicht davor weigern mich um sie zu kümmern wenn sie alt sind, daher ist es auch in ihrem Interesse, dass mein Studium geschmiert läuft , und nicht durch Nebenjobs vernachlässigt wird. Ist halt ein Nehmen und Geben, sehr das Problem nicht.

  17. #17
    Zitat Zitat von nudelsalat Beitrag anzeigen
    Ich geh mal davon aus, dass der durchschnittliche studierende kein Kind mehr, sondern ein Erwachsener ist. Und von einem Erwachsenen sollte man verlangen können, dass er langsam auf eigenen Beinen stehen kann.
    Dann schaffen wir bitte erstmal das Kindergeld bis vollendetes 25tes Lebensjahr ab. Und BAföG allgemein so.

    Auf eigenen Beinen stehen kannst du während einer Ausbildung nur in besonderen Fällen. Dafür wirst du ja eben ausgebildet, dass du irgendwann mal einen Beruf auf deinem Feld ergreifen kannst. Dass das gerade im Studium mit einem Haufen Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist, sollte dir dabei klar sein. Ich beispielsweise studiere eine läppische Kultur- und Geisteswissenschaft ohne Nebenfach und habe nur 6-12 Stunden die Woche Zeit Geld zu verdienen, ohne dass das mein akademisches Leben behindern würde (ich arbeite über dieses Pensum hinaus, weshalb ich beispielsweise im vorletzten Semester weit unter meinem eigentlichen Leistungsstandard lag). Ich studiere in einer billigen Stadt ohne Studiengebühren. Woanders hätte ich derbe Probleme, mich über Wasser zu halten.

    Zitat Zitat
    Damit mein ich nicht, dass man alle ab 18 sofort aus dem Haus schmeisst aber ich bin dagegen, dass man Eltern dazu zwingt das Studium ihrer Kinder zu finanzieren. Es ist wunderbar wenn sies tun, aber warum sollten sie es müssen?
    Gute Frage. Warum sollten Eltern ihren Kindern Taschengeld geben müssen? Warum sollten Eltern ihre Kinder beaufsichtigen müssen? Warum sollten Eltern ihre Kinder ernähren müssen?
    Es ist nunmal kein anderer da, der diesem Kram übernimmt. Gut, der Staat. Und der sagt eben: "Hey, wenn ihr genug verdient, dann könnt ihr euer Kind auch aushalten." Was ja irgendwie auch stimmt.

    Nochmal: Das Recht auf Bildung ist eines der Grundrechte. Und die Eltern sind bis zur Vollendung des 25ten Lebensjahres für ihre Kinder nunmal verantwortlich (bis 18 voll verantwortlich, nach Erreichen des 18ten Lebensjahres teilhalber). Wir brauchen qualifizierte Kräfte, jede Gesellschaft braucht die.

    Meine Eltern verdienen jetzt auch nicht gerade wenig aber bei 3 Kindern von denen 2 studieren und mit eigenem netten Familienhaus das noch abbezahlt werden muss wäre es sehr schwierig das Studium zu bezahlen und sich dann auch selbst noch was zu gönnen.


    Zitat Zitat
    Und für Grundrechte soll man nichts tun müssen?
    Joa, studieren mit Nichtstun gleichzusetzen trifft es so ziemlich überhaupt nicht. Ich sage dir nochmal, dass es an manchen Studienorten schlichtweg nicht möglich ist, ausreichend nebenher zu verdienen, um sich ein Studium durch Arbeit selbst zu finanzieren. Und wenn du wüsstest, wie die Realität aussieht, würdest du nichts von "nichtstun" insinuieren.

    Zitat Zitat
    Wir können uns schonmal sehr glücklich schätzen, dass wir nicht wie in anderen Ländern Zigtausend Euro pro Studienjahr zahlen müssen.
    Mit dieser Argumentation dürften wir eigentlich gar keine Ansprüche stellen. In anderen Ländern gibt es nicht mal Existenzrechte bzw. Recht auf Leben. Das heißt aber nicht, dass man sich drüber freuen muss, dass auf der Welt so wenige Menschen sterben im Vergleich dazu, wie es wäre, wenn es überall auf der Welt so zuginge.

    Zitat Zitat
    Keine Ahnung was Studiengebühren in Deutschland momentan ausmachen aber sie sind sicher nicht astronomisch hoch als das man sie nicht irgendwie auftreiben könnte.
    Herzchen, es ist viel Geld, 500 Euro aller halber Jahre locker zu haben, wenn man hohe laufende Kosten hat und keinerlei Zuschüsse bekommt.

    Zitat Zitat
    Ích arbeite seit 3.5 Jahren und studiere seit 3 Jahren. Während der Ferien arbeite ich Vollzeit und unter den Semestern halbtags. Seit 9 Monaten bin ich in einer WG und zahle ca. 330 im Monat. Es geht sich aus und das obwohl ich alles andere als sparsam lebe. Im Informatik Bereich hatt mans da vlt etwas einfacher als andere aber ich kenn auch genug Studenten, die sich das Studium mit anderen Jobs finanzieren,
    Das ist sehr schön für dich und es freut mich persönlich auch, dass das bei manchen Leuten zu klappen scheint. Es kommt aber total drauf an, wo du studierst, ob du überhaupt einen Job für nebenher findest und wie der bezahlt wird: Hab neulich erst mit Kommilitonen drüber gesprochen; hier in der Stadt sind kleinere Jobs schnell vergriffen. Ohne Beziehungen oder viel Glück bekommt man selten eine Stelle oberhalb des Mindestlohns (und in der Regel mit absolut bekloppten Arbeitszeiten oder Arbeitsanforderungen). Die größten Arbeitgeber für Studenten-Nebenjobs sind Discounter-Ketten (würd mich nich drauf festnageln lassen, aber ich glaube, hier waren es 5,50 Euro/h auf 40-80 Stunden) und das Kino (hier bekommt man stolze 4,50 Euro/h auf 80 Stunden).

    Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass Leute, die solche Jobs annehmen müssen, reichlich verzweifelt sind und von ihrem eigentlichen Studium nicht mehr sonderlich viel mitbekommen. Es ist dabei auch so, dass verschiedene Fachrichtungen verschiedene Anforderungen stellen. Zumindest bei unseren Informatikern und Ingenieuren ist es so, dass sie zwar mit Praktika 40 Wochenstunden an der Uni sind, dafür haben sie aber auch nur Aufgaben für etwa 20 Wochenstunden (und die meisten, die ich kenne, machen die in der Hälfte der Zeit; aber egal). Mein Studiengang füllt 20-30 Wochenstunden und wir sind angehalten, uns die restlichen 40 Wochenstunden im Selbststudium zu nehmen. Ich müsste genau rechnen, aber mit leicht dramatisierten Zahlen komme ich während der Vorlesungszeit auf etwa das doppelte Pensum.

    Geändert von Mordechaj (03.09.2011 um 23:06 Uhr)

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