Ich würd die Zahlen und Noten und Verhältnisse einfach mal außen vor lassen und sagen, dass man studiert, um so viel wie möglich daraus mitzunehmen. Sei es nun Wissen, Kompetenz oder supertolle Möglichkeiten. Dafür braucht man Zeit und davon bestimmt nicht wenig. Dafür braucht man vor allem Freiräume, gerade so, wie die neuen Studiengänge gestaltet sind, braucht man diese Freiräume. Nebenher noch Geld verdienen müssen (und ich sage das so: "müssen"; es gibt durchaus Leute, die das einfach freiwillig nebenher machen -- das gehört dann eben zu deren Freiräumen) nimmt vor allem Zeit und schränkt ein. Nicht immer, nicht überall, nicht jeden, aber viele, irgendwo, oft.
Ich persönlich habe es lieber, wenn mein Arzt die Bedingungen hatte, sein Studium 100% ernst nehmen zu können, und nicht 3 Jobs hintereinander arbeiten musste, um über Wasser zu bleiben, und deshalb nur die Hälfte mitgenommen hat. Nur als ein Beispiel. Mit ist es sehr lieb, wenn jeder eine Ausbildung genießen kann, die ihr oder ihm vollständig die Chance gibt, sein Feld zu ergründen, zu verinnerlichen, zu erweitern. Es sollte kein Mensch davon zurückgehalten werden, sich voll und ganz auf die Prägung und das Ausleben der eigenen Fähigkeiten, Potenziale und Persönlichkeit zu konzentrieren, weil für seine Förderung kein Geld zur Verfügung gestellt wird. Jeder Werdegang ist förderungswürdig.
Das sage ich aus meinem persönlichen Empfinden heraus. Das Grundgesetz sieht das ähnlich. Ich würde auch in keiner Gesellschaft leben wollen, in der das anders ist.