@Leana
Es stimmt, dass man die Bewertung auch an das Thema des Contests anpassen muss. Ich bin jetzt von einem "Spiel"-Contest ausgegangen, bei dem die üblichen Anforderungen an den Beitrag gestellt werden.
Ganz so vehement möchte ich die Einzelnote aber auch nicht fordern. Wie wäre es mit drei Kategorien?
Atmosphäre (dort fließen Grafik und Musik, aber auch die Inszenierung mit ein)
Handlung, Charaktere und Dialoge
Gameplay (dort fließt auch die Technik mit ein)
Nehmen wir mal das Beispiel von -straight ahead-: Punkte von 1-100. Mal angenommen es gibt grob gesehen fünf Spaßstufen, die ein Spiel haben kann: sehr gut, gut, durchschnittlich, geht so und schlecht. Beim Punktesystem wird jeder Juror diese Stufen anders festlegen. Der eine nimmt für Durchschnittlich 50 Punkte, der andere aber vielleicht 40. Für den einen sind 80 Punkte schon sehr gut, für den anderen erst 90. Das Bewertungssystem ist nicht einheitlich. Bei den Schulnoten kennt aber jeder die Bedeutung der Note. Man kann die 5 Spaßstufen 1:1 auf die Noten übertragen.Zitat
Muss man das Spiel einer Spaßstufe (= Note) zuordnen, dann ist der persönliche Geschmack zu sehr entscheidend. Außerdem vermittelt eine schlechte Note den Eindruck, dass sich der Ersteller keine Mühe gegeben hat. Und das muss ja nicht der Fall sein. Gibt es dagegen vorgegebene Kategorien mit Punktevergabe (so wie es jetzt meistens gemacht wird), dann wirkt sich der persönliche Geschmack nicht so sehr aus. Das Punktesystem hat außerdem den Vorteil, dass man die Kategorien leichter gewichten kann, denn auch jeder "Spiel"-Contest hat andere Anforderungen, siehe z.B. TWC und WTE-Contest.
Die drei vorgeschlagenen Kategorien find ich zwar gut, doch wie ist das gedacht? Sollen sie für bestimmte Conteste zur Pflicht werden oder bleibt es dem Conteststarter überlassen, ob er sie verwendet oder nicht?
Es geht aber immer nur nach persönlichem Geschmack. Sicherlich gibt es einiges, das man neutral bewerten kann, aber letztendlich kommt es doch immer darauf an, ob man von der Geschichte und dem Gameplay unterhalten wird.Zitat
Wenn eine schlechte Note das vermittelt, würde aber auch eine niedrige Punktzahl das vermitteln. So wie man sich in der Schule Mühe geben und trotzdem eine schlechte Arbeit schreiben kann, ist das auch bei Spielen möglich.
Ne, das ist erst mal nur ein Vorschlag. Das müsste die Community zusammen entscheiden.Zitat
Wozu man 100-Punkte-Skalen braucht, ist mir eh nicht klar. Ich denke, die wenigsten könnten den Unterschied zwischen 72 und 74 Punkten definieren... Noch dazu kommt, dass sich (auch dank diversen Spielezeitschriften) die Unsitte eingebürgert hat, irgendwas im 70er-Bereich als Durchschnitt zu bezeichnen, was im Grunde alles unter 50 Punkten zu "absolut grottigem Müll" macht...
Alles liegt im Auge des Betrachters, deshalb gibt es keine objektiven Bewertungen und deshalb wird es auch niemals welche geben. Ich finde das bisherige Punktesystem gerechter als die Vergabe einer Einzelnote, die sich nur nach dem eigenen Spaßempfinden richtet.
Aber vielleicht sollte man mal ne Umfrage starten, welches System die Com bevorzugen würde...
Das bringt aber nichts, wenn mehrere kandidaten gleich gut sind.
Dann benötigt man eine Einteilung, die pingeliggenau ist.
Und diese Kriterien wird man auch nie einheitlich festlegen können. Selbst wenn es ein handwerklich gut gemachtes Spiel gäbe, wird niemand sagen können, dass es besser ist, als ein gefühlt gut gemachtes Spiel.
Ich unterstelle niemanden Blödheit!
Dass man für "Thema getroffen oder nicht" kein Kriterium braucht, ist klar. Für eine eindeutige Platzierung reicht dieser Aspekt aber genauso wenig aus, wie wenn man nur nach Spielspaß bewertet. Also muss man weiter differenzieren. Du schlägst eine vernünftige Analyse vor. Nur für diese braucht man wieder Vorgaben, die festlegen, was für die entgültige Entscheidung von Bedeutung sein soll und was nicht. Ohne irgendwelche Kriterien geht es also nicht.
Wer über die Kriterien meckert, hat ja an sich nicht zwingend unrecht, aber er sollte einen Schritt weitergehen, seine Bedenken entweder vorher äußern (also bevor nach den Kriterien bewertet wurde) oder über seinen Schatten springen und sich für die Jury bewerben. Für Contestorganisatoren, die nicht gerade ein Machtproblem haben, sollte es kein problem sein, Kriterien zu ändern, wenn der später vorgeschlagene Weg ersichtlich der bessere ist. Das hat dann auch nichts mit schlechter Organisation, Unprofessionalität oder nicht vorhandenem rückgrat zu tun, sondern genau impliziert das Gegenteil: Wer sich was sagen lassen kann, ist eher der der auch gut organisiert, konstruktive Kritik berücksichtigen ist ein Zeichen eines Profis und wer wirklich Rückgrat hat, kann sich auch mal zurückstellen und einer Fremdidee beipflichten, denn das zeigt erst, das er sich selbstbewusst-realistisch sieht.
Weiß ja nicht wie das andere Organisatoren sehen, aber ich bin dankbar für Feedback oder Kritik von Usern und Jurymitgliedern, wenn sie begründet ist und in einem anständigen Wortlaut vorgebracht wird. Nobodys perfect...
Du wirst mich niemals schlagen!
Ich finde auch, dass man ohne einheitliche Kriterien zurechtkommt. Es ist sogar besser, wenn die Jurymitglieder ihre eigenen Kriterien benutzen. Wichtig ist nur, dass Teilnehmer und Zuschauer sofort erkennen, wie gut dem Juror das Spiel gefallen hat. Man sollte also nicht erst rätseln müssen "Findet er das Spiel nun gut oder nur durchschnittlich?" Punktzahl und Text dürfen sich nicht widersprechen. Insofern hat Liferipper schon recht, 70% der Punkte für durchschnittlich ist nicht intuitiv.
Das sehe ich genauso. Der Juror sollte auch ohne Punkte in der Lage sein, alle Beiträge nach Unterhaltungswert anzuordnen. Das Ergebnis ist eine Rangliste. Die müsste man zwecks Vergleichbarkeit später zwar schon mit Punkten gewichten, aber der Juror kommt um die Punktvergabe herum.Zitat
@Owly
Die Kriterien dienen doch nicht dazu, ein Spiel auf seine Teilaspekte zu reduzieren, sondern um die Beiträge leichter vergleichen zu können. Zumal es bei einem Contest ja immer gewisse Rahmenbedingungen gibt. Ich denke, wenn der gesunde Menschenverstand für die Beurteilung ausreichen würde, dann wäre das Punktesystem doch niemals verwendet worden (wobei ich keine Ahnung habe, ob bei Contests schon immer nach Punkten bewertet wurde).
@Kelven
Wieso das denn?Zitat
Wenn mehrere Juroren ihre Ranglisten abgeben, muss man daraus ja eine Gesamtbewertung berechnen. Das geht ohne Punkte nicht, denke ich.