So, nun habe ich endlich auch wieder etwas Zeit, hier meinen Senf dazuzugeben.
Owly hat aber ein paar sehr interessante Punkte angesprochen.
Viele Features sind ganz in Ordnung, wenn sie wie Zahnräder ineinandergreifen und als einzelnes Paket wahrgenommen werden, aka "gestreamlinetes Gameplay".
Haben sehr viele Features keinen direkten Zusammenhang, wirkt das Spiel sehr schnell überladen, und der Spieler hat unter Umständen keine Lust, sich um alle Features zu kümmern.
Auch kann so schnell ein schlechtes Balancing entstehen, wenn bei der Beta-Phase an Zeit und Aufwand gespart wird.
Ich persönlich bevorzuge ein einheitliches Produkt. Patchworkbesteleien (siehe mein gecanceltes Projekt) müssen nicht unbedingt schlecht sein, aber ein nagendes, zwischen den Features hin und her gerissenes Gefühl bleibt leider immer zurück.
Diese "3 Defining Features" sollte sich also jeder zu Herzen nehmen.
Rogue Galaxy ist wahrlich ein schönes Anti-Beispiel was die 3DF-Regel angeht.
100%-Ditto. Das Problem hierbei ist, dass das Fangen von Insekten nur an bestimmten Orten und mit bestimmten Ködern funktioniert...Zitat von Davy Jones
Auch den anderen Punkten von Davy Jones kann ich nur zustimmen.
@ Perfektionismus:
Makoto hats erkannt. Es gibt 2 Arten von Perfektionismus (korrigiert mich, wenn ich falsch liege).
- Der innere Perfektionismus, der einen zwingt, so lange an seinen eigenen Erzeugnissen zu feilen, bis es nach dem eigenen Gefühl passt und 'perfekt' ist.
- Der äussere Perfektionismus, der einen zwingt, so lange an seinen eigenen Erzeugnissen zu arbeiten, bis man sich für diese gegenüber der Öffentlichkeit nicht mehr schämen muss (was ein zu 100% subjektives Gefühl ist).
Ich persönlich falle unter die erste Kategorie.
Die Kunst ist es, einen bestimmten Punkt festzulegen, ab dem man nicht mehr weiter perfektioniert.
Bezüglich egozentrischer versus audienzausgerichteter Spieleentwicklung kann ich nur eins sagen:
Gesundes Mittelmass.
Klar ist es ein Hobby und die meisten entwickeln ein Spiel mal in erster Linie des Spasses Willen. Es macht Spass, seine eigenen Ideen ungehindert umsezen zu können. Die Meinung von anderen, z.B. dieser Community, schon mal grundsätzlich zu ignorieren, ist für mich der falsche Weg.
Auch wenn ICH dieses eine Features super geil finde, es gibt keinen Grund dieses auf Biegen und Brechen einzubauen, trotz überwiegender, oder gar ausschliesslich negativer Rückmeldungen.
Ich finde es wichtig auf die Community zu hören, vor allem wenn die Rückmeldung ziemlich einstimmig ausfällt. Mehrere Meinungen sind normalerweise eher im Recht, als die eines einzelnen.
Ich sag jetzt aber nicht, dass jede Kritik der Community für bare Münze genommen werden soll.
Die Fähigkeit, Rückmeldungen zu destillieren und genau abzuwägen, ist in meinen Augen essentiell, um selbst weiter zu kommen. Negative Rückmeldungen mit einem "Aber ich will das jetzt so!" abszuschmettern finde ich nicht richtig und zeugt von Blindheit, die den eigenen Fortschritt erheblich behindert.
Dies ist meine persönliche Meinung den entstandenen Diskussionsthemen.