Über Satzbau, etc hab ich oben schon ne Ganze Menge geschrieben, deswegen hier nur die Fragen und Bemerkungen, die sich während des Lesens bei mir einschleichen:
- Ein 13jähriger Junge träumt etwas, was er für real hält und ist sich auf einmal sicher, dass alles so kommen muss, wie er will? Ich meine, Ich hab nichts gegen irgendwelche Formen der Erleuchtungen, im Gegenteil, ich hätte selbst gerne welche. Aber es kommt halt ziemlich gestellt rüber. Wieso hat ausgerechnet dieser Junge solche Visionen? Ist er der Auserwählte? Wer schickt ihm diese Träume? Und woher weiß der Junge, dass der Traum wichtig ist? Ich meine, ich hatte schon öfter träumende mit Stimmen, die Schwachsinn gelabert haben, aber auserwählt bin ich noch lange nicht. Klar ist es nen Spiel und das hier klingt wahrscheinlich sehr makaber, aber nun ja... mich überzeugt es halt eben nicht.
- Ok. Jetzt kommt der böse Zauberer und verwandelt ihn in einen Werwolf. Damit hätten wir schon mal den Ursprung der Werwölfe geklärt (endlich), aber gleichzeitig die Frage aufgeworfen, kann man das auch wieder heilen? Dass der Bruder ausgerechnet diesem bösen Zauberer über den Weg läuft, der ausgerechnet da war, lass ich so stehen, denn ohne solche Zufälle würden Spiele nur selten funktionieren. Alles in allem Ok.
- Ok. Eine der Szenen, die man auf jeden Fall gut umsetzen kann theoretisch. Eine vor Gram sterbende Mutter hat Potential, so böse es auch klingt, allerdings frag ich mich die ganze Zeit, was ist mit dem Vater? Die Rolle des Vaters darzustellen, der tobsüchtig den Wald nach dem Mörder seines Kindes durchsucht fände ich fast noch interessanter, einfach weil man so Emotionen zeigen kann. Ansonsten aber naja, Standardsolide, nichts neues aber mit guter Umsetzung ist sie halt dann tot.
- Ok. Jetzt wirds haarig. Der Vater wird das erste Mal erwähnt und schade, er ist tot, Mutter auch tot, Bruder eigentlich auch, von der Welt allein gelassene Weise. Unser Junge, der wohl kaum für sein Leben alleine sorgen kann, erwählt nun seinen Pfad... die Magie. Moment? Magie? Ach ja, die kam irgendwann schon mal vor mit Göttern und man kann damit auch Leute in Werwölfe verarbeiten, aber sonst erfährt man darüber nichts. Nun gehe ich einfach mal von dem Standardsinn, Magie seltener als Waffen, Magier was besonderes und Mächtiges und so weiter und so fort aus. Sollte so sein, denn ansonsten hätte bestimmt irgendeiner nen Suchzauber auf das Kleidungsstück des Bruders gewirkt und ihn lebendig im Wald rumhüpfen sehen. Also unser Junge - wie alt, vllt 14,15? - der kaum für sich selbst sorgen kann, wandert nun aus um Magie zu lernen. Die Frage, wieso er Magie wirken kann und wer warum oder eben nicht, lass ich mal außen vor, aber stell dafür die Frage. WO und von WEM lernt er Magie? Meistens sind das Magierschulen oder Magier. Im Dorf wird es sowas wohl nicht geben, denn die haben schließlich nicht mal nen Schmied, aber wo lernt er sie dann? Wie kommt er dahin? Wie bezahlt er seinen Lebensunterhalt, Nahrung, Kleidung, vllt Materialien, die er zum Zaubern braucht? Viele offene Fragen, die sich mir hier stellen, aber schwupps, er ist nun Magier und wieder zu Hause.
- Achtung, Gehirn auf Durchfluss schalten, wir attackieren sie nun mit Namen und das zu genaue Lesen könnte zu Schäden im Gehirn führen. Du brauchst zwei Absätze, um die Mutter sterben zu lassen, aber attackierst mich jetzt in einem langen unstrukturierten Abschnitt mit drei wichtigen Charakteren und einer weiteren Vision? Bisschen harter Tobak, gerade weil die Schreibart mich verzweifeln lässt. Ok, die seit 4,5 Jahren Ex-Freundin des Bruders wird in das andere Dorf eskortiert, nehmen wir so hin. Dann erhalten wir eine weitere Vision und laden ein wildfremdes Mädchen zu uns nach Hause in ein weit entferntes Dorf ein. Sieht sie so gut aus? Ich meine, Ich bin jetzt wie alt? 17,18 und lebe in einer Welt, wo mordende Monster durch die Gegend ziehen und Brüder verwandelt werden und lade einfach mal eine wildfremde Frau ein? Gleiche Sicht aus der Frau. In einem Land voller Schrecken würde ich mich nicht ins oder neben das Bett irgendeines Fremden setzen, dann eher in der Herberge im Stuhl pennen, schließlich hatte der Wirt beim Helden auch nichts dagegen. Aber nun gut, sie kommt mit und weil unser so mächtiger Zauberer Angst im Dunkel hat, holen wir uns Geleitschutz. Nachts ist es generell in solchen Zeiten deutlich sicherer als tagsüber, denn auch Räuber schlafen Nachts und sehen Nachts weniger, zu Mal unser Held auf dem Hinweg für die Eskorte anscheinend stark genug war. Aber als Eskorte verpflichten wir nun auch noch den Hauptmann der Wache. Ich meine, die beiden haben keinerlei Geld, weil sonst hätte der Held ihr auch einfach nen Zimmer im Pub spendieren können und ausgerechnet der Hauptmann der Wache, derjenige, der Tag und Nacht für den Schutz des Dorfes verantwortlich ist, rennt mal eben mit 2 Kindern durch den Wald und das auch noch kostenlos? Das ist vielleicht eine Aufgabe für nen Rekruten, der sich Respekt verdienen will, aber der Hauptmann? Aber nun gut... Auf gehts
- Nun kommen wir im Wald an und unser Held muss ganz dringend mal hinter die Büsche und zieht die anderen immer tiefer mit hinein. Dass er das Gefühl hat, akzeptieren wir, er hat schließlich sein Jahren auch Visionen, aber ein wildfremdes Mädchen, welches uns vielleicht seit 2 Stunden kennt, weiß auf einmal Bescheid über uns, unsere Visionen und wie toll wir sind? Unwahrscheinlich. Und der Hauptmann der Wache spielt auch noch mit und rennt mit Kindern, die er beschützen soll, durch einen Wald, anstatt sie direkt zu Hause abzuliefern? Nun ja... jedenfalls treffen sie da dann auf den wilden Werwolf, der gar nicht so wild ist, und unser Held kommt so nen Monster bekannt vor. Die meisten Leute erkennen jemand anderen schon mit anderer Frisur oder Brille nicht mehr oder nem Bartwuchs, aber auch hier ist es vllt Schicksal, dass er seinen Bruder in der Kreatur erkennt. Nun kämpfen, während der Bruder sich das so überlegt, der Hauptmann und der Wolf und unsere kleine Magierin tut was? Bäume anschauen, Salsa tanzen? Wenn sie sehr starke Zauber wirken kann, dann täte sie ihr Bestes, diese auch zu wirken und das Monster umzubringen, aber nun gut... dann halt nicht.
- Nochmal kurz was zum Ausdruck. "Just in diesem Moment" gehört NIEMALS NICHT NEVER in einen Fantasytext. Das würde einen total rausreißen, wäre ich je im Text gefangen gewesen. Aber zum Inhalt. Unser starker Hauptmann besiegt den Werwolf ganz Alleine, will ihn töten und dann schmeißen wir uns dazwischen, weil es ist unser Bruder. Schön dramatisch, aber meinst du, ein kampferprobter Wächter der Wache lässt sich von einem 17,18Jährigen aufhalten, weil der mit Wölfen spielen will? Da liegt eine in den Augen aller gefährliche und tödliche Bestie (wieso sonst sollte sich der Bruder verstecken müssen) und Ich kann sie töten und ich lasse es, weil der Nachbarsjunge von nebenan Nein schreit? Der kriegt nen Schubser, damit er zur Seite fällt und dann wird das Monster getötet. Oder ist unser Held stark genug, dem Hauptmann Einhalt zu gebieten? Wenn ja, wieso musste der Hauptmann dann überhaupt als Eskorte mitkommen? Und wieso sammelt Aria gerade Kastanien, um damit zu spielen? Fragen über Fragen...
- Nun gut, aber am Ende haben wir ein Ende gut, Alles gut. Wir bringen mal eben eine gefährliche Bestie ins Dorf, denn die Dorfbewohner werden da bestimmt nichts dagegen haben... aber wie auch immer. Eine Sache weiß ich immer noch nicht. WEN spiele Ich, WAS mache ich eigentlich und vllt auhc noch ein bisschen WIESO? Alles Fragen, die diese (eigentlich auch Vorgeschichte) mir nicht erzählt. Sie sagt mir nicht viel, außer in Kurzform: Bruder lieber Werwolf, dazu Magier, Magierin, komischer Hauptmann und zwei Dörfer. Nur eben in sehr, sehr, sehr vielen Sätzen. Vermeide bitte beim Erzählen vorallem auch solche Sachen hier:
Doch plötzlich fühlt er sich müde[...]. Plötzlich hört er Stimmen,[...]. Plötzlich hörte er eine weibliche Stimme [...]
oder andere solcher Widerholungen und Aneinanderreihungen kurzer Sätze. Es liest sich wirklich unschön und zudem solltest du die Geschichte vorher durch ein Rechtschreibprogramm laufen lassen. Es sind sehr viele unschöne Fehler im Text