Ergebnis 1 bis 20 von 494

Thema: (Fear) The Walking Dead

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    mir fehlte eine klare Handlungsstruktur, irgendein Mysterium oder Ziel, irgendeine Richtung, in die es geht, sodass Anfang, Mitte und Ende abzusehen sind. Stattdessen nur töten oder getötet werden. Zombies bringen Menschen um oder Menschen bringen Menschen um, weil Menschen = inhärent schlecht >_> Die Produzenten sagten ja schon, dass sie vorhaben, das noch diverse Staffeln fortsetzen zu wollen, vielleicht ewig bis es keiner mehr guckt.

    ...

    Ehrlich gesagt ist mir das zu wenig. Selbst im Zombie-Horror-Subgenre geht da imho mehr. Habe in einer anderen Diskussion das Beispiel gebracht, dass die Gruppe ja Brotkrumen folgen könnte, mit immer mehr Hinweisen auf ein tatsächliches Heilmittel, und dass sie auf dem Weg eine riesige Verschwörung aufdecken, in die manche der Charaktere auf irgendeine Art verwickelt sind. Will damit nicht sagen, dass sie notwendigerweise besagte Heilung auch bekommen sollten - ich brauche bei sowas kein super Happy End - aber stattdessen eben einige faszinierende Antworten zum Zustand und der Geschichte der Welt. Oder wie wäre es mit neuen, gefährlicheren Arten von Beißern, die aus Experimenten hervorgegangen sind?

    Es ist absolut gerechtfertigt, dass das nackte Überleben der zentrale thematische Dreh- und Angelpunkt der Serie ist, aber das alleine hält mich höchstens ein oder zwei Staffeln bei Laune, dann möchte ich Entwicklungen sehen, die sich nicht bloß mit mäßigem (und zynischem) Charakter-Drama und Tod beschäftigen, sonst setzt Langeweile ein. Ich erwarte mir von einer gut geschriebenen Show überraschende Wendungen, neue Perspektiven, Konzepte und Ideen. The Walking Dead bot mir das nicht, und von dem, was ich von den späteren Staffeln gehört und auch selbst gesehen habe, wird das leider wohl auch langfristig so bleiben. Sorgt irgendwie dafür, dass ich glaube, Zombies funktionieren als Film besser als in einer Serie. Leute wie unter anderem George A. Romero haben jedenfalls tausendmal interessantere und spannendere Geschichten in konziser Form rund um das Konzept geschaffen, als es den Leuten von The Walking Dead jemals möglich war.

    ...

    Sowas bei den Zombies zu machen ist okay, die sind im Prinzip schon tot, aber bei den Hauptfiguren finde ich das nicht nur mies und fies, sondern irgendwie auch manipulativ, da es durch Heftigkeit und Ekel über den minimalistischen Story-Inhalt hinwegtäuscht und die ganz billige Art ist, einen neuen Bösewicht aufzubauen.

    ...

    The Walking Dead hat eine nihilistische Ausrichtung, und ist quasi eine permanente Darstellung von Qual, Elend und Leid. Manche scheinen es genau deshalb zu mögen, und vielleicht bin ich nicht sadomasochistisch genug veranlagt, aber das empfinde ich nicht als gute Unterhaltung. Vernünftiges Drama braucht Höhen und Tiefen, und keine sich ständig verschlimmernde Abwärtsspirale der Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Schreibe das nicht, um jemandem die Serie madig zu reden. Wenn ihr es toll findet, klasse, erfreut euch dran. Frage mich allerdings, wie lange das so weitergehen kann, bevor zu viele Zuschauer weggerannt sind. Denke, wenn die bei Staffel 15 ankommen und es immer noch das alte Spiel ist, werden sich mehr als ein paar der verbliebenen Fans denken, dass sich das nicht wirklich gelohnt hat.
    In diesen Punkten kann ich wirklich nur zustimmen, wobei ich die Serie schon bis zum jetzigen Staffelauftakt verfolgt habe.


    Die 1. Folge von Staffel 7 habe ich mir angesehen und empfand sie aus objektiver Sicht aus als recht gelungen, aber für den Wirbel der drum gemacht wurde, war ich dann eher enttäuscht und das liegt nicht daran, dass Glenn mein Lieblingscharakter war. Dieser Meinung waren auch andere in meinem Freunden- & Bekanntenkreis. Sehr brutal, am Ende auch sehr emotional und auch die Art wie die Story hier erzählt wird, ist ganz gut gewählt. Aber es war jetzt nichts, was mich vom Hocker gerissen hat. Man merkt, dass die Produzenten erzwingen wollen, dass man Negan hasst, indem man übertriebenen Splatter/Gore dafür benutzt, wie Enkidu es schon in ähnlicher Form erwähnt hat. Jeffrey Dean Morgan spielt natürlich sehr gut, gar keine Frage, aber dennoch wirkt es alles erzwungen in gewisser Weise.

    Ich finde generell, dass TWD seit Staffel 5 nur noch bergab geht.
    Es ging schon mit dem total dämlichen Tod von Beth los, es wirkte alles so dermaßen erzwungen - Hauptsache Drama, Drama, Drama.
    Es kommt mir manchmal wie so ein Big-Brohter-Container vor - wer stirbt als nächstes? Überall in den Kommentaren auf FB oder sonst wo geht es nur noch darum: Wer überlebt? Wer stirbt? Aber was mir fehlt, ist einfach eine klare Handlung, eine klare Struktur oder wenigstens etwas in der Art. Ich fand die Folge mit Morgan z.B. sehr gut, in der man sieht, wie er zu seiner friedlichen Einstellung gekommen ist, als er dort bei dem Einsiedler (John Carroll Lynch) war. Das fanden natürlich alle doof und langweilig.
    Mir kommt es so vor, dass es sich alles ständig wiederholt: umherirren -> neues Zuhause gefunden -> Bösewichte/Beißer kommen und machen alles kaputt -> Repeat - und das seit Staffel 2/3.
    Und klar geht es auch um die Charaktere - aber es muss doch irgendwie sowas wie eine Story dahinter sein, momentan sehe ich da keine klare Struktur.

    Es ist nicht nur der Unmut über den Tod meines Lieblingscharakters und einem anderen der wenigen sympathischen Charaktere von TWD, ich fand es auch wie schon bei Beth' Tod sehr erzwungen. Alleine dass man in Staffel 6 schon den Leuten weis machen wollte, dass Glenn gestorben sei (angeblich wollte man dadurch ja testen, wie die Zuschauer reagieren), um ihn dann wiederkehren zu lassen und ihn dann ein paar Folgen später doch sterben zu lassen, ist meiner Meinung nach einfach unprofessionell und blöde für so eine eigentlich qualitativ hochwertige Serie, sorry. Vor allem ist man in sehr vielen Punkten von den Comics abgewichen und an der einen oder anderen Stelle starben andere Charaktere, als im Comic. (Ich glaube z.B. bei Bob - an der Stelle wurde ja soweit ich gehört habe Dale das Bein abgebissen)
    Man kann es in einer Serie einfach nicht bringen, einen Charakter in Staffel 7 auf so eine Art und Weise abtreten zu lassen, der seit der allerersten(!) Folge dabei ist/war. Und vorher noch sowas zu bringen wie: "Höhö, wir machen den Leuten weis, Glenn sei gestorben, um die Reaktionen zu testen und zu sehen, ob die Einschaltquoten sinken.")

    Also versteht mich nicht falsch, TWD gehört aus meiner Sicht schon zu den besten Serien die zur Zeit zu sehen sind, allein schon wegen den ersten drei Staffeln, aber ab der 5. Staffel hat sie aus meiner Sicht eine Menge an Reiz verloren.
    Ich möchte natürlich auch keinen mit meiner Kritik persönlich angehen oder TWD-Zuschauer über einen Kamm scheren, es ist nur meine Sicht der Dinge und ich brauchte einfach mal eine Plattform, wo ich mich "auskotzen" konnte. Auf FB kann man ja kaum diskutieren mit den Leuten.
    Ob ich weiterschauen werde oder nicht, kann ich nicht sagen.

    Geändert von Don Sella (07.11.2016 um 18:38 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •