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Thema: (Fear) The Walking Dead

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Kurz und knapp: Ja.
    Es passiert tatsächlich immer das Gleiche.
    Mich interessieren die Charaktere auch kaum noch. Ich habe Staffel um Staffel verschlungen, doch mittlerweile ist dieser "OMG NE NEUE FOLGE"-Modus weg.

    Dennoch bin ich auf die siebte Staffel gespannt und hoffe aus Besserung @_@

  2. #2
    Ein wenig geschwächelt hat die Serie schon, aber schlecht finde ich sie nachwievor nicht. Immer noch Genre-Führer für mich und generell eine der besten Serien derzeit. Bei Fear the Walking Dead weiß ich nicht so recht. Das ist doch sehr seicht im Moment. Da hoffe ich wirklich auf Besserung. Es wird einfach viel zu viel gesabbelt.

  3. #3
    Damn. Das Finale von Staffel 6 und dieser Beginn von Staffel 7 waren so ziemlich das Heftigste, was ich bisher so im TV gesehen habe, also rein emotional. Sitzen hier beide sprachlos, auch wenn ich fast mit genau diesem Ende gerechnet hatte. Hab mir auch vorgenommen, den Comic nicht mehr zu verfolgen. Das hat mir leider zuviel vorweggenommen.

  4. #4
    Ich hab mal wieder nach vielen Jahren ne halbe folge Walking Dead geschaut.

    Joa, wenig überraschend und emotional hat mich das nach dem ganzen Crap nicht mitgenommen. Ich bin vielleicht etwas abgestumpft, aber die Figuren liegen mir einfach nicht mehr am Herzen.




    Und das Ende der Folge war wieder typische WD Writing Kunst und hat Negan, der tatsächlich das Potential hatte, was zu reißen wieder zu einem (schlechten) James Bond Bösewicht degradiert.


    *yawn*

  5. #5
    Ich bin gespannt darauf wie sie es schaffen wollen, dass man Negan hasst und liebt zu gleichen teilen, das zumindest sagen viele Testzuschauer aus der USA. Ich mag den Schauspieler ja so unheimlich gerne und besonders nach seiner schönen kurzen Rolle in Greys oder eben in der wunderbaren Rollen bei den Winchester Brüder.

    Die Folge gestern war heftig, aber da am Samstag schon der Spoiler rumgeht war ich darauf vorbereitet, mein Menne dagegen hatte zwar die Vermutung wen es treffen wird und lag letzendlich auch richtig, aber im ersten Moment war er schon erleichtert und in den Moment wo er sagte "Es trifft ja doch nicht...." Bäm. Danach hörte man nichts mehr von ihm und ich durfte noch sein Kuchen essen

    jetzt werden die Folgen erstmal bis zur Winterpause gesammelt und dann in einem Rutsch geschaut, die nächste Folge soll angeblich eine lustige Folge werden...

  6. #6
    geiler auftakt. hoffentlich geht es genau so weiter. weiß jemand, ob jesus endlich wieder eine größere rolle spielt? der war ja in der letzten staffel auf einmal wieder ganz schnell weg.



    achja und ftwd staffel 2 war langweilig.

  7. #7
    @Jaina Jones
    Wie man Negan lieben kann, ist mir auch noch unbegreiflich. Bisher ist er einfach nur hassenswert und zwar weit mehr als jeder andere Bösewicht bisher. Den Governor hab ich geliebt. Der war einfach ein Bösewicht mit Charakter und nicht unbedingt das pure Böse. Negan ist einfach nur ein Riesenarschloch, welches vor nichts zurückschreckt, nicht mal vor absolut pervers abartiger Gewalt und der einfach nur mit Angst regiert. Dass er nicht zwingend töten will, hängt nur damit zusammen, dass er die Leute ja braucht und diese "Gnade" ja auch teil seiner Taktik ist, dass man verschont wird, wenn man gehorcht. Der Governor hätte aus derselben Lage was ganz anderes gemacht. Der war wirklich in der Hinsicht Bond-Schurke. Er hätte geredet und vielleicht den ein oder anderen abgeknallt, bevor Rick und co. sich hätten irgendwie befreien können. Darum war die Lage auch zum ersten Mal in der WD-Geschichte wirklich aussichtslos und ich fand, das hat man den Charakteren wirklich angesehen. Fand ich hervorragend gespielt und inszeniert.

  8. #8
    Als ich den Inhalt der Folge mitbekommen hab war ich echt froh, dass ich irgendwann in Staffel 3 ausgestiegen bin und sonst nur beim Durchzappen am TV noch ein paar der späteren Episoden gesehen habe. Ich fand damals schon, dass das alles irgendwie zu nix führt, mir waren die Charaktere bis auf wenige Ausnahmen extrem unsympathisch, ein paar der Protagonisten habe ich regelrecht gehasst, wobei ihnen ständig so viel Screentime eingeräumt wurde, und mir fehlte eine klare Handlungsstruktur, irgendein Mysterium oder Ziel, irgendeine Richtung, in die es geht, sodass Anfang, Mitte und Ende abzusehen sind. Stattdessen nur töten oder getötet werden. Zombies bringen Menschen um oder Menschen bringen Menschen um, weil Menschen = inhärent schlecht >_> Die Produzenten sagten ja schon, dass sie vorhaben, das noch diverse Staffeln fortsetzen zu wollen, vielleicht ewig bis es keiner mehr guckt.

    Ehrlich gesagt ist mir das zu wenig. Selbst im Zombie-Horror-Subgenre geht da imho mehr. Habe in einer anderen Diskussion das Beispiel gebracht, dass die Gruppe ja Brotkrumen folgen könnte, mit immer mehr Hinweisen auf ein tatsächliches Heilmittel, und dass sie auf dem Weg eine riesige Verschwörung aufdecken, in die manche der Charaktere auf irgendeine Art verwickelt sind. Will damit nicht sagen, dass sie notwendigerweise besagte Heilung auch bekommen sollten - ich brauche bei sowas kein super Happy End - aber stattdessen eben einige faszinierende Antworten zum Zustand und der Geschichte der Welt. Oder wie wäre es mit neuen, gefährlicheren Arten von Beißern, die aus Experimenten hervorgegangen sind?

    Es ist absolut gerechtfertigt, dass das nackte Überleben der zentrale thematische Dreh- und Angelpunkt der Serie ist, aber das alleine hält mich höchstens ein oder zwei Staffeln bei Laune, dann möchte ich Entwicklungen sehen, die sich nicht bloß mit mäßigem (und zynischem) Charakter-Drama und Tod beschäftigen, sonst setzt Langeweile ein. Ich erwarte mir von einer gut geschriebenen Show überraschende Wendungen, neue Perspektiven, Konzepte und Ideen. The Walking Dead bot mir das nicht, und von dem, was ich von den späteren Staffeln gehört und auch selbst gesehen habe, wird das leider wohl auch langfristig so bleiben. Sorgt irgendwie dafür, dass ich glaube, Zombies funktionieren als Film besser als in einer Serie. Leute wie unter anderem George A. Romero haben jedenfalls tausendmal interessantere und spannendere Geschichten in konziser Form rund um das Konzept geschaffen, als es den Leuten von The Walking Dead jemals möglich war.

    Erwähnte ich schon, dass ich übertriebene Gore-Effekte absolut nicht ausstehen kann? Sowas bei den Zombies zu machen ist okay, die sind im Prinzip schon tot, aber bei den Hauptfiguren finde ich das nicht nur mies und fies, sondern irgendwie auch manipulativ, da es durch Heftigkeit und Ekel über den minimalistischen Story-Inhalt hinwegtäuscht und die ganz billige Art ist, einen neuen Bösewicht aufzubauen. Habe kein Problem mit Blut und ab und zu ein paar schnell abgehackten Gliedmaßen. Aber das grafisch sichtbare Zertrümmern von menschlichen Schädeln mit herausquillenden Augen etc. geht mir dann doch irgendwann zu weit, vor allem wenn das noch gehörig ausgekostet wird und den Ton für eine ganze Folge vorgibt. Torture Porn ist nicht, was ich suche, und auch nicht das, was die Serie die meiste Zeit über war. Wenn das nun den Stil für den weiteren Verlauf vorgeben soll, finde ich das sehr bedauerlich. Oben schrieb ich, dass mir kaum jemand von der Gruppe in den ersten paar Staffeln gefallen hat. Well, eine dieser seltenen Figuren auf die das doch zutraf ist nun in der Premiere der siebten Staffel gestorben. Wenn es jemanden trifft, dann natürlich nie die, die ich von Anfang an nervig und störend fand. Hätte ich damals weitergeschaut, hätte ich spätestens jetzt mit der Serie aufgehört.

    The Walking Dead hat eine nihilistische Ausrichtung, und ist quasi eine permanente Darstellung von Qual, Elend und Leid. Manche scheinen es genau deshalb zu mögen, und vielleicht bin ich nicht sadomasochistisch genug veranlagt, aber das empfinde ich nicht als gute Unterhaltung. Vernünftiges Drama braucht Höhen und Tiefen, und keine sich ständig verschlimmernde Abwärtsspirale der Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Schreibe das nicht, um jemandem die Serie madig zu reden. Wenn ihr es toll findet, klasse, erfreut euch dran. Frage mich allerdings, wie lange das so weitergehen kann, bevor zu viele Zuschauer weggerannt sind. Denke, wenn die bei Staffel 15 ankommen und es immer noch das alte Spiel ist, werden sich mehr als ein paar der verbliebenen Fans denken, dass sich das nicht wirklich gelohnt hat.

  9. #9
    Der Punkt ist ja, dass es nicht das Konzept von TWD ist, irgendwas aufzudecken. Es soll ja realistisch sein und dass irgendeine Random-Gruppe aus Atlanta dem großen Geheimnis auf die Spur kommt oder sogar ein Heilmittel findet, ist irgendwo unrealistisch. Das Konzept der Comics und der Serie ist einfach, dass man konsequent Rick und seiner Familie durch diese neue Welt folgt und dabei die Entwicklung der Charaktere beobachten kann. Wenn man das Konzept nicht mag oder die Charaktere, dann ist das halt Geschmackssache. Ich mochte auch nicht alle Charaktere. Gerade Leute wie Lori, Abraham oder aktuell noch z.B. Sasha gehen mir tierisch auf die Eier. Carl war mindestens drei Staffeln lang ein absoluter Nervcharakter. Ich finde, wenn man sich auf die Serie einlassen kann, dann ist sie so ziemlich die emotionalste Serie derzeit. Viele Charaktere sind einem ans Herz gewachsen, z.B. eben Glenn und man kann mit ihnen mitfühlen, gerade jetzt bei Negans Auftritt. Wenn man das nicht kann, kann ich aber verstehen, dass man die Serie schlecht findet. Denn dann wird der Serie das genommen, was sie ausmacht und sie ist nur noch hirnloser Zombiesplatter.
    Das Hauptproblem der Serie sind tatsächlich die Bösewichte. Will man es weiter realistisch halten, dann gehen einem die Ideen aus. Wir hatten ja schon fast alles - selbsternannter Bürgermeister mit zweifelhafter Moral, diverse Plünderer, Kanibalen und nun eine riesige Miliz. Was noch fehlt, sind irgendwelche Militärs oder eine richtige Sekte.

    Dass es irgendwo mal bergauf geht, ist auch nicht denkbar. Ich mein, dann würde die Serie keiner mehr schauen. Derzeit scheinen noch mehr als genug Leute diese Serie zu schauen. Ist ja immer noch eine der Topserien neben Game of Thrones.

    Geändert von Eisbaer (26.10.2016 um 09:03 Uhr)

  10. #10
    Mich wundert es ehrlich gesagt, dass es noch kein Militär gibt, ich meine, immerhin sollten es doch eine kleine Gruppe geschafft haben zu überleben?!
    Gut kann gut sein, dass es die in einen anderen Teil der USA verschlagen hat. Vielleicht kamen sie auch im Spin Off vor, die zweite Staffel von FTWD haben wir uns noch nicht angeschaut.
    Die Kanibalen sind für mich immernoch der größte Fehler, vielleicht denke ich da auch nur zu kompliziert, aber mal ehrlich, jeder Mensch hat den Virus, steht also immer auf. Die Kanibalen töten jemanden und essen ihn, sobald man stirbt aktiviert sich ja das Virus, ergo essen sie ein aktiviertes Virus und verwandeln sich dennoch nicht.
    Daher war ich froh, dass man die Kanibalen nur kurz gesehen hat, dank Rambocarol versteht sich.

    Abraham war einer der Charakter die ich noch zu den "Mag ich" zählen würde, obwohl zum Ende hin der letzten Staffeln wurde er etwas nerviger.
    Ich hab letztes Jahr die Comics angefangen, also die dicken Kompendiums und da muss ich echt sagen, dass ich es schade finde, dass sie einige Charaktere in der Serie so blass und dumm gemacht haben. Andrea ist im Comic wirklich genial, dafür ist Carol nun ja, eine vollkommende Niete. Ich glaube ja sie haben die Charaktere einfach irgendwie verwurschtelt und raus kam Rambocarol.
    Wiederum sind einige Charaktere durch die Serie erst richtig zur Geltung gekommen, die im Comic nur eine kurze Zeit da waren, wie Hershel oder Daryl den es gar nicht gibt.

    @Kadaj
    Ich meine gelesen zu haben, dass Jesus in der Staffel öfters vorkommen soll, allerdings für wie lange, wie sein Schicksal sein wird etc. hab ich nichts gehört.

  11. #11
    Die Folge war besser als erwartet und in Relation zu den Episoden der letzten zwei Staffeln fand ich sie auch ganz gut, aber ich bezweifle, dass die Serie jemals wieder die Qualität der ersten 3 Staffeln erreichen wird. Hauptproblem ist halt, dass die Serie in sich keine wirklichen Überraschungen mehr birgt, alles geschieht im Rahmen des Erwarteten. Ich kann auch nicht ganz beschreiben, wie ich das meine, aber ich stör mich schon seit einer Weile ein wenig an den dramatischen Szenen, die mir wie die intensiven/ spannenden Szenen etwas zu künstlich wirken. Als ob man das ganze so in Szene setzen muss da es irgendwelche Richtlinien gibt und nicht, weil man das wirklich so gut findet. Kann jemand nachvollziehen was ich meine und das vllt. etwas besser ausdrücken als ich?

    Da ich mir jedenfalls vorgenommen hab, die Serie wöchentlich zu gucken, hoffe ich sehr, dass sie das Pulver der 7. Staffel nicht mit der ersten Folge verschossen haben.

  12. #12
    Zitat Zitat von Eisbaer Beitrag anzeigen
    Es soll ja realistisch sein und dass irgendeine Random-Gruppe aus Atlanta dem großen Geheimnis auf die Spur kommt oder sogar ein Heilmittel findet, ist irgendwo unrealistisch. Das Konzept der Comics und der Serie ist einfach, dass man konsequent Rick und seiner Familie durch diese neue Welt folgt und dabei die Entwicklung der Charaktere beobachten kann.
    (...) Das Hauptproblem der Serie sind tatsächlich die Bösewichte. Will man es weiter realistisch halten, dann gehen einem die Ideen aus. Wir hatten ja schon fast alles - selbsternannter Bürgermeister mit zweifelhafter Moral, diverse Plünderer, Kanibalen und nun eine riesige Miliz. Was noch fehlt, sind irgendwelche Militärs oder eine richtige Sekte.
    Ja, das ist wohl genau das Problem, das ich damit habe. Eine Serie über eine Zombie-Apokalypse guck ich mir nicht wegen "Realismus" an. Wie gesagt, es beschränkt sich alles rein auf (deprimierendes und imho manchmal auch nerviges) Charakter-Drama. Ohne vordergründigen Handlungsbogen ist mir das zu wenig und wird schnell langweilig, es fehlt ein klares Ziel. Alles, worauf man hoffen kann, ist, dass die Leute noch eine Weile überleben. Selbst die Chance, einen sicheren und längerfristigen Hafen zu finden, wurde ja systematisch untergraben, indem staffelweise das Setting gewechselt wird, weil wieder irgendeine Bleibe von Beißern überrannt wurde. Mir ist bewusst, wer mit dem Titel der Serie gemeint ist. Aber warum soll ich das noch weiter verfolgen, wenn die Frage sowieso nur darin besteht, wann und wie alle sterben? Hat irgendwie sowas voyeuristisch-sadistisches an sich. Von der Anfangsgruppe ist jetzt schon nicht mehr viel übrig. Wobei ich schon denke, dass weitreichendere Entwicklungen und Hinweise auf die Hintergründe oder auf bestimmte Orte in der Serie früher angeteasert wurden, und sich das erst später immer weiter davon weg entwickelt hat bzw. nicht mehr verfolgt wurde oder sich als Irrtum herausstellte.

    Was du mit den Bösewichten ansprichst, beziehe ich ehrlich gesagt auf das komplette Szenario. Wenn man unbedingt so realistisch und gleichzeitig auch so düster wie möglich bleiben will, dann hat man nur ein sehr begrenztes Repertoire an verwendbaren Ideen. In diesem Sinne fand ich, dass sich The Walking Dead schon früh übermäßig oft mit den Situationen wiederholt hat, immer bloß leicht variiert. Und das scheint inzwischen noch viel schlimmer geworden zu sein. Comicvorlage hin oder her, wenn die Schreiber jetzt die einzige Möglichkeit es aufregend zu halten darin sehen, das Kontrollrad für Gore, Gewalt und Hass noch weiter bis zum Anschlag aufzudrehen und den Hauptfiguren wortwörtlich und schön sichtbar die Köpfe einzuschlagen, weiß ich nicht, wo das später noch hinführen soll. Da versucht man sich doch nur noch mit Gemeinheiten gegenseitig zu übertrumpfen.

    Mag sein, dass The Walking Dead einfach nicht nach meinem persönlichen Geschmack ist, aber gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen fällt es mir auch zunehmend schwerer zu verstehen, worin andere da noch den großen Reiz sehen bzw. warum die Serie nach wie vor so erfolgreich ist. Ich mein, ich brauch bestimmt nicht immer nur Blümchenwiese, Regenbögen und Sonnenschein, aber exzessive Übungen in Brutalität, Leid, Tod, Verzweiflung usw. sollte in Erzählungen imho nicht zum bloßen Selbstzweck verkommen.

    Zitat Zitat
    Dass es irgendwo mal bergauf geht, ist auch nicht denkbar. Ich mein, dann würde die Serie keiner mehr schauen.
    Nenn mich einen Idealisten, aber so realistisch finde ich The Walking Dead was das angeht überhaupt nicht. Gewiss würde es Gruppen und Individuen geben, die im Falle eines derartigen Weltuntergangs durchdrehen bzw. bei der Gelegenheit oder in eine Ecke gedrängt ihr düsterstes Inneres nach Außen kehren würden. Aber ich bin überzeugt, die Protagonisten träfen viel häufiger auf moralisch noch nicht so völlig korrumpierte, niederträchtige Figuren; auf Leute, die sich ihre Menschlichkeit den Widrigkeiten zum Trotz bewahrt haben und Leben an sich wertschätzen, ohne bloß auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein. Das heißt nicht automatisch, dass sie naiv sind - gerade Hoffnung, Vertrauen und Zusammenhalt kann stark machen. Verdammt, es würde garantiert Leute geben, die die Situation sogar mit Humor nehmen und trotzdem irgendwie überleben! Die Serie bleibt hier sehr, sehr einseitig.

    Auch sind Menschen erfinderisch, unter Druck umso mehr, und würden versuchen, vereinzelt neue gesellschaftliche Strukturen in kleinem Rahmen aufzubauen, ohne dass das zwangsläufig ständig in Perversion und Totalitarismus mit despotischen Machthabern ausartet. Selbst wenn es nur für eine Weile ist und am Ende scheitert, fände ich so einen Versuch, nachdem ein geeigneter Ort gefunden wurde, nicht nur durchaus glaubwürdig, sondern auch wesentlich spannender und faszinierender als das, was derzeit passiert. Den Charakteren mal etwas anderes geben als sich selbst, das sie noch verlieren können. Etwas, das sie selbst geschaffen haben und das - wenn auch nur zeitweise - funktioniert. Wie würden sich ihre Erfahrungen im Zusammenleben spiegeln, wie würden sie auf Gefahren von Außen reagieren? Glaube nicht, dass das in so einem Fall keiner mehr gucken würde, wäre immer noch genug Platz für den gewohnten Kram darin. Und das war nur ein mögliches Beispiel. Befürchte aber auch, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn sie einmal so sehr abgestürzt sind wie jetzt. Irgendwann kommt der Punkt, da erwartet man praktisch nichts anderes mehr vom Inhalt als Schrecken und Trostlosigkeit.

    Darüber hinaus ist der Kontinent verdammt riesig, aber die ursprüngliche Einwohnerzahl begrenzt. Die USA haben eine vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte. Zombies würden nicht überall und vor allem gerade in ländlichen Gegenden oder der Wildnis nicht in Massen auftreten, selbst wenn man deren Wanderverhalten berücksichtigt. Und irgendwann würden es weniger werden, weil kaum noch Nachschub entsteht aber Überlebende regelmäßig ein paar erledigen. Bei Ausbruch hätte das Militär von welchen Staaten auch immer bereits Millionen vernichten können. Trotzdem bekommt man in diesen Geschichten das Gefühl, dass der Strom nie versiegt, selbst wenn viel Zeit vergeht. Würde glatt behaupten wollen, The Walking Dead ist nur dann wirklich realistisch, wenn es grade bequem für die Autoren und deren zynische Weltsicht ist :-/

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