Das Problem dabei ist, dass der japanische Passiv mit dem Passiv in romanischen Sprachen nicht identisch ist. Bei uns vertauscht der Passiv einfach nur Agens und Patiens des Satzes, hat aber keine andere Bedeutung, was den Inhalt des Satzes angeht. Das ist im Japanisch einfach nicht so. Der japanische Passiv hat da deutlich mehr Schichten.

Er kann, wie bei uns, einfach ein Austausch von Agens und Patiens sein, aber das ist oft nur so, wenn es um Sachen wie schreiben, bauen, etc. geht.
Im Normalfall laesst er sich aber mit "etwas antun" uebersetzen, was dann beschreibt, dass eine Handlung fuer den Patiens eine negative Auswirkung hat.
Eine dritte Funktion ist der Potentialis, allerdings ist der im modernen Japanisch nur noch bei Ichidan-Verben mit dem eigentlich Passiv identisch, bei Godan-Verben hat der Potentialis eine eigene Form (-eru) ... im klassischen Japanich war das nicht so.
Weiterhin kann der Passiv einfach nur Hoeflichkeit ausdruecken.
Oder er ist zum Transformieren von transitiven Verben in eine intransitive Form zu gebrauchen. Das ist auch der Grund, warum es so viele transitiv-intransitive Paare gibt. Diese Paare verwenden den klassischen japanischen Passiv (z.B. miru -- mieru; mieru kommt von miyu, dem klassischen Verb fuer sehen, miyuru ist die Rentaikei davon, und miyeru/mieru der Passiv; das gleiche gilt z.B. fuer kowasu, kowareru oder moyasu, moeru).

Ist daher sehr stark Kontextabhaengig das ganze.