Mir ist neulich aufgefallen, wie sehr X-Men 2 für mich in diese Kategorie gehört. Erst vor Kurzem habe ich mir alle Teile nochmal hintereinander angesehen und auch die Erinnerungen an First Class waren noch frisch. Bin ich froh um First Class - denn der gilt nun fast einhellig als bisher bester Teil der Reihe, und dem kann ich mich nur anschließen.

Aber vor dem Film musste ich andauernd auf den verschiedensten Seiten oder Foren lesen, dass der zweite Teil der beste sei. Warum mögen den alle so sehr? Immer heißt es, damit hätten Bryan Singer & Co alles richtig gemacht. Ich kann mir das nicht erklären. Okay, direkt schlecht fand ich den jetzt nicht, trifft halt generell meinen Geschmack, aber was X-Men insgesamt angeht fand ich den zweiten mit Abstand am wenigsten gut! Mag mir einer erklären, was der Film besser macht als die anderen? Mir kam der vor allem sehr einseitig vor. Als spiele sich die Hälfte des Films nur in diesem dunklen, super-langweilig aussehenden Bunker-Staudamm-Dings ab, und dann rennen die darin hin und her durch die Gegend, müssen Mutantenkinder befreien, Professor X retten usw. usf., gähn. Die grundlegende Thematik war bloß eine Kopie des ersten Teils (den ich btw. zwar recht unspektakulär und kurz, aber eben auch kurzweilig gut und rund fand), more of the same halt. Aber anstatt sich wirklich um Wolverine zu kümmern und auf seine Herkunft einzugehen, wird das alles nur minimal angeschnitten, kein Wunder dass der Wolverine-Origins-Film von den Machern später für nötig erachtet wurde. Erschien mir hier sehr halbherzig umgesetzt. Und der menschliche Bösewicht war auch irgendwie lahm. Das Ende mit Jean Grey erschien mir dann ebenfalls einigermaßen überflüssig, wirkte so als wollten sie unbedingt auf den letzten Drücker noch was einbauen, mit dem sie auf den kommenden dritten Teil verweisen können. Und dann war da noch der extrem schwache Soundtrack des untalentierten Komponisten John Ottman, der ganz ohne irgendwelche einprägsamen Themen oder Wiedererkennungswert auskommen muss.