Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
Ich hatte jede Menge Arbeit, meine Eltern zu überzeugen, dass ich überhaupt hindarf. Vor allem, wenn diese dann solche Fragen stellen wie "Ja, was macht man denn dort?" - "Uhm.........lass mich mal aufzählen.....Dodgeball, diverse Rollenspielabende, Kino, andere spotliche Aktivitäten, man lernt die Community dort mal kennen...." - "Und dafür musst du 500km nach Bremen fahren? Lernt man denn da überhaupt etwas, was Richtung Schule geht?" - "Ähhhhh......."
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Schulkram ist nett, aber in der Arbeitswelt nur bedingt anwendbar. Insofern wäre schul-anwendbares Lernen nur so weit überhaupt nützlich, als es für dein späteres Studien-/Betätigungsfeld relevant ist. Was du auf der NATO erhältst, ist Erfahrung im Umgang mit Menschen sowie in Zeit- und Ressourcenmanagement; dazu kommt der Aufbau eines sozialen Netzwerks – und man kann argumenteren, daß das Knüpfen von Beziehungen eine wertvolle Investition in die Zukunft ist. Auch das ist alles nur bedingt anwendbar, aber es deckt ein Gebiet ab, das in der Schule kaum oder gar nicht behandelt wird.

Im Übrigen ist (je nach Branche) eines der größeren Probleme in der heutigen Arbeitswelt das Burnout-Syndrom. Wenn man schon frühzeitig anfängt, seine gesamte Freizeit danach auszurichten, was unmittelbar karrierefördernd ist, dann legt das den Grundstein für eine Karriere, die mit Mitte 40 aus psychologischen Gründen endet. Downtime ist wichtig, insbesondere solche, die völlig fachfremd ist. (Eine Ausnahme würde ich natürlich machen, wenn du ohne besondere Anstrengung nicht den NC deines Wahlstudiengangs erreichen kannst, aber das sind natürlich besondere Umstände.)


Zudem halte ich es für fragwürdig, wenn sie dir vorschreiben, mit wem du Geschäftsbeziehungen eingehen kannst. Selbständigkeit ist nicht binär; du kannst durchaus Entscheidungen selbst treffen, ohne dafür gleich einen eigenen Haushalt aufmachen zu müssen. Aber das ist nicht meine Angelegenheit.