Sonnenlicht strahlte durch das Geäst eines Baumes auf Nadeschkas Kleid, ihre glatten Haare und das Eichhörnchen, dass auf ihrem Kopf herum hopste. Ein euphorisches Tierchen, vor allem im Vergleich zu der Menge an Dorfbewohnern die etwas verdattert und kopflos auf dem Marktplatz versammelt war, als wären die Türken vor Wien. In einem war man sich aber offensichtlich relativ einig. Der Söldner sollte hängen. Die Dörfler hängten einen von ihnen, sicher, dem Söldnerpack war nicht trauen, aber war es klug sich jemandes der potentiell zu Kämpfen vermochte zu entledigen? Sogar das kleine Mädchen wählte den Strang für diesen Mann.

Dass man Nascha und Nadja verdächtigte war auch nur natürlich. Sie waren fremd, allein reisend und dazu noch Zwillinge. Nichtsdestotrotz waren sie keine Monster, auch wenn sie an so manchem Ort als halbseelige Unwesen beschimpft wurden. Momentan war, Angesichts einer freilaufenden Bestie ein Verdacht das geringere Problem, denn die Bestie menschlicher Mob war noch nicht frei. Dank der Hexenjäger war die Meute noch ruhig und rief gesittet zum Mord auf. Aber wie lange noch?

Nascha nahm das kleine Pelztier vom Kopf und setzte es auf die Erde, um sich komplett in das Gras zu legen. Jetzt war nicht die Zeit um den Kopf zu verlieren. Einfach die Ruhe bewahren bis etwas getan werden konnte. Mit der Hand an dem Messer unter ihrer Kleidung schloß sie die Augen.