"Es mag vielleicht nur ein Stück Holz sein," ,sagte Lilith leise und sie blickte auf die offene Hand des Hexenjägers, als wäre darin ein unbezahlbarer Schatz, "aber für Euch ist es das bestimmt nicht, denn Ihr tragt es doch stets bei euch, nicht wahr?" Sie nahm das Amulett zögerlich und ein wenig unsicher, ob sie es wirklich annehmen konnte. Vorsichtig strich sie über das spröde Holz und sprach weiter: "Und nun, da Ihr es an mich weiter reicht, ist es in seinem Wert und seiner Bedeutung noch weiter gestiegen. Ich werde es in Ehren halten und in jeder noch so schweren Stunde meinen Glauben damit festigen." Erneut hatte die Bäckerin das Gefühl, seiner Geste nicht gerecht werden zu können.

Mit leicht zitternden Händen legte sie sich das Amulett um den Hals, und auch wenn es keine magischen Kräfte besitzen konnte, fühlte sie sich damit plötzlich sicherer und stärker.
"Da ich nur eine gewöhnliche Bäckerin bin, kann ich Euch wahrscheinlich nichts Ebenbürtiges als Dank zurück geben. Sollte es aber irgendwann einmal etwas geben, so sagt es mir. Bis dahin kann ich Euch, und auch dem Hauptmann, der so weise war, Euch vier zu Rate zu ziehen, nur die Loyalität einer einfachen Bürgerin schenken." Sie richtete ihren Blick in den wolkenlosen Himmel, da dies für sie nun ein Schwur war, und würde sie ihn brechen, sollte das Jüngste Gericht über sie kommen.

Gerade in diesem Moment war es bedeutsam ruhig um sie herum geworden, und erst die Worte Rolands durchbrachen die Stille. Lilith blickte kurz zu den übrigen Dorfbewohnern hinüber. "Diran nun also." ,dachte sie und versuchte, sich zu erinnern, ob er jemals bei ihr im Laden gewesen war. Sie kannte ihn kaum, hatte ihn nur selten zu Gesicht bekommen... gerade deshalb konnte sie absolut nicht sagen, ob er verdächtig war oder nicht.