Isabella schmunzelte als sich der große Schotte sich seinen Weg durch die Meute bahnte. Ohne seinen Mantel sah er weit weniger beeindruckend aus, durch die lange Reise hatten sie alle ein wenig an Glanz verloren - aber durch seine Redsamkeit machte er dass wieder wett.

Als er ihr den Kienspan hinhielt, nickte sie dankend und zog ihn am Gürtel ein Stück näher; dann erhob sie ihre samtweiche Stimme und sagte:

"Ich würde euch de todo corazón, also wirklich sehr sehr gerne auf eine Fährte stoßen, die eurem wachen Blick bisher entgangen ist, aber ich befürchte ihr habt bereits etwas, das euch von eurer Langeweile ablenkt.

Abgesehen davon könnte ich euch nur sehr wenig über dieses langweiligen Dorfes erzählen. Aber nur so viel: Ich würde hier nicht sterben wollen – obwohl der Friedhof einladender auf mich gewirkt hat als diese heruntergekommene Schenke – denn der Priester scheint sogar auf einer Beerdigung Witze zu reißen.“


Von irgendwoher hatte sie noch ein „man muss kein Buch lesen“ gehört, und sie dachte daran wie nützlich diese dicken Schwarten manchmal doch sein konnten. Zum werfen zum Beispiel. Ihr Lächeln vertiefte sich und wurde zu einem verführerischen Schmollmund; dann entließ sie Godfrey aus ihrem Griff.

Grade hatte sich den beiden jemand genähert der aussah wie einer der abgerissenen Dichter, wie sie es in Paris an jeder Straßenecke gegeben hatte. Vom Leben und der leeren Geldkatze gezeichnet. Bevor er sich mit seinem Krug an Goffrey vorbeidrängen konnte legte sie ihre Stiefel auf der Bank ab und zielte mit dem Buch direkt zwischen seine Augen, warf es aber noch nicht.

"Wenn ich in eurer Haut steckte würde ich andere Leute nicht ohne Grund unterbrechen."