Zitat Zitat von Daen vom Clan
Einfach mal andersrum gefragt:
Wem hier sind wirklich ALLE spielbaren und für sich interessanten Makerspiele ausgegangen?
Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
Man könnte auch noch ergänzen: wer hat die ganzen Demos und Vollversionen, die es vorher gab, zumindest eine Zeit lang angespielt?
Ich muss zugeben, dass ich persönlich mir hier nich viel Exotik erlaube. Wenn ich mal waghalsig ein wenig prestigeträchtiges Spiel runterlade, erkenne ich meistens schon am BGM-Ordner, dem Titelbildschirm, spätestens am Intro-Fade-In, ob ich weiter spiele oder nicht. Das ist ernüchternd, weil das dazu führt, dass viele der gezogenen Projekte auf meiner Festplatte eine Halbwertszeit zwischen 20 Sekunden und 3 Minuten haben.

Ich würde mich auch so oder so nicht als den Spieler bezeichnen, aber ich habe grundsätzlich ziemlich klare Vorstellungen, was mir ein Spiel bieten soll und diese gehen in der Regel ins für die Szene Extravagante. Man kann meine Aufmerksamkeit auch mit einer entsprechenden Inszenierung erlangen, allerdings macht sich hierüber wer den Storyschwerpunkt nicht zu setzen vermag sowieso der letzte Gedanken. Und auf den Storyschwerpunkt kommt es für mein Empfinden an. Deshalb habe ich mir auch abgewöhnt, Spielevorstellungen vollständig zu lesen, ein kurzer Ausflug in den Story-Unterpunkt und kurz über die Screens drübergehuscht und in 90% der Fälle weiß ich, dass ich das Spiel sowieso nicht spielen werde, weil's sowieso nur wieder aufgewärmter Schinken ist. Abgesehen davon kann man in nahezu allen Fällen vom Storytelling auf die Qualität der Dialoge schließen, was auch ernüchtern kann.


Was ich dabei nicht ganz verstehe, ist die Schwerpunktsetzung allgemein. Das Spielerlebnis baut auf drei Säulen auf, Erzählleistung - aka Story, Handlung, Konzipierung -, Grafik und Gameplay. Und machen wir uns nichts vor, in den letzten beiden Punkten hängen Makerspiele einfach zurück, wenn man nich gerade den größten technischen Aufwand seit des Steve-Jobs-Roboters auffährt. Wie viel Charme die Grafik des Makers auch haben mag, sie kann hier kein tragendes Element darstellen, auch wenn das immer mal wieder suggeriert wird (naja gut, die Aëdemphia-Cinématiques sind einfach bad-ass). Gameplaytechnisch wüsste ich nicht, was man außer einem innovativen Kampfsystem (muss aber zugeben, ich find Kämpfe meist langweilig und nervig) und Rätseleien hier groß einbauen könnte.

Makerspiele sollten also vorallem durch ihre erzählerischen Momente, die Handlung, die Charaktere, die Spannung, die Identifikationsmomente bestechen. Und man muss hier das Straußenei nicht einmal neu erfinden, es reicht schon eine liebevolle Inszenierung, ein hervorstehender Gesichtspunkt, etwas auszeichendes. Das fehlt den meisten Projekten, auch den großen, hoch gelobten. Seit Las Aventuras de Pepe beispielsweise hab ich kein Spiel mehr erlebt, dass durch Niedlichkeit außergewöhnlich wird. Die Spiele, in denen ausgereifte bis überzeugende Charakterkonzepte bestehen, kann ich an den Fingern abzählen... &c.pp.


Kurzum: Stagnation herrscht für mich eigentlich schon immer. Wirklich weiterentwickeln tun sich die Konzepte und die handwerkliche Qualität der Spiele nich. Hängt natürlich auch mit meinen etwas seltsamen Ansprüchen zusammen, aber so ist das nunmal.