Am Anfang fällt Taro den Wasserfall herunter, wir kriegen im Laufe der Demo mit, dass Kai der Übertäter war, der sich auch schuldig fühlt, aber wir haben nicht die geringste Ahnung, warum er es gemacht hat/bzw. wegen dem Geist da würde man auf Körperkontrolle tippen, aber Kai macht ja überhaupt keine Anmerkung dazu, obwohl er sich an den Vorfall erinnert. Und auch sonst erlebt man Kai kein bisschen hinterhältig. Der Wasserfallsturz spielt in der ganzen Story bisher keine Rolle. Das ist irgendwie ein Schlag ins Gesicht, weil man ja doch die ganze Zeit hofft, dass mehr dahinter steckt.
Am Fuße des Wasserfalls angekommen, taucht ein Ogerverschnitt auf, der aber gleich wieder wegrennt, wie man später erfährt, weil er seinen Laden öffnen musste!??? Da ist einer am verrecken, der meine Hilfe braucht, ich bin eigentlich ein netter Oger, gebe ihm sogar ein paar Heiltränke, lasse ihn aber dann in der Wildnis zurück, damit ich Leuten Bier ausschenken kann?! Dass die Heiltränke nicht ausreichend waren, hat man gesehen, als der Protagonist schwach war und zusammengeklappt ist. In der Taverne sieht man dann ein rührendes (lächerliches) zusammentreffen, obwohl Taro und Oger sich keine Minute gekannt haben und er eben auch nichts für ihn getan hat, außer die Heiltränke hinzulegen. Man bekommt auch keinen Hinweis, warum der Char ein Oger ist.
Das liegt aber wiederum auch daran, dass man nicht nur von der Story wenig erfährt, sondern auch vom Setting und den Charas. So erfährt man fast nichts vom Ninjatum (außer, dass es etwas von Naruto geklaut wurde), nicht, warum Yoshu und Aya auf dem Berg leben, nicht, warum man gegen unzählige verschiedenartige Monster kämpfen muss (Humanoide, Tiere, Hybride, Elementare, sogar Geister), nichts von Rylin. Jeder Naruto-Ninja hätte die Leichen der Samurai oder ihre Sachen mit ins Dorf genommen oder zumindest mal den Kadaver vor Ort angeschaut, unsere Heldengruppe wastet Informationen, befragt auch nicht den Widersacher. Sie kommt nicht mal auf die Idee, als sie im Wald den Wachposten ausschaltet, dass sie das Dorf in Kenntnis setzen sollte und nicht einfach in die Gefahr reinspringen. Wenn sie unter Druck sind okay, aber sie schneiden das im Dialog ja nicht mal an. Dann habe ich mich gefragt, warum Don ein Ninja ist. Es ging ja darum, dass man wegen einer Händlerlieferung ermittelt. Der Typ hat keinen Karren dabei, ist ein Ninja, auch über ihn lernt man nichts und er schließt sich dann einfach mal kurzerhand der Truppe an. Ähnliche grobe Schnitzer hat die erste Mission: Unter mir kracht der halbe Berg zusammen, ich evakuiere nicht, schicke sogar noch ein zweites Mal eine einzelne Person rein, nachdem schon die Erste nicht zurückgekommen ist. Abgesehen davon sieht man grafisch nichts, wo die Höhle irgendwie Schaden genommen haben könnte. Ebenso missfällt es mir, wie man vom Hokage einfach einen Auftrag nach dem anderen wie in Reihenschaltung bekommt, mehr Twists und Variation braucht das Land. Cyra wird ebenso wie Don einfach in die Gruppe reingeworfen und nicht vorgestellt.
Dann gabs noch diese roten Zwischentexte, die besonders dramatisch wirken sollten... die aber nicht ernstzunehmen waren, weil der ganze Rest nicht dazu gepasst hat. Die Dialoge sind spärlich und erst recht nicht tief, die Atmosphäre nicht negativ, von ethischen Aspekten ist die ganze Zeit kein Hauch einer Spur zu sehen. Selbst der Titel "Existenz" ergibt überhaupt keinen Sinn. Da erwartet man ein substanzielles, nachdenkliches Werk, dass sich die Frage nach dem Sein/Nicht-Sein stellt.
Am Schluss kam die Liebesszene, die nochmal total absurd wirkte, weil die Annährungsversuche (gerade seitens Kai) bisher minimal waren, der einzige Schlüsselmoment wohl der zu Beginn in der Höhle war, damit also keine Romantik im Spiel war, die Sache aber auch nicht so übertrieben und lustig ist, dass man es der Comedy zugeschrieben hätte. Andererseits sind die Charaktere und Dialoge auch nicht so abgebrüht und adult, dass man es jetzt als emotionslosen Erwachsenens** verbuchen könnte. Es klang eher wie "Hi, Lust zu f***en?".
Nun noch zu den positiven Punkten: Trotz allem war es spielbar, die ganzen ( wie gesagt unerklärten) Kämpfe waren mühsam, man setzte aber auch verschieden Fähigkeiten ein, also da war schon etwas Gameplay drin. Außerdem war der Schwierigkeitsgrad immerhin so hoch, dass man auch gut Items einsetzen und verwalten musste (kaufen musste ich allerdings keine). Etwas Ablenkung zwischen den Kämpfen lieferten die Schatztruhen, die tlw. versteckt waren. Wiederauftauchende Monster mag ich eigentlich auch nicht, da fand ich bei der Rylinwaldrückkehr gut, dass wenn man schon laufen muss, man den Fußmarsch nicht umsonst ansetzt, weil beispielsweise wieder ein paar Monster da sind, aber auch nicht der ganze Wald wieder mit ihnen voll ist. Das Ninjadorf hatte ein paar gute Inhouse-Ideen, von denen zwar wenig was mit Ninjas zu tun hatten, aber doch mal was anderes waren. Das Kreativste im ganzen Spiel war die Kakteengrenze im Kinderzimmer, ansonsten musste ich noch ein paar mal schmunzeln. Im Bezug auf die Häuser war auch noch ansprechend, dass man viel Mobilar dialogtechnisch betrachten konnte und dabei ab und zu ein dämliches Kommentar von Kai kam. Nebenquests wie in Pangya hätte es bereits in Rylin geben müssen.
Ein paar Ressourcen waren auch noch gut: Die Panorama-Hintergründe, das Faceset von Angel, der einfallende Mondschein bei Nacht, obwohl die Nacht selbst eigentlich nutzlos war.