"Schundheft" ist etwa so ernsthaft klassifiziert wie "Saujud" in einem Personenregister.

Wir können durchaus von seriell anonym und industriell in Gruppenarbeit erstellter Genreliteratur sprechen, dass beschreibt den Inhalt nämlich, aber "Schundhefte" sagt nichts wesentliches außer einer Meinung aus.

Man klassifiziert nicht nach der Qualität sondern nach der Natur eines Objektes. Wenn wir diese Klassifikation abgeschlossen haben, so soll sie anderen helfen, Objekte mit vergleichbaren Merkmalen zu finden. Welches dann "das Beste" ist, hängt von vielen Randbedienungen ab, welche außerhalb unserer Klassifizierung liegen. Wie Z.b. der Bildungsstand oder die Vorkenntnisse. Ich meine, es steht außer Frage, dass wenn ich Fantasyliteratur über männliche Barbaren suche, die in einer exotischen Welt Krieg führen, Salambo wesentlich geiler geschrieben ist als Conan der Barbar. ABER das Groß der modernen Leserschaft wird der Mangel an Bias bezüglich allem und das Faktum, dass "Conan" hier wirklich unter seinem Temperament zu leiden hat abschrecken.

Ob das Werk dann weitere, unstofflichere Merkmale mit anderen Teilt würde in Metadatensätzen angegeben werden. Wie Leon sagt - Feuchtgebiete, Trockenzonen, Naßzellen und was es sonst noch gibt würden alle als Metadatensatz mit Feuchtgebiete in Verbindung gebracht werden, alle Krimis in einem bestimmten Stil würden mit den Mankell-Werken verbunden werden. Natürlich ham wir im allgemeinen nicht die Zeit, entsprechende Sätze zu erstellen. Shitsux. Erhöht den Personalstand der öffentlichen Bibliothek. Dann können wir auch alle Faust-Werke gebündelt präsentieren. Endlich mehr als immer nur Goethe.

In dieser Art und Weise helfen Klassifizierungen jemandem, für sein Interesse relevante Literatur zu finden. Wie gut oder schlecht die ist, steht außerhalb der Klassifizierung selbst.

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und Feuchtgebiete
Srsly, es gibt mehr als ein Derivatswerk?