Ich fand das auch sehr schön. Toll, dass die Serie noch Zeit hat, auch auf die kleineren Nebenfiguren einzugehen
Und bezüglich Ladyboner... ist jetzt nicht so, als hätten die Herren der Schöpfung von der Szene nicht auch einiges an Schauwerten gehabt
Davon mal abgesehen wirkten die vielen Begegnungen und Zusammentreffen auf mich nicht zu "unrealistisch" oder konstruiert. Jetzt sind wir halt endlich an dem Punkt in der Geschichte angekommen, wo sich alles zusammenfügt. Da dürfen die Fans, die schon von Anfang an dabei sind und aufgepasst haben, ruhig mal dick belohnt werden mit Verbindungen und Bezügen. Da Westeros nicht gerade voll mit großen Metropolen ist, halte ich es auch für glaubwürdig, dass sich da bestimmte Leute die wir schon länger unabhängig voneinander kennen, zufällig treffen. Und diese Anspielungen auf Personen und Orte und Ereignisse vergangener Tage sorgen überhaupt erst dafür, dass die Welt in der Serie für mich greifbarer wird. Ständig wurde in den letzten Jahren was anderes und neues aus dem Hut gezaubert. Jetzt sehen wir plötzlich Orte wieder bzw. hören von Ereignissen, die in der ersten und zweiten Staffel vorkamen und nun wieder eine Rolle spielen, vielleicht eine größere als bisher geglaubt. Ich liebe sowas. Gutes Storytelling imho.
Ich mochte beide Folgen, finds klasse wie die Perspektive wieder häufiger wechselt. Trotzdem muss ich sagen, dass ich bis jetzt nicht so viel von der Verkürzung auf sieben Episoden beim Inhalt gemerkt habe. Fühlt sich wie immer an. Die bemerkenswerte und bisher einzige Action wurde ja in die letzten fünf bis zehn Minuten der zweiten Folge gequetscht. Ich hoffe sehr, dass die nun nicht fünf oder sechs Teile Build-up zeigen, der bloß zu einer Riesenschlacht und den dazugehörigen Nachwehen ganz am Ende der Staffel führt. Da darf ruhig noch ein bisschen mehr abgehen. Spätestens in Folge 4 sollte es mal wieder richtig krachen imho ^^
Mich hat an der Sexszene halt nicht gestört, dass wir da Eunuchensex bekommen. Es wirkte an mich eher in die andere Richtung cringy, weil es diesmal so ein Lady-Fanservice war, was man dann auch in dem Interview bestätigt bekommen hat. Nicht die Tatsache, dass da jemand *igittigitt* ohne Penis Sex haben möchte, sondern dass bis auf das kurze Zögern von Greyworm alles 08/15 ablief und auf Cunnilingus hinauslief. Da ist ein Mensch, der zutiefst traumatisiert wurde und dem ein integraler Bestandteil seines Körpers fehlt, bzw. gestutzt wurde und trotzdem stürzt sich der Typ dann sobald die Hose unten ist einfach so ins Getümmel. Ja, ich kann das Argument verstehen, dass die beiden sich ja so dupsiknupsi lieb haben, dass die Sehnsucht viel Größer ist als die Scham, aber kommt, wo ist das bitte realistisch? Dieser Mensch wird ein deutlich gestörtes Verhältnis zu seiner Sexualität haben, sofern man überhaupt davon reden kann, überhaupt eine zu haben, denn eine Libido sollte er ohne Hoden nicht mehr haben (das ist doch Sinn und Ziel der Unsullied, oder? dass man dafür sorgt, dass sie keinen Geschlechtstrieb mehr haben). Sowohl in Buch als auch Serie wurden Unsullied dargestellt als Figuren, die auch ohne Libido trotzdem noch Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit jenseits der Libido haben, aber das ändert nichts daran, dass sich Greyworm trotz allem in einer solchen ziemlich unbeholfen vorkommen sollte und Missandei gerne auch.
Ich hätte es besser gefunden, wenn die Sexszene ein bisschen vorsichtiger gestartet wäre, mit einem zögerlichen Greyworm, der langsam abgetastet wird, oder gerne auch andersrum, denn wir können getrost davon ausgehen, dass Greyworm Jungfrau ist und nicht wirklich Erfahrung mit Frauen haben sollte. Sogar eine cringy Tyrion-Tutorial (Tytrial?) in der der Meister dem Padawan erklärt, wie das so mit den Frauen ist und wie man da auch in seiner Situation Abhilfe schaffen könnte, wäre irgendwie produktiv gewesen.
Die Sexszenen für Männer brauchen Vergewaltigungen, die für Frauen kommen ohne Phallus aus. "Hey, wir haben verstanden, wie Sex läuft, ihr privileged White Males. Guckt mal, der Typ prescht sofort mit seiner Zunge vor: WAS FÜR EIN MANN". Ist ja schön und gut, wenn das Frauen so sehen, ändert nichts daran, dass sich bei meiner Sexualität fast meine gesamte Empfindung über meinen Penis (wobei ich jetzt nicht unbedingt Penetration meine) dreht. Können die Feministinnen mir gerne ausreden, ändert aber nichts an der Tatsache und deckt sich auch ziemlich so mit dem was ich aus Bekanntenkreis und Allgemeinheit über das männliche Geschlecht erfahren habe. Daher ist ein Einwand von männlichen Konsumenten der Szene mMn nachzuvollziehen. Wobei natürlich schon etwas dran ist, dass eine Frau weniger auf den Penis angewiesen ist und das insofern in Ordnung geht, ich allerdings nicht wie oben geschildert damit einverstanden bin, dass sich Greyworm wie eine Biene zum Nektar auf den Intimbereich von Missandei stürzt, was mMn auch nicht verklärender ist als Mainstream-ich-komme-nicht-ohne-Gebettel-von-Frauen-nach-Cumshot-Porns.