Ach, ich würd jetzt nicht ständig Fan Service rufen, aber die Zufälle werden immer unglaubwürdiger. Mich hat in der ersten Staffel bzw. in den Büchern schon das Aufeinandertreffen von Catelyn und Tyrion gestört, was noch geht, wenn man bedenkt, dass man sich entlang der Kingsroad früher oder später über den Weg läuft, aber mittlerweile haben wir so etwas 2-3 mal pro Folge. Aber nun ja.
Euron ist mal ein richtig cooler Charakter... der ist zwar eine Arschgeige, aber nicht so sinnlos wie Joffrey oder Ramsay, sondern mit Plan und Sinn und auf seine eigene Art... der könnte nochmal die komplette Plotline upfucken... zum ersten Mal haben die Greyjoys auch mal außerhalb ihrer winzigen Inseln was zu melden.... so wird man innerhalb von 2 Folgen von nem meeh-Nebencharakter zu einem der heißesten Shits in Westeros...
Euron find ich mittlerweile okay. Er war vorher nach Lachnummer, jetzt ist er okay, nicht besonders gut oder so, aber halt im soliden Mittelfeld angekommen.
Erfrischend an der neuen Season ist auch, dass so viele Handlungsstränge jetzt einfach zusammen legen, weswegen man wie am Anfang nicht mehr 5-6 unterschiedliche Handlungsstränge braucht und nicht ständig etwas Wichtiges für eine oder mehrere Folgen aussetzen muss. Sansa+Jon+Brienne+Davos waren jetzt für diverse Folgen zusammen. Tyrion+Dany+Varys+Greyjoys auch für einige Zeit und werden eigentlich sofort mit anderen Handlungssträngen zusammengelegt, sobald sie aus einem herausbrechen. Ich denke uns erwartet da noch was wirklich Großes am Ende der Staffel, denn bisher wirkt es eher so als wäre die Staffel leichter zu drehen gewesen als schwieriger (man bedenke, wir bekommen nur 7 Folgen bei einer längeren Produktionszeit).
Ich muss auch sagen dass ich die Serie zwar immer noch unterhaltsam finde in deren jetztigen Zustand. Aber alles andere als "gut". Man versucht es spannend zu machen, kann aber kaum verschleiern wie derbe konstruiert die Handlung doch wirkt, die Charaktere handeln wirklich irrational und kaum nachvollziehbar, schaffen es eben dadurch bequem den Plot voran zu treiben. Gerade Euron haben in dieser Staffel zur Deus EX Machina schlechthin gemacht.
Ich muss auch sagen dass ich die Serie zwar immer noch unterhaltsam finde in deren jetztigen Zustand. Aber alles andere als "gut". Man versucht es spannend zu machen, kann aber kaum verschleiern wie derbe konstruiert die Handlung doch wirkt, die Charaktere handeln wirklich irrational und kaum nachvollziehbar, schaffen es eben dadurch bequem den Plot voran zu treiben. Gerade Euron haben in dieser Staffel zur Deus EX Machina schlechthin gemacht.
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Kann ich im Prinzip genauso unterschreiben. Ich habe ja bereits den qualitativen Niedergang der Serie mit der sechsten Staffel angesprochen. Das Ganze schleppt sich nun auch in die siebente Staffel fort (imho).
Jetzt natürlich nicht von der Ausstattung her oder den schauspielerischen Leistungen, den Spezialeffekten oder der Kamera, die die Schauplätze immer noch hervorragend einfängt (auch in der aktuellen Folge wieder zu sehen), man merkt der Serie ihr großes Budget weiterhin an, ABER inhaltlich sind doch gravierende Unterschiede zu den ersten 4-5 Staffeln erkennbar. Dialoge, Handlungen, Plotverlauf & Pacing, Figurenzeichnung - das ist leider größtenteils nur noch zweitklassig. Hinzu kommen massenhaft Deus Ex Machina-Ereignisse, weil sich die Autoren sonst nicht besser zu helfen wissen. Und was haben Varys und Kleinfinger eigentlich noch für einen Sinn außer Stichwortgeber zu sein? Zwei so interessante Charaktere zu drittklassigen Figuren degradiert.
Man merkt einfach, dass die Autoren und Produzenten nun eigene Wege gehen müssen, auch wenn G.R.R. Martin wohl einen groben Handlungsverlauf im Vorfeld mitgeteilt hat. Sie tun das auch nach wie vor auf sehr unterhaltsame Art und Weise, keine Frage. Die dritte Folge fand ich im Prinzip auch richtig gut und spannend, und zudem mit einem richtig guten Schlussgag versehen, es war imho auch die beste der aktuellen Staffel, jedoch blende ich die inhaltliche Seite mittlerweile zu großen Teilen aus, sonst hätte ich nur noch wenig Spaß an der Serie.
Ich schaue z.B. gerade parallel die dritte Staffel von "The Leftovers", und auch wenn man die Serien natürlich nicht vergleichen kann, liegen da inhaltlich mittlerweile Welten dazwischen. Für mich ist das eine der besten Serien-Staffeln überhaupt (und das ist noch untertrieben), was Writing, Suspense und Charakterentwicklung betrifft.
Hier war Game of Thrones früher auch mal. Und ich hoffe, sie können in der Hinsicht nochmal an die grandiose vierte Staffel anknüpfen. Ich habe da jedoch so meine Zweifel...
Aber wie gesagt, unterhalten tut GoT nach wie vor sehr gut, und darauf kommt es den meisten ja auch an. Etwaige Spin-offs oder gar Kinofilme würde ich mir aber wohl nicht mehr geben.
ich find es auffällig, wie schnell mittlerweile alles geht... Jon Snow reist von Winterfell nach Dragonstone? das hätte in Staffel 3 oder 4 noch drei Folgen gedauert... heute: schnipps
da ist es auch kein Wunder, dass die Staffel mit 7 Folgen auskommt
ich find's aber auch nicht wirklich schlecht... diverse Charaktere sind ausgemerzt, Handlungsstränge zusammengelegt, hin und wieder kommt mal ne Sam- oder Arya-Szene... jetzt muss man nicht mehr so ein Brimborium machen: man weiß ja, worauf es hinausläuft