Kurze Frage an die Buchkenner: Ist Season 6 eigentlich komplett eigenständig? Oder basieren die Ereignisse noch immer auf den Büchern von Martin?
Irgendwie war für mich diesmal ein inhaltlicher Qualitätsverlust erkennbar (Setting, Ausstattung etc. sind natürlich nach wie vor grandios), sodass ich mir denke, dass die Stories komplett von den Drehbuchautoren selbst ersonnen wurden. Aber gut, kann auch ein subjektives Empfinden sein.
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Ich kenne die Bücher nicht, aber mir ist trotzdem bekannt, dass Staffel 6 nach wie vor ein Mix war. Von Elementen, die bereits in den Vorlagen in der einen oder anderen Form auftauchten, über Aspekte und grobe Plotpunkte/Richtungen, die Martin den Produzenten mitgeteilt hat, bis hin zur eigenständigen Ausgestaltung der Showrunner mit neuen Entwicklungen. Von daher nicht wundern, wenn Buch 6 und 7 tatsächlich in groben Zügen und mit mehr erzählerischer Finesse und sehr viel mehr Umfang das wiedergeben, was wir hier gesehen haben und in den kommenden beiden Staffeln noch sehen werden. Auf Martin basieren tut das so oder so, auch wenn es nun immer mehr Material ist, das die Leser noch nicht kennen. Die Serienautoren zaubern das nicht selbst komplett random aus dem Hut.
Teile dein Gefühl diesbezüglich übrigens nicht. Ein gewisser Unterschied zu den ersten paar Staffeln ist vielleicht zu erkennen, aber die Abweichungen haben schon viel eher begonnen. Viel mehr fühlte sich Season 6 für mich an wie eine logische Entwicklung und Weiterführung, die viele Storysträge full circle bringt und endlich abschließt. Dass das Tempo zum Teil anzieht, weil wir uns aufs Finale zubewegen, ist ja klar. Ich persönlich fand Staffel 6 um Längen besser als die einfach nur deprimierende fünfte. "The Winds of Winter" war imho die vielleicht beste Folge der ganzen bisherigen Serie, das alleine macht schon was aus.
Alles klar, danke für die Info.
Aber komisch wie die Geschmäcker sich doch unterscheiden, für mich war Season 5 beispielsweise nach der vierten die zweitbeste Staffel überhaupt. Sie war wirklich sehr düster, aber gerade das war irgendwie ziemlich faszinierend.
*Nur minimale Spoiler*
Und vor allem einer meiner Lieblings-Charas - Jorah Mormont - hatte diesmal praktisch gar nix zu tun. Die Ereignisse in Kings Landing waren - bis auf die letzte Folge vielleicht - einfach nur zäh. Auch Aryas Ausbildung zog sich extrem in die Länge, genauso wie der Strang von Daenerys Targaryen und Tyrion. Bezüglich Brandon Stark hab ich mir auch wesentlich mehr von versprochen. Die weißen Wanderer hatten bis auf eine - wenn auch gute - Ausnahme leider keine große Screentime.
Im Prinzip hätte man die komplette Staffel auf 4-5 Folgen herunter kürzen können, imho. Man wollte wohl möglichst alle noch lebenden Charas irgendwie Spielzeit geben, aber dadurch wirkten manche Story-Arcs sehr sprunghaft bzw. unausgegoren (siehe z.B. Jorah Mormont, Theon und seine Schwester, Brienne und Podrick, der Hund ...). Und die gesamte Staffel wirkte für mich daher etwas sehr aufgebläht. Der Auftritt von Ian McShane war irgendwie auch unnötig bzw. eine Verheizung. Hab mir da mehr von versprochen als so einen Winzauftritt. Immerhin hatte die Bruderschaft endlich mal wieder einen Auftritt. Finde die irgendwie sehr interessant.
*Minimale Spoiler Ende*
Aber gut, auf IMDB kam die Staffel ja sehr gut an, die letzten beiden Folgen haben jeweils 10/10. Bei Metacritic schneidet sie dafür wieder schlechter ab. Man kann es wohl niemals allen recht machen. Und dass es nach wie vor eine großartige Serie ist, stand ja auch nie zur Diskussion ^^
Meine Lieblingsfolge ist übrigens The Lion and the Rose ... oder doch Hardhome ... oder The Children?
Wobei das wie gesagt relativ ist, da schon bestätigt wurde, dass die Staffel diverse Elemente aus dem noch unveröffentlichten sechsten Band verwendet hat. Von daher werden wir erst genau wissen, wie deutlich die Abweichungen sind und wie viel wirklich "auf eigenen Beinen" stand, wenn das Buch erschienen ist. Glaube kaum, dass insbesondere das, was in den letzten beiden Folgen passiert ist, in den Büchern nicht zumindest grob so ähnlich vorkommen wird - von Detaildifferenzen im Ablauf natürlich mal abgesehen.
Inzwischen hat HBO bestätigt, dass die siebte Season nur sieben Episoden lang sein wird.
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Now I lay me down to sleep, I pray the Lord my soul to keep.
If I should die before I wake, I pray the Lord my soul to take.
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Live Today, Love Tomorrow, Unite Forever.
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Die Aussagen der beiden Produzenten damals in den Interviews lauteten sinngemäß, dass sie in der Serie noch ca. 13 Folgen an Story zu erzählen hätten. Von daher war das, was jetzt endgültig bestätigt wurde, schon lange ziemlich sicher. Benioff und Weiss betonten, dass sie Game of Thrones von Anfang an als Serie mit ungefähr 73 Folgen planten, also als etwas endliches mit klar definiertem Anfang, Mitte und Ende, und nicht eine dieser Shows, die ewig weitergehen. Glaube es wurde von offizieller Seite irgendwann auch mal die gekürzte Episodenzahl erwähnt. Hätte wirklich eine andere Aufteilung bevorzugt, wenn schon gekürzt werden muss, und hoffe nun, dass die letzte Staffel nicht wie vielfach spekuliert nur sechs Folgen haben wird. Da sollten sie dann wenigstens mit der siebten gleichziehen.
Davon abgesehen liegen die Gründe doch auf der Hand und ich kann das gut nachvollziehen. Das Finale bzw. auch nur die Ereignisse der kommenden beiden Staffeln werden schweineteuer mit all den Effekten und Schlachten. In einer kürzeren Staffel haben sie mehr Mittel, um die Folgen bombastisch zu machen. Sonst wäre das Budget wohl zu ausgedünnt. HBO hat das im Laufe der Serie ja schon ständig aufgestockt, aber irgendwo muss man realistisch bleiben. Das Finale der sechsten war im Prinzip schon ein kompletter Fantasyfilm auf Kinoniveau (und ein sauguter noch dazu) ^^
Wenn sie sich schon sicher waren, wohin die Reise genau geht, dann besser es jetzt so mit zwei kürzeren Staffeln zu machen, als die Inhalte künstlich zu strecken und in die Länge zu ziehen, denn das würde gerade jetzt, wo alle die großen Knaller erwarten (Dany mit Haustieren in Westeros usw.) umso negativer auffallen.
Steigert natürlich die Chancen für George sein Buch bis zur nächsten Staffel fertig zu stellen ^^
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Wahrscheinlich ist GRRM schon mit dem letzten Band schon so gut wie fertig und wird beide Bücher recht kurz hintereinander veröffentlichen lassen, nur damit die Serie ihm das Ende nicht vorwegnimmt. Wundern würde es mich nicht.
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Ich verstehe immer nicht, wie so ein Wunsch überhaupt aufkommen kann. Wenn man wirklich eine 7 Staffel lange Serie mit einem Kinofilm enden lassen wollen würde, wäre es verständlicherweise das Ziel eine so große Zielgruppe wie möglich anzusprechen. Das bedeutet, man würde nicht nur all die Serienschauer ins Kino locken wollen, sondern auch Menschen, die noch nie was davon gehört haben. Damit diese aber auch ein tolles Kinoerlebnis haben, müsste es erstmal Unmengen an Exposition geben, welche für den Serienschauer total überflüssig wären. Der Serienschauer würde sich also durch Exposition langweilen und der unwissende Kinogeher wäre am Ende wahrscheinlich trotzdem noch maßlos überfordert.
Ich habe nie verstanden, warum die Schreie nach einem Kinofilm als Finale einer Serie immer so groß werden, das kann doch nur schlecht, oder bestenfalls zufriedenstellend, enden.
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Hier muss man aber zwischen Publikumswünschen und Studiobedenken unterscheiden. Die Vorteile bei solchen Forderungen liegen doch auf der Hand: Mehr Budget und Bombast, größerer Rahmen mit beeindruckenderen Sets und Spezialeffekten etc. In einer Serie sind die Deadlines grundsätzlich kürzer als bei Filmen, selbst wenn es wie bei Game of Thrones nur zehn Folgen (oder weniger) pro Staffel sind. Bei einem Filmfinale könnten sie sich mehr Zeit nehmen, das Skript doppelt und dreifach durchdenken, Sachen hinzufügen, für die in der Serie nicht genug Geld oder Zeit war. Ich mein, bestes Beispiel sind die Drachen: Wir werden zwar oft genug dran erinnert, dass sie existieren, aber es ist schon auffällig, wie wenig wir bisher von ihnen gesehen haben, weil sie nunmal so krass teuer sind. In einem Film mit entsprechendem Kleingeld wäre das nicht so sehr ein Problem. Und dann wäre da selbstverständlich noch das Kinoerlebnis an sich! Für viele Leute macht diese kollektive Erfahrung, sowas mit anderen Menschen auf der großen Leinwand zu sehen, schon eine Menge aus. Das hätte auch für mich einen unheimlichen Reiz.
Natürlich ist das mit der fehlenden Exposition ein Knackpunkt, aber ich denke sie würden darauf eher weitgehend verzichten und einfach das Finale so durchziehen wie geplant, als einen Film bewusst möglichst auf das uneingeweihte Publikum zuzuschneiden. Game of Thrones ist längst zum Massenphänomen geworden. Von daher halte ich es für übertrieben zu sagen, das könne bei jedem Projekt dieser Art nur daneben gehen. Andererseits ist die Sache mit dem Story-Ballast auch das größte Hindernis; nicht für die Fans, aber für die Verantwortlichen. Finanziell könnte der Film nur dann ein Erfolg werden, wenn auch genug Leute kommen, die Game of Thrones noch nicht vorher über zig Jahre hinweg gesuchtet haben. Aber sieben oder acht Staffeln einer Serie lassen sich eben nicht mal kurz nachholen, weshalb bestimmt viele potentielle Zuschauer selbst bei grundsätzlichem Interesse wegbleiben würden, da sie das Gefühl hätten, nicht up-to-date zu sein (ganz unabhängig davon, wie viel im Film selbst erklärt wird).
Die offizielle Begründung von HBO, warum man sowas nicht tun würde, war, dass es sich falsch anfühle, die Leute für das Ende nochmal extra bezahlen zu lassen, nachdem man die Serie so lange verfolgt hat. Hoffe aber trotzdem, dass es zumindest eine limitierte Veröffentlichung vielleicht der letzten paar Folgen zusammen als Film im Kino geben wird. Hätte die Serie echt verdient. Wurde in ganz kleinem Rahmen ja auch schon mit einer Kombination aus Folge 9 und 10 der vierten Staffel (Watchers on the Wall und The Children) in den USA gemacht. Sogar in IMAX, auch wenn es insgesamt nur 150 Kinos oder so waren. Kam bei jedem super an, der dabei war, aber ob sich das wirtschaftlich groß gelohnt hat, ist fraglich.
Zitat von Knuckles
Wundern würde es mich nicht.
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Mich würde das total verwundern, da ich das für so gut wie ausgeschlossen halte ^^ Wäre ja schon froh, wenn er wenigstens den sechsten Band bis zum Beginn der siebten Staffel veröffentlicht bekommt, aber selbst da hab ich einige Zweifel. Bis Martin die Geschichte mit dem letzten Buch komplett zu Ende bringt, werden garantiert noch Jahre vergehen und das wird niemals vor dem Schluss der Serie passieren.
Also ich halte das auch für Wunschdenken. Jedoch hat er ja selbst mehrmals vom Meereenese Knot gesprochen, der mit einer der Hauptgründe dafür ist, dass GRRM mit Windows of Winter so ewig braucht (neben dem anderen Fakt, dass er einfach unglaublich viel andere Sachen macht, wie zum Beispiel lange Blogposts über die Hugo-Awards schreiben).
Martin hat selbst gesagt, dass er niemand ist, der sich komplexe Mindmaps über die Handlung macht sondern halt eher die Knotenpunkte im Kopf hat und sich das alles beim Schreiben so ausdenkt. Daher dauert es wohl sehr lange zu schreiben, da das wohl sehr aufwendig ist wenn die Story so komplex ist und trotzdem noch passen soll. Aber gerade beim letzten Buch wird er wohl mehr konkrete Sachen jetzt schon im Kopf haben, sodass ich hoffe, dass es deswegen schneller geht.
Die Aussagen der beiden Produzenten damals in den Interviews lauteten sinngemäß, dass sie in der Serie noch ca. 13 Folgen an Story zu erzählen hätten. Von daher war das, was jetzt endgültig bestätigt wurde, schon lange ziemlich sicher. Benioff und Weiss betonten, dass sie Game of Thrones von Anfang an als Serie mit ungefähr 73 Folgen planten, also als etwas endliches mit klar definiertem Anfang, Mitte und Ende, und nicht eine dieser Shows, die ewig weitergehen. Glaube es wurde von offizieller Seite irgendwann auch mal die gekürzte Episodenzahl erwähnt. Hätte wirklich eine andere Aufteilung bevorzugt, wenn schon gekürzt werden muss, und hoffe nun, dass die letzte Staffel nicht wie vielfach spekuliert nur sechs Folgen haben wird. Da sollten sie dann wenigstens mit der siebten gleichziehen.
Davon abgesehen liegen die Gründe doch auf der Hand und ich kann das gut nachvollziehen. Das Finale bzw. auch nur die Ereignisse der kommenden beiden Staffeln werden schweineteuer mit all den Effekten und Schlachten. In einer kürzeren Staffel haben sie mehr Mittel, um die Folgen bombastisch zu machen. Sonst wäre das Budget wohl zu ausgedünnt. HBO hat das im Laufe der Serie ja schon ständig aufgestockt, aber irgendwo muss man realistisch bleiben. Das Finale der sechsten war im Prinzip schon ein kompletter Fantasyfilm auf Kinoniveau (und ein sauguter noch dazu) ^^
Wenn sie sich schon sicher waren, wohin die Reise genau geht, dann besser es jetzt so mit zwei kürzeren Staffeln zu machen, als die Inhalte künstlich zu strecken und in die Länge zu ziehen, denn das würde gerade jetzt, wo alle die großen Knaller erwarten (Dany mit Haustieren in Westeros usw.) umso negativer auffallen.
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Ok, danke für die Erläuterung. Das macht definitiv Sinn.
Ich bin ehrlich gesagt relativ froh, dass die Serie scheinbar von Anfang an relativ straff durchkalkuliert war was die Laufzeit und Episodenanzahl angeht. Denn so gerne wie ich noch zwei lange Staffeln mit 10+ Folgen sehen würde, umso antiklimatischer finde ich, wenn ein Medium ins Unendliche gezogen wird. Ich freue mich also auf die beiden finalen Staffeln, evtl. gibt es ja doch etwas mit 8 Episoden in der letzten. Fände ich ganz passend, glaube ich.
das Finale könnte man auch bestimmt gut in Form eines Kinofilms machen
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Ich verstehe immer nicht, wie so ein Wunsch überhaupt aufkommen kann. Wenn man wirklich eine 7 Staffel lange Serie mit einem Kinofilm enden lassen wollen würde, wäre es verständlicherweise das Ziel eine so große Zielgruppe wie möglich anzusprechen. Das bedeutet, man würde nicht nur all die Serienschauer ins Kino locken wollen, sondern auch Menschen, die noch nie was davon gehört haben. Damit diese aber auch ein tolles Kinoerlebnis haben, müsste es erstmal Unmengen an Exposition geben, welche für den Serienschauer total überflüssig wären. Der Serienschauer würde sich also durch Exposition langweilen und der unwissende Kinogeher wäre am Ende wahrscheinlich trotzdem noch maßlos überfordert.
Ich habe nie verstanden, warum die Schreie nach einem Kinofilm als Finale einer Serie immer so groß werden, das kann doch nur schlecht, oder bestenfalls zufriedenstellend, enden.
Und Serenity ist was anderes. Wobei man hier letzten Endes ja auch nur von zufriedenstellend sprechen kann.
Ich verstehe immer nicht, wie so ein Wunsch überhaupt aufkommen kann. Wenn man wirklich eine 7 Staffel lange Serie mit einem Kinofilm enden lassen wollen würde, wäre es verständlicherweise das Ziel eine so große Zielgruppe wie möglich anzusprechen. Das bedeutet, man würde nicht nur all die Serienschauer ins Kino locken wollen, sondern auch Menschen, die noch nie was davon gehört haben..
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oder man belässt es einfach dabei, die Seriengucker zu catchen... das dürften ja auch schon einige sein und ich denke mal, die meisten wollen sich auch angucken, wie es ausgeht... warum sollte jemand auch in den Film gehen wollen, wenn er kein GoT-Fan ist...