Ich denke das ist trotz allem nicht die Buchversion. Ja, Hodor kommt von "Hold the Door" und Bran hat (möglicherweise durch eine Past-Vision (es ist ja nicht wirklich eine Zeitreise) Einfluss auf Hodor) aber da hören die Gemeinsamkeiten auch auf.
Warum ich das glaube? Im Gegensatz zu Daen sind im Szenenablauf einige ungereimtheiten, die so bei GRRMs üblicher Sorgfalt so nicht in den Büchern auftauchen werden.
Warum wird so ein großes Brimborium um die Schützende Magie des Baumes gemacht, wenn es einfach einen Hintereingang mit Tür gibt?
Warum gibt es im gesamten Baum nicht ein einziges gezimmertes Möbelstück sondern nur Wurzeln, aber in diesem hanebüchenen Hintereingang plötzlich eine ganz gewöhnliche Tür? Warum schwärmen die Untoten über das Dach und alles mögliche, ignorieren aber diesen Hintereingang?
Die Theorie, die ich mit einer Freundin entwickelt habe, sieht diese Tür an einer anderen Stelle. Und zwar ist es die Tür in der Mauer unter der verfallenen Festung der Nachtwache durch dies sowohl Team Sam als auch Team Bran wandern und die ebenfalls auf magische Weise vor den White Walkern schützen kann.
Was die "Zeitreise" angeht wird es da sicherlich auch eine bessere Erklärung geben als einen Bran, der sich etwas so nichtiges wie Neds ersten Abschied von Winterfell anguckt und da halt aufm Hof auch nen Vergangenheits-Hodor sieht.
Alles im Allem aber wie gesagt die bisher mMn berührendste Szene, weil Hodor nicht nur sein Leben sondern auch die Gesundheit im größten Teil seines Lebens geopfert hat (bzw. geopfert wurde), um Bran zu helfen. Da Bran vermutlich noch immer einen großen Einfluss auf die Zukunft der Menschheit hat, war das vermutlich ein absolut notwendiges Opfer, genau wie Jojen. Immerhin soll Bran ja noch irgendwann fliegen.

(in den Büchern hat er das in Rabenform zu Trainingszwecken ja bereits getan).
Three Eyed Crow wusste vermutlich schon vorher von dem Ausgang in der Höhle, deswegen war er einigermaßen gechillt und hat Bran auch in anbetracht der Gefahr durch den Night King noch einmal irgendwas banales ansehen lassen, damit er sich da Hodor schnappen kann.
Für mich ist das ganze übrigens kein Zeitreise-Paradoxon sondern ein Element einer Fantasy-Welt in der Schicksal und damit verbundene Prophezeihungen es einen gewissen Anteil auf die Narrative haben.
Aber puh, Bran ist am Arsch. Kein Mentor, kein Riese, der ihn trägt, kein Schattenwolf zum Wargen und eine riesige Armee auf den Fersen, die sein GPS-Signal hat. :S Das ist mal wieder Spannung, wie wir sie schon lange nicht mehr hat.
Zum Rest der Folge:
Hat mir auch gut gefallen und deutlich über dem Schnitt der Staffel, wenn es auch hier ein paar Ungereimtheiten gab:
- Littlefinger (nach seinem Teleporter) wirkte echt awkward, vor allem, als er Erraten musste, was Ramsay Sansa angetan hat. aber man hat ne ganz neue Facette von ihm sehen können. das fand ich gut.
- was zur Hölle plant Littlefinger nun als nächstes?
- die restlichen Ereignisse in Castle Black waren ... unübersichtlich. Ich hab keine Ahnung, wer jetzt wohin geht, nur dass Brienne (und vermutlich auch Pod) nach Riverrun ziehen.
- die Szene mit Tyrion und Varys und der Priesterin war auch solide. Mereen mal eben bekehren um es zu einen? Sure Thang! immerhin scheint es auch hier aufs Endgame zuzugehen.
- die Kingsmoot war schon ganz okay so und hatte unglaublich schönes Setting, aber wie kann Asha bitte die gesamte Flotte stibitzen wenn sie noch nicht einmal den Rückhalt hinter den anderen Ironborn hat? Hätte es nicht gereicht, wenn sie die Hälfte oder nur einen kleineren Teil mitnimmt? Dann müsste Euron (von dem ich auch etwas enttäuscht bin. Wirkt lange nicht so furchteinflößend wie in den Büchern) auch keine neue mit den letzten paar Bäumen zimmern. Aber mich würde nicht wundern, dass sie innerhalb von einer Folge einfach mal die Flotte nachbauen (und natürlich plötzlich genau so viele Seemannen haben um auch die neue Flotte zu besetzen).
- Lord Friendzone gesteht seine Liebe war auch schön zu sehen. auch wenn ich crying-face Dany nach all ihrer Dummheit gegenüber Jorah nicht gerne sehe
Was mich allerdings richtig gestört hat, ist dass Aryas Handlungsstrang so unglaublich flach öde und nervig ist.
Arya ist mittlerweile seite der zweiten Folge der fünften Staffel bei den Faceless Men, also seit vierzehn Folgen. Und nach letzter Folge (the Door) habe ich den Eindruck dass sie so gut wie gar nichts gelernt hat, obwohl sie Anfang dieser Staffel ja wenigstens ein paar kleine Fortschritte gemacht hat. Man sieht sie nur immer und immer wieder gegen die Waif verlieren und niedergeknüppelt werden, dann stellt sie wieder so dumme Fragen zu ihrem Auftrag, wo sie doch schon längst wissen sollte, wie dort der Hase läuft. Ich versteh auch nicht, warum man sie immer physisch unterlegen zeigen muss, wenn sie von Folge 1 an als besonders talentierte Kämpferin zeigt, die auch fast die gesamte Serie über im Training ist. Ich dachte ihr Handlungsstrang läuft darauf hinaus, dass sie eine sehr gute Kämpferin ist auf physischem Niveau, aber spirituell noch große Defizite zeigt. Also ich hätte es mir eher gewünscht, dass sie wie in Kung Fu Filmen die Waif andauernd niederknüppelt, aber ausrastet, weil ihr Mentor sie trotzdem nicht für bereit genug hält, weil sie halt die wesentlichen, spirituellen Aspekte des Kampfes nicht verstanden hat.
Was soll denn da noch irgendwann passieren? Die eine Folge bei der es Klick macht und sie kann plötzlich die Waif trotzdem besiegen, weil sie a la Rocky härter trainiert hat als je zu vor?
Nach allem, was sie so in den vielen Jahren gesehen hat, vor allem noch mit dem Hound zusammen im Kriegsgeschüttelten Riverland sollte sie bitte nur müde lächeln wenn sich da so eine Gruppe Hanswürste über ihren Vater lustig macht. Aber nein, vom ersten Augenblick an, schmollt sie beleidigt, als wäre sie immer noch das 10jährige Mädchen vom Anfang der Serie, das eben nicht ein paar Menschen getötet hat und beim Mord und Folter vieler anderer dabei war. Wenn die Essenz ihrer Entwicklung unter dramaturgischer Sicht sein sollte, dass wir in der Szene erfahren sollen, dass sie ihre Vergangenheit einfach nicht ablegen kann, dann hätten sie Arya wenigstens ganz zynisch das Schauspiel ansehen lassen sollen, damit sie ganz am Ende, z.B. bei der Hinrichtung dann doch einmal mit der Wimper zuckt und leicht aus der Rolle fällt.
Dass sie danach aber ihren Mentor noch die dämlichen Fragen stellt, um den Auftrag zu Hinterfragen war dann noch das letzte i-Tüpfelchen auf einer Reihe von Crap-Entwicklungen.
Bitte holt Arya aus diesem dämlichen Handlungsstrang und gebt ihr mal etwas anderes zu tun. Sorry, aber dass man sie seit über einer Staffel fast jede Folge den selben Mist wiederholen sieht und dabei ständig auf der Stelle tritt, zwei Folgen Blindheit hin oder her, ist reiner Fan-Service.