Wenn du das so aufzählst, klingt das ehrlich gesagt gar nicht mal so uncoolSpeziell "Erbschaftsgerangel" habe ich in der aktuellen Staffel eher vermisst. Die Frage ist imho irgendwie auch, ob man als Autor der Umsetzung einzelne Handlungsstränge nur "zusammenkürzt" und vereinfacht, oder gleich ganz rauslöscht. Und da gewinne ich als Nicht-Buchkenner durch Gespräche mit Freunden schon den Eindruck, dass manches (nicht alles) davon sich auch in der Serie ganz gut gemacht hätte. Selbst wenn es sich etwas hinzieht, kann es für die Charaktere noch was bringen. Vorhin erzählte mir zum Beispiel eine Freundin, dass Tyrions in den Büchern beschwerliche Reise durch Essos (als Sklave) die Persönlichkeit des Charakters beeinflusst hätte. Davon bekommt man im Fernsehen nichts mit, dort wirkt alles noch immer wie Nachwehen von dem, was zuvor in Kings Landing abgegangen ist. Klar, um das große Ganze zu verstehen, dafür sind solche detaillierteren Zuwendungen nicht nötig oder wichtig. Doch gerade in einer TV-Serie sollte eigentlich genug Platz/Zeit sein, um diese Sachen rüberbringen zu können. Stellenweise wirkt es eher so, als machten die Verantwortlichen eine Filmreihe draus. Du sagst vielleicht zu Recht, dass die Beschwerden der Leser zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass letztere nur noch die Highlights im Kopf hätten, nicht jedoch die schwächeren Aspekte. Aber was spricht eigentlich für die Showrunner dagegen, sich eben jene Highlights aus den Büchern herauszufischen und sich bei aller Verkürzung darauf zu konzentrieren? Ein stark verkleinerter und simplerer Plotpunkt, der aber zumindest noch einen gewissen Pay-off, ein paar tolle Dialoge, interessante Ideen oder charakterliche Entwicklungen beinhaltet, ist mir immer noch lieber, als überhaupt keiner.