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Thema: A Song of Hype and Fire: Game of Thrones

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  1. #11
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    @Buch-Diskrepanz generell: Ich glaub ja, dass die Handlung dort besser ist, besonders die vielen Nebengeschichten. Das bringen schon die Möglichkeiten des Mediums mit sich, speziell was den Umfang angeht. Aber ich denke doch, dass einige damit übertreiben. Kritik hör ich fast nur von den Buchkennern, und es geht immer um die Treue gegenüber der Vorlage, das ist schon irgendwie auffällig. Vielleicht könnten die Serienproduzenten mehr Anstrengungen unternehmen, um sich enger am Text zu orientieren, aber ich gehe nicht davon aus, dass das notwendigerweise zu einer besseren Show führen würde. Da sind keine Idioten oder Banausen am Werk, sondern Leute, die abwägen. Eine Nebenhandlung mag noch so gut sein - wenn sie für das größere Ganze höchstens ein paar tiefergehende Nuancen bringt, sich die Serie aber auf andere Schwerpunkte konzentriert, weil logischerweise nicht allen Aspekten nachgegangen werden kann, dann fällt das halt weg oder wird ganz anders und weniger prominent implementiert (man bedenke, dass die Autoren schon jetzt wissen, wohin die Reise geht und wie die Geschichte mal enden soll). Aber, wie es Martin auch mehrfach betont hat, führen einige notwendige Veränderungen zwangsläufig zu immer mehr neuen. Dass es sich tatsächlich um zwei im Detail verschiedene Versionen der Geschichte handelt, scheinen viele nicht akzeptieren zu wollen. Als jemand, der nur die Serie schaut, kann ich nicht behaupten, dass die Qualität stark abgenommen hätte, und das, obwohl die Staffel imho schwächer gestartet ist als jene davor. Der Hänger ist so gering, dass sich das mit ein oder zwei bombastisch guten Folgen direkt wieder ändern kann. Game of Thrones ist für mich noch immer das beste, was Fernsehn derzeit zu bieten hat.
    Grundsätzlich stimmt das vielleicht alles, aber eine so reflektierte und objektive Betrachtung fällt einem natürlich leichter, wenn man das Ausgangsmaterial nicht kennt und auch keine emotionale Bindung dazu hat.

    Ich bin in der Hinsicht absolut voreingenommen, das weiß ich, denn ich liebe die Bücher abgöttisch und jede größere Veränderung tut mir in der Seele weh, insbesondere wenn Geschichten und Charaktere der Schere zum Opfer fallen, auf die ich mich schon seit Jahren gefreut habe. Vor allem über den Verlust einer Figur, die ich aus Spoilergründen nicht nennen werde, werde ich niemals hinwegkommen können. Ich würde auch defintiv meinen, dass diese bestimmte Figur nicht nur eine heftigere emotionale Reaktion beim Zuschauer hervorrufen würde, sondern insgesamt auch mehr Relevanz besitzt als die ollen Sandschlangen oder die erfundene Romanze zwischen Missandei und Greyworm. Trotzdem wurde sie ohne erkennbaren Grund geschnitten (letztes Jahr gab es deswegen eine ziemlich heftige Reaktion der Fangemeinde) und die Sandschlagen werden gehyped wie sonst nichts, obwohl Dorne bis jetzt in jeder Hinsicht überaus enttäuschend war (die Umsetzung ist plump und der Storyline fehlt es einfach an Tiefe und Subtilität, was vielleicht damit zusammenhängt, dass auf gewisse Buchcharaktere verzichtet wurde und sich auf die Sandschlangen konzentriert wird, weil sie "cool" sind).

    Als eigenständige Serie funktioniert Game of Thrones immer noch ganz gut und ich stimme mit dir definitiv darin überein, dass es so ziemlich die beste Serie derzeit ist. Als Verfilmung einer großartigen Bücherreihe ist Game of Thrones meiner Meinung nach trotzdem mangelhaft, wird der Vorlage nicht gerecht und ich finde absolut, dass die Serienmacher oftmals merkwürdige Prioritäten setzen, vor allem in Staffel 4 und 5. Ein Beispiel aus dieser Staffel wäre der unnötige Tod von Barristan Selmy, der eigentlich erst in Buch 5 seine besten Momente hat, die ihm in der Serie jedoch verwehrt wurden.

    Dass die kritischen Stimmen seitens der (Buch-)Fangemeinde immer lauter werden ist eventuell auch ein Anzeichen dafür, dass die Veränderungen in der Serie inzwischen einen Punkt erreicht haben, der zu sehr an (schlechte) Fanfiction erinnert. Dass die Serienmacher kompetente Leute sind bestreitet keiner (die ersten 3 Staffeln waren absolut großartig) aber auch sie können Fehler machen und meiner Meinung nach wurden in dieser Staffel bis jetzt viele Fehler gemacht, die aber fast alle ausschließlich aus den Veränderungen zwischen Buch und Serie hervorgehen.

    Geändert von Loki (20.05.2015 um 14:12 Uhr)

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