Ich seh das ehrlich gesagt mehr ambivalent. Glaube Apple war es, die vor einer Weile den Algorithmus der Shuffle-Funktion von ihrem Musikabspielprogramm weniger zufällig gemacht haben, damit es sich für die Leute zufälliger anfühlt. Denn letztere hatten sich diesbezüglich beschwert. Psychologie und so, manchmal täuscht die Wahrnehmung. Komisches Beispiel, ich weiß. Worauf ich hinaus will ist... Game of Thrones ist eine Fantasy-Serie, und als solche nicht gerade super realistisch. Das gilt oft auch für das Innenleben und die daraus resultierenden Aktionen der Charaktere (in den Büchern mag vieles davon besser und detaillierter begründet sein, darauf bezieh ich mich hier nicht). Da finde ich es in Ordnung, die Folgen von Traumata, die sich wahrscheinlich sowieso von Individuum zu Individuum unterschiedlich gestalten, eher entsprechend dem landläufigen Bild darzustellen. Würde man für die wichtigen Punkte der Serie wissenschaftliche Untersuchungen heranziehen, wäre das Ergebnis am Ende vermutlich verwirrend und weniger nachvollziehbar als jetzt ^^ Von daher würd ich auch nicht von Wunschdenken, sondern mehr von einer ganz gewöhnlichen Erwartungshaltung bei den Zuschauern sprechen.
Arya ist eine der zentralen Hauptfiguren und recht beliebt. Würden die Autoren sie wie von dir vorgeschlagen so abstumpfen lassen und vielleicht sogar zu einer seelenlosen Killermaschine mutieren, würden sie so ziemlich alle Sympathiewerte verspielen. Für einen feinen Payoff zum Finale mit Rückgewinnung der Menschlichkeit ist der Zeitraum von mindestens drei Staffeln in so einem Zustand ein viel zu hoher Preis, schätze ich. So lange es auch im Inneren der Charaktere einen Konflikt gibt und man nicht genau sagen kann, in welche Richtung sie sich entwickeln, bleiben sie interessant.