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Thema: Now Reading #8

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Oh, ich meckere ueber nichts, was ich nicht gelesen habe.

    Ich hab mir das erste Buch angetan, und das englische Original hab ich nach gut 100 Seiten weggelegt, weil es einfach so dermassen schlecht geschrieben ist, dass ich mich gefragt habe, wie die Meyer ueberhaupt einen Verleger finden konnte. Ich haette das Manuskript in der Ecke liegen lassen. Die deutsche Uebersetzung gewinnt einiges, weil die Uebersetzer die Maengel einfach ausgebessert haben (oder es zumindest versucht haben; da ist dann sogar so was wie Suspense in der Sprache vorhanden).
    Dass ich die Story an sich langweilig finde, ist da dann nur noch die Kirsche auf dem Eisbecher, aber wie sich Twilight in Amerika so gut verkaufen kann ist mir echt ein Raetsel. Es liest sich halt wie 'ne halbgare FanFiction, nicht wie ein ernstgemeinter Roman.

  2. #2
    Aber gerade das ist so interessant daran (meinte auch Mordechaj, sag ich jetzt mal).

  3. #3
    Zitat Zitat von Tüp Beitrag anzeigen
    Jo, aber Twilight hat das ja auch ein ganz anderen Grund. Erstens sind die filme schon abgeredht und veröffentlicht und die meisten werden vor dem 1. Film nichts davon gehört haben.
    Sie hätten die Filme nicht gemacht (vor allem hätten sie sie nicht so grottig schlecht machen und so ein großes Publikum bekommen können), wenn nicht vorher bereits ein enormer Hype geherrscht hätte. Und den gab es, unter den Vampirromanen war die Bis(s)-Reihe schon bevor überhaupt raus war, dass sie dem Kram eine Leinwand geben, das erfolgreichste Modell.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Aber gerade das ist so interessant daran (meinte auch Mordechaj, sag ich jetzt mal).
    So ziemlich. ^^ Es ist halt einfach total spannend, wie Meyer Bedürfniswelten befriedigt, ohne handwerklich auch nur eine Sekunde über das Niveau einer 14-Jährigen hinauszukommen. Es verlangt eine gewisse Dreistigkeit, einen unsäglichen Willen zum Verrat an der Kunst und mächtig viel Geldgier, aus Reden über Wetter, Essen, Edwards crooked smile, aus Fremdideen und aus unglaublichen Nullcharakteren den Teenie-Roman des 21ten Jahrhunderts zu machen, und sich dann noch (und das ist fast schon das Geilste) mit den mystisch aufgeladenen Autorenmotiven von JKR zu inszenieren.

    Am wirklich tollsten ist, wie sie das Vampirmotiv tötet (Stephenie ist ein besserer Vampirmörder als eine Symbiose aus Buffy und Van Helsing je sein könnte), wie sie mit Edward und Jacob diese beiden Pole kreiert, die völlig überladen sind und durch ihre Leere die Oppositionalität überhaupt nicht tragen können. Und wie die Handlung wird auch das nur funktionalisiert, um im Endeffekt Bedürfniswelten dieser einen Zielgruppe zu befriedigen (aka Schlüpfer anzufeuchten).

    Stephenie Meyer ist ein abgebrühtes Miststück, das in dem, was sie tut, wahrscheinlich auch noch eine Art höhere Berufung und im Erfolg eine Bestätigung ihrer Genialität sieht. Man kann ihr aber nicht vorwerfen, dass ihr Vorgehen, ihre Manipulation und ihre Transmutation von Scheiße in Gold, nicht absolut ausgeschlafen und gewieft sei. Die Frau weiß, was sie tut, und sie tut es gut. Was paradox ist, denn was sie tut ist eigentlich grottenschlecht.

    Argh, ich liebe das Thema. Ist wie die Strudlhofstiege; reizvoll in seiner Perfidität.

    Geändert von Mordechaj (18.12.2011 um 02:22 Uhr)

  4. #4
    Hab in der letzten Woche die drei Hunger-Games-Buecher mehr oder weniger verschlungen und bin gerade mit dem dritten fertig geworden. Hat mich echt bei der Stange gehalten -- solide Young-Adult-Fiction -- auch wenn ...

  5. #5
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    John Green: The Fault in Our Stars



    John Green ist einer der besten lebendigen Autoren. Ich bin irgendwo in der Nähe des zweiten Drittels von "The Fault in Our Stars" und ich kann nicht anders, als jedes einzelne Wort und jeden einzelnen Satz zu genießen. Ich hab's nicht so mit (modernen) Belletristik-Romanen; die meisten verraten die Kunst in einer ziemlich schmerzhaften Weise. Andere verraten Fiktion, nur um ein bisschen artsy-fartsy zu sein. John Greens Talent ist es, Fiktion kunstvoll zu machen; dädalische Ideen spinnen sich zwischen gelungener Emotivität und höherer Philosophie. Green betet nicht am Altar von Selbstdarstellung und Sophismus. Tatsächlich gibt er seinen Charaktern Herz, Seele und Bedeutung, die so tief sind, dass ihr Schicksal unabwendbar über den Leseprozess zum eigenen wird. Das Buch manipuliert nicht dazu, irgendetwas zu fühlen. Es ist rhetorische Brillance, einfach durch die Wahrheit seines Logos' und Ethos', die einen Pathos formen, eher als dass dieser ihnen vorgelagert wäre.

    Es hat einen Grund, dass der Roman momentaner New York Times #1 Bestseller ist. Es ist ein allererstklassiges Buch.

  6. #6
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    Auszug von amazon.com

    John Perry did two things on his 75th birthday. First he visited his wife's grave. Then he joined the army.

    Woah, was für ein gleiles Buch. Geniale Ideen und irgendwie erfrischend zu lesen (ich form). Sollte man aber im original lesen. Der deutsche Titel ist auch verwirrend....

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